Wolfenbüttel/RegioBildung
Wird in der Vollversammlung des Kreisverbands Wolfenbüttel Salzgitter zur Abstimmung gebracht. Dies ist nur die Beta-Version, ausformulierungen fehlen. Die einzelnen Punkte werden in Grundsatzprogramm und Wahlprogramm unterteile, beim Thema Wahlprogramm sind nur Stichpunkte gegeben um im Verlauf des Jahres flexibel auf Ereignisse reagieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grundsätze regionaler Bildung in Niedersachsen
- 2 Leitlinien
- 2.1 Unser Programm soll sich primär am Wohl der Kinder orientieren
- 2.2 Eltern sind unsere Basis. Aufklärung und Diskussion statt Konfrontation
- 2.3 Veränderungen wo und wann immer möglich in kleinen Schritten
- 2.4 Konsequent Probleme aufzeigen und beseitigen
- 2.5 Entfernen von Bürokratie, ermöglichen von mehr Schulautonomie
- 2.6 Alternative Schulkonzepte fördern, Diversität schaffen
- 3 Kindergarten, Schule und Hochschule als Lebensraum
- 4 Frühkindliche Bildung
- 5 Chancengleichheit, Hochbegabung und Lernbehinderung
- 6 Wahlfreiheit, Evaluierung
- 7 Computer in der Grundschule
- 8 offene Punkte
Grundsätze regionaler Bildung in Niedersachsen
Nur weil in Bildungsfragen an vielen Stellen das Land Niedersachsen zuständig ist, darf dies nicht bedeuten, dass Städte und Kommunen untätig bleiben sollen. Auf Landesebene ist es nicht immer möglich, regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Außerdem werden auf Landesebene oft strategische Entscheidungen getroffen, die beim Umsetzen in den Städten und Kommunen zu Problemen führen können (z.B. achtjähriges Gymnasium, Krippenplätze, ...).
Städte und Kommunen sind einerseits in der konkreten Ausgestaltung gefordert, andererseits in unterstützenden und flankierenden Maßnahmen. Die Bildung ist für jede Stadt und jeden Kreis Schlüssel zur Zukunft. Deswegen fordern wir eine größere Beteiligung an Bildungsthemen. Diese Beteiligung soll sich in Zukunft auch auf den Bereich der Aufgaben erstrecken, die klassisch vom Land übernommen werden.
Leitlinien
Unser Programm soll sich primär am Wohl der Kinder orientieren
Viele Bildungsprogramme behaupten zwar, zum Wohl der Kinder zu sein, beruhen aber in Wirklichkeit auf klassischen oder progressiven Dogmen. Chancengleichheit, Modernität und Integration sind und bleiben wichtige Ziele, die Art und Weise ihrer Verwirklichung muss aber den Kindern zu gute kommen.
Eltern sind unsere Basis. Aufklärung und Diskussion statt Konfrontation
Das Bildungssystem lebt zu einem guten Teil von der Akzeptanz durch die Eltern. Bei notwendigen Veränderungen ist es unser Ziel, die Lernenden und ihre gesetzlichen Vertreter umfassend zu informieren und einzubeziehen.
Veränderungen wo und wann immer möglich in kleinen Schritten
Aus leidvoller Erfahrung, z. B. mit der abrupten Einführung des 8jährigen Abiturs, wissen wir, dass große Reformen häufig mit ebenso großen Problemen für diejenigen verbunden sind, welche in der Zeit des Übergangs leben. Aus diesem Grund, und um gravierende Fehlentwicklungen zu vermeiden, wollen wir Änderungen, falls notwendig, in kleinen Schritten durchführen.
Konsequent Probleme aufzeigen und beseitigen
Immer neue Reformen schaffen immer neue Probleme. Wichtiger als reformieren ist das deutliche Aufzeigen von Problemen im aktuellen System. Darauf aufbauend folgt eine Analyse der Problemursachen so wie nachhaltige Beseitigung derselben. Hier sind auf Grund der Nähe zu den Bildungseinrichtungen insbesondere Städte und Kommunen in der Verantwortung.
Entfernen von Bürokratie, ermöglichen von mehr Schulautonomie
Insbesondere auf Landesebene steht den Schulen eine gewaltige Bürokratie gegenüber. Städte und Kommunen müssen dafür sorgen, dass Schulen unterstützt und nicht unnötig behindert werden.
