SH:LPT2012.1/Anträge/WP14.14 Atomenergie

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Dies ist ein Antrag zur Änderung des Wahlprogramms zur Landtagswahl an den Landesparteitag 2012.1.

Antrag Nummer WP14.14 an den LPT 2012.1.
Beantragt von
datenritter
Titel 
Energiepolitik - Atomenergie-Abschnitt entrümpeln
Empfehlung der Antragskommission
formal ok
betrifft Abschnitt/Kapitel 
Energiepolitik

Antragstext

Das Wahlprogramm wird im Abschnitt Energiepolitik wie folgt geändert bzw. umformuliert:

Atomenergie

Die sogenannten Atommächte haben mit ihren Versuchen zur militärischen Nutzung der Kernkraft die natürliche Radioaktivität in weiten Teilen der Erde so drastisch erhöht, dass sie sich gezwungen sahen, sich auf einen Atomwaffensperrvertrag zu einigen.

Obwohl die immensen Gefahren bereits bekannt waren und mit diesem Vertrag auch die Konsequenzen daraus gezogen wurden, baute man Kernkraftwerke.

Die Nutzung der Kernkraft zu Zwecken der Stromerzeugung wird nicht beherrscht, wie die furchtbarsten und folgenschwersten Atomunfälle zeigen.

  • 1957 Kyshtym/Majak (zwischen 400.000 und 8.900.000 TBq)
  • 1957 Windscale/Sellafield.(zwischen 1.800 und 47.000 TBq)
  • 1967 See Karatschai (4.440.000 TBq)
  • 1979 Three Mile Island (Harrisburg) (750 TBq)
  • 1979 Church Rock (460 Millionen Liter verseuchtes Wasser, 1000 Tonnen Schlamm und Geröll)
  • 1986 Tschernobyl (70.000 TBq)
  • 2011 Fukushima

Durch jeden dieser Unfälle ist so viel Radioaktivität freigesetzt worden, dass es unverantwortlich ist, diese Gebiete weiter zu bewohnen, Lebensmittel dort anzubauen, Trinkwasser zu gewinnen oder Viehzucht zu betreiben.

Die Piratenpartei Schleswig-Holstein fordert die sofortige Stilllegung aller Kernkraftwerke.

Kein Mensch und keine Regierung kann je das Recht haben, große Teile der Erde auf ewig unbewohnbar und unbenutzbar zu machen. Kein Mensch und keine Regierung können sich ernsthaft anmaßen, dafür die Verantwortung übernehmen zu können.

Die Piratenpartei Schleswig-Holstein fordert darüber hinaus, sofort die Frage der Endlagerung atomarer Stoffe unter höchstmöglichen Sicherheitsauflagen zu klären.

Neue Fassung:

Kernenergie

Wir halten die Risiken der Energiegewinnung durch Atomenergie im Vergleich zum Nutzen für vollkommen unverhältnismäßig und wollen die schnellstmögliche Stilllegung aller schleswig-holsteinischen Kernkraftwerke bewirken.

Darüber hinaus wollen wir, dass bei der Lagerung nuklearer Abfälle höchstmögliche Sicherheit angestrebt wird.

Begründung

  • Die neue Version bringt in zwei Sätzen auf den Punkt, was wir wollen.
  • Kritik an der alten Version:
    • Eine Bilanzaufnahme durch Aufzählung von Atomkatastrophen gehört NICHT in ein Wahlprogramm.
    • Schulaufsatz-Niveau: "Obwohl ... mit diesem Vertrag auch die Konsequenzen daraus gezogen wurden, baute man Kernkraftwerke.". Häää?
    • Natürliche Radioaktivität ist ebendiese: http://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Radioaktivit%C3%A4t#Strahlenexposition_durch_nat.C3.BCrliche_Quellen - gemeint war die Strahlenbelastung durch technische Quellen etc.
    • Der Atomwaffensperrvertrag ist ein Abkommen gegen Proliferation und kam nicht zur Verminderung der Strahlenbelastung zustande!
    • Ob Menschen das Recht haben, die Erde unbewohnbar zu machen, lasse ich mal offen. Fakt ist: Wir wollen aus der Kernenergie aussteigen, und zwar so schnell wie möglich. Dazu genügt ein Satz.
    • Eine Partei fordert nicht.
    • Semantikfehler: Eine Frage unter höchstmöglichen Auflagen klären... Hmmtja. Klarer Fall von "ahnen, was gemeint ist".
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