Alternative Schulkonzepte fördern, Diversität schaffen
Jeder Mensch ist einzigartig. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und benötigen unterschiedliche Konzepte der Fertigkeits- und Wissensvermittlung.
Kindergarten, Schule und Hochschule als Lebensraum
Grundsatzprogramm:
Kinder, Schüler und Stundenten verbringen sehr viel Zeit an den entsprechenden Bildungseinrichtungen. An Hochschulen haben sich Angebote etabliert, die die Hoschschule nicht nur auf einen Ort zum Lernen reduziert. Häufig auf Initiative der Stundenten wird die Hoschschule durch Freizeitangebote wie Sport, Kultur und Party auch als Lebensraum erobert.
Schüler haben diese Möglichkeit nur eingeschränkt, Kindergartenkinder gar nicht. Während sich der Kindertagesstätten allerdings heutzutage häufig eher als Lebensraum denn als reine Aufbewahrungs- bzw. Lernstätte versteht, setzt sich diese Erkenntnis bei Schulen nur langsam durch. Lehrer und Schüler sollten zu diesbszüglichen Aktivitäten ermutigt bzw. dabei unterstützt werden.
Frühkindliche Bildung
Grundsatzprogramm:
Die frühkindliche Bildung hat für die Ziele der Piratenpartei zentrale Bedeutung. Ihre Aufgabe ist es, alle Kinder - trotz bestehender Unterschiede - in den persönlichen Kompetenzen so zu fördern, dass sie unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft sowie ungeachtet möglicher körperlich oder seelisch bedingter Nachteile oder Entwicklungsverzögerungen mit möglichst guten Grundvoraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen. Die Piraten setzen sich deshalb für eine kostenlose und auf Wunsch ganztägige Betreuung in wohnortnahen Kindertagesstätten mit sinnvollen Öffnungszeiten für Kinder ab dem dritten Geburtstag ein.
Alle Kinder sind im Alter von vier Jahren durch entsprechend geschultes Personal in ihren Entwicklungsfortschritten zu bewerten. Förderungsbedürftige Kinder müssen eine intensive Förderung erhalten, um Defizite bis zum sechsten Lebensjahr nach Möglichkeit auszugleichen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern muss dabei aktiv gefördert werden.
Wahlprogramm:
- In der Vergangenheit war Wohnortnähe nur bedingt gegeben
- Landkreis berücksichtigen, auch Kinder auf dem Dorf brauchen Kitas
- Bedarf regelmäßig ermitteln, frühzeitig reagieren
- Integration von Migranten berücksichtigen (z. B. Sprachbarriere)
- Wahlmöglichkeit prüfen ob vorhanden / sonst herstellen
Chancengleichheit, Hochbegabung und Lernbehinderung
Grundsatzprogramm:
Chancengleichheit ist ein Begriff, der immer wieder im Bereich der Bildung gefordert wird. Allen Lernenden sollte, unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft sowie körperlichen und seelischen Benachteiligungen, ermöglicht werden, einen Bildungsstand zu erreichen, der ihren Möglichkeiten entspricht.
Die Forderung nach gemeinsamem Unterricht allein greift jedoch viel zu kurz. Benachteiligungen auf Grund sozialer oder ethnischer Herkunft wird am besten schon in der frühkindlichen Bildung begegnet. Dazu ist das Erkennen von Schwächen (z. B. Sprachschwäche), sowie ein kostenfreies Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur Hochschule ein zentraler Punkt. Flankierende Maßnahmen, wie z. B. Erzieher an Grundschulen, Nachmittagsbetreuung in Kindergärten sowie Hortbetreuung, die an die entsprechenden Schulen angeschlossen sind, können das gut ergänzen.
Im Allgemeinen ist das Ziel eine Integration benachteiligter Kinder in den normalen Schulunterricht, wobei bei der Frage der Integration die Interessen der Kinder im Vordergrund stehen müssen. Da der normale Unterricht unter Umständen erschwert ist, wenn Integrationskinder mit unterrichtet werden, ist ein Ausgleich durch zusätzliche Lehrkräfte oder Pädagogen zwingend erforderlich. Auch Kinder mit Lernstörungen, sogenannten Verhaltensauffälligkeiten und Hochbegabungen haben ein Recht auf Förderung und angemessenen Unterricht.
Während Kinder mit Lernschwächen und verhaltensauffällige Kinder häufig auf Haupt- und Sonderschulen abgeschoben werden, wird bei Hochbegabten davon ausgegangen, dass sie ob ihrer hohen Intelligenz zu den Bevorzugten gehören und sich selbst genügend fördern können. Wie alle anderen Kinder, haben auch Kinder mit z. B. über- oder unterdurschschnittlich guter Auffassungsgabe ein Recht angemessen gefördert und weder abgeschoben noch allein gelassen zu werden.
Wahlprogramm:
- Bessere Förderung für Vorschulkinder mit Sprachschwierigkeiten
- Nachmittagsbetreuung in Kindergärten Bedarf ermitteln und ggf. ausbauen
- Hortbetreuung an Schulen anschließen, hochwertige Betreuung sicherstellen
- Hochbegabtenförderung und -erkennung unterstützen / verbessern
Wahlfreiheit, Evaluierung
Grundsatzprogramm:
Momentan sind Schulen vielen Zwängen unterworfen. Ein Umsetzen alternativer Bildungskonzepte ist häufig nur an nichtstaatlichen Schulen möglich. Selbst bei der Umsetzung von Konzepten wie Projektarbeit oder Arbeitsgemeinschaften werden Schulen zu häufig allein gelassen, wenn nicht sogar durch Überregulierung und starre Lehrpläne behindert. Die Piraten setzen sich für einen Abbau von Bürokratien auf allen Ebenen ein. Das Ziel ist hierbei nicht die Kostensenkung.
Auch in guten Schulsystemen treten immer wieder Probleme auf. Die Augen vor Problemen zu verschließen heißt Potential zu verschenken und Schüler und/oder Lehrer unnötigen Belastungen auszusetzen. Ein Mittel um zumindest weitreichende Probleme einzelner Bereiche frühzeitig aufzudecken sind Evaluierungen. Diese müssen einerseits von einer neutralen Stelle vorgenommen werden, andererseits sollten auch innerhalb der Schule regelmäßige Evaluierungen erfolgen, die Art der Evaluierung bleibt hier natürlich der Schule selbst überlassen.
Damit einhergehen sollte auch eine gewisse Wahlfreiheit. Eltern dürfen nicht auf Schulbezirke eingeschränkt werden, sondern müssen die Schule wählen können (z. B. arbeitsortnah oder nach Schulkonzept). Sollten in einer Schule zu viele Anmeldungen vorliegen, sollte normalerweise - nach Berücksichtigung von Wohnortnähe und Geschwisterbonus - ein Losverfahren entscheiden. Bei weiterführenden Schulen können außerdem Kinder mit Empfehlungen zu einer bestimmten Gliederung bevorzugt werden, z. B. um an Gesamtschulen eine Ausgewogenheit herzustellen.
Wahlprogramm:
- Klares Bekenntnis zu Kindergärten religiöser Träger
- Klares Bekenntnis zu Schulen religiöser Träger
- Einschränkung: Keine religiöse Indoktrinierung.
- Konzept für Evaluierungen von Schulen
- Unterstützung der Eltern bei Forderung nach Aufhebung der Schulbezirke
- Keine „Zwangseinweisung“ von Stadtkindern in Dorfkindergärten
- Wohnortnahe Kitaplätze schaffen
- Bedarf an Kitaplätzen vor Ausweisen neuer Wohngebiete ermitteln
Computer in der Grundschule
Grundsatzprogramm:
Da Computer zum Lebensalltag aller Grundschüler gehören, sollten sie bereits in der Grundschule zum Thema gemacht werden. Die Lehrkräfte begleiten die Schüler bei ihren ersten Erfahrungen. Es gibt Unterrichtsstoffe, die sich am Computer leichter (da interaktiver) nahe bringen lassen.
Allerdings darf der Computereinsatz nicht dazu führen, dass wichtige Grundfähigkeiten wie Schreiben und Rechnen nur noch mit dem Computer ausgeübt werden können. Obwohl viele Aufgabentypen, gerade in der Grundschule, mit Computern sehr viel schneller gelöst werden können, geht es primär um die Vermittlung eines intuitiven Verständnisses von Zusammenhängen. Dieses unterbleibt, wenn Schüler hauptsächlich automatisierte Lösungswege verwenden.
Auch gesundheitliche Aspekte dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Eine Vermittlung von einseitigen Fertigkeiten ist zu vermeiden. Entsprechende Studien über die gesundheitlichen Aspekte der Arbeit vor dem Bildschirm für Schüler müssen berücksichtigt werden.
Wahlprogramm:
- Die Möglichkeit zur Beauftragung einer entsprechenden Studie muss ggf. erwogen werden.
- Schulen sollten bei Bewerbungen um Pilotprojekte unterstützt werden.
offene Punkte
Die folgenden Punkte sind auf dem Bildungspapier des PPTNDS10 Wolfenbüttel übernommen worden. Sie haben für die KOmmunen nur eine mittlere Relevanz. Sie können ins Programm, müssen aber nicht und müssten wenn, noch deutlich angepasst werden.
Medienkompetenz
Das Finden, Verstehen, Bewerten und Verbreiten von Informationen in unterschiedlichsten Darstellungen wird in Zukunft immer wichtiger. Die Menge der frei verfügbaren Information ist bereits seit einigen Jahren größer, als sie ein einzelner Mensch vernünftig verarbeiten kann. Dementsprechend kommt der halbautomatischen Auswahl von Information - und dadurch dem Verständnis derselben - eine zunehmende Bedeutung zu. Das Verständnis der gefundenen Information wird einerseits durch die größere kulturelle Entfernung zu einigen der Autoren erschwert, gleichzeitig ergibt sich durch schnelle und umfangreiche Online-Nachschlagewerke die Möglichkeit, unbekannte Termini in Sekundenbruchteilen nachzuschlagen. Ein immer größerer Teil des zum Verständnis nötigen Wissens wird also nicht durch Allgemeinbildung geliefert, sondern bei Bedarf erworben. Der Bewertung von Informationen kommt in einer Zeit, da die Verbreitung derselben faktisch kostenlos ist, eine große Bedeutung zu. Jede fähige Interessengruppe ist bemüht, ihre eigene Sicht der Welt auf so vielen Informationskanälen wie möglich zu verbreiten. Durch die vernachlässigbaren Kosten gelingt dies in einem viel größeren Maße als früher. Gleichzeitig wandelt sich die klassische journalistische Medienlandschaft, so dass einige der Aufgaben, die früher von professionellen Journalisten erledigt wurden, nun von jedem einzelnen Leser geleistet werden müssen. Noch dazu kommt, dass die natürliche Heuristik, einigen Darreichungsformen von Informationen mehr zu vertrauen als anderen, inzwischen durch Fortschritte in der Bild- und Videobearbeitung fast nutzlos geworden ist. Die (Werbe-)Psychologie arbeitet aktiv daran, Menschen auch unterbewusst zu beeinflussen. Hier muss Medienkompetenz auch für Musik sowie olfaktorische Reize geübt werden. Praktisch alle diese Entwicklungen geschahen in den letzten 15 Jahren. Dementsprechend wenig ausgeprägt ist die Schulbildung in diesem Bereich. In der Bildung muss die Arbeit mit verschiedenen Medien Einzug in alle Bildungsbereiche und alle Fächer finden. Weiterbildungsangebote für interessierte Lehr- und Erziehungskräfte müssen angeboten werden. Natürlich kann das Fach Medienkompetenz auch als eigenes Fach angeboten werden.
Das gegliederte Schulsystem
Wenn wir das Gegliederte Schulsystem überhaupt übernehmen, muss das stark gekürzt werden, aus die Punkte, die Konnunal interessant sind. Ein wesentlicher Aspekt könnte sein, dass die Zahl an Gesamtschulplätzen fast immer noch von den Anmeldungen deutlich übertroffen wird. Ein weiterer Punkt ist, was die kommunalen Perspektiven für Hauptschulen sein könnten.
Hauptschule
Im Lauf der Zeit ist der Anteil der Schüler eines Jahrgangs, welche die Hauptschule besuchen, sehr stark gesunken. Zudem wird die Hauptschule als Abschiebemöglichkeit für verhaltensauffällige Schüler missbraucht, ohne deren Potential zu berücksichtigen. Dadurch ist das allgemeine Niveau der Hauptschulen erschreckend gesunken. Diesen Problemen ist entgegenzuwirken durch z. B.: - Stärkung der Hauptschulen (geringere Klassenstärken) oder - Zusammenlegung mit Realschulen oder - Ersetzen durch Gesamtschulen Einige Hauptschulen haben einen hohen Anteil integrationsbedürftiger Kinder. Ist dies der Fall, muss mehr und ggf. besonders qualifiziertes Personal eingesetzt werden. Realschule Die Realschule hat in den letzten Jahren der Hauptschule den Rang der Volksschule abgelaufen. Die Realschule hat einerseits das Ziel, die Schüler zu einem Abschluss zu führen, der ihnen eine möglichst gute Ausbildung ermöglicht, andererseits die Schüler, die das Potential dazu haben, zum Abitur zu führen; dies sollte üblicherweise durch einen frühzeitigen Wechsel aufs Gymnasium erfolgen. Als Problem der Realschule könnte sich besonders das sogenannte G8-Abitur (12jähriges Abitur) erweisen. Durch den entstehenden Selektionsdruck an den Gymnasien kommen Schüler auf die Realschule, die prinzipiell in der Lage wären, ein Abitur zu bestehen, aber mit der Geschwindigkeit der Wissensvermittlung überfordert sind. Es entsteht ein unnötiger Konkurrenzdruck durch Schüler, die mit den Anforderungen der Realschule unterfordert sind. Gymnasium Das ausschließliche Ziel des Gymnasium ist es, die Schüler zu einer Hochschulreife zu führen und auf ein Hochschulstudium vorzubereiten. Da in der Zukunft Bildung und Wissen Schlüsselfaktoren für das Wohlergehen der Gesellschaft sind, ist es unser Ziel, möglichst viele Schüler zu einem Abitur zu führen, das international anerkannt ist. Durch die Festlegung auf das G8-Abitur als einzige Möglichkeit wird das verhindert. Demgegenüber stehen die Nachteile einer Abschaffung des G8-Abiturs, insbesondere die weitere Entfernung von internationalen Standards und ein erneutes Chaos, wie es die Abschaffung des G9-Abiturs nach sich zog. Die Lösung ist eine Koexistenz von G8 und G9. Diese ermöglicht Schülern nach nur 12 Jahren Schule ein Hochschulstudium zu beginnen. Trotzdem können die Schüler, die das zusätzliche Jahr benötigen, ein G9-Abitur auf dem ersten Bildungsweg abschließen.
Gesamtschule Die Gesamtschule ist für immer mehr Eltern die Schule der Wahl für Ihre Kinder. Nach Möglichkeit sollten die Gesamtschulen ausreichende Kapazitäten besitzen, um alle angemeldeten Kinder aufzunehmen. Es gibt Gesamtschulen in verschiedenen Ausprägungen. Allen gemein ist, dass alle Abschlüsse des klassischen dreigliedrigen Schulsystems auch an Gesamtschulen erreicht werden können. Wichtig ist insbesondere, dass die Ausbildung an Gesamtschulen nicht einseitig auf die Schüler ausgerichtet ist, die dort das Abitur erlangen wollen, sondern dass auch die anderen Schüler gut gefördert werden. Dazu gehört, dass in den Klassen üblicherweise der Anteil Schüler mit einer Empfehlung für die Realschule mindestens 20 aber höchstens 50 Prozent betragen sollte. Bei alternativen Konzepten wie KGS oder Kurssystem gilt das natürlich nicht. Die Piratenpartei bekennt sich ausdrücklich auch zu kleineren Gesamtschulen, die dreizügig oder wenn organisatorisch möglich, zum Beispiel in Kooperation mit anderen Schulen, auch ein- oder zweizügig geführt werden können. Der Unterricht an Gesamtschulen erfolgt häufig noch im klassischen oft "Frontalunterricht" genannten Stil, getrennt nach Jahrgängen, einige oder alle Fächer nach Leistung in Kurse unterteilt. Denkbar und ausdrücklich erwünscht sind alternative Konzepte, die z. B. Kurse jahrgangsübergreifend gestalten oder sich vom Frontalunterricht lösen und alle Schüler mittels differenzierendem Lehrmaterial im Klassenverbund unterrichten.