Seminar/Presseseminar2011 1/Tobias Humanistische Union
Vortrag Tobias Baur über die Pressearbeit von NGOs im Hinblick auf junge Parteien
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorstellung, Herkunft:
- 2 Non-Profit
- 3 Weitere Institutionen
- 4 Verbändegeschichte
- 5 Berufsverbände, Kammern (Pflichtmitgliedschaft)
- 6 Beobachtungen, allgemeine Trends
- 7 Politische Parteien
- 8 Organisationssoziologie – Organisationsentwicklung
- 9 Verbandskommunikation
- 10 Flaschenhals Geschäftsstelle
- 11 Gute Kontakte aufbauen
Vorstellung, Herkunft:
Sozialpolitik, Finanzen, Netzpolitik => AK Netzpolitik der HU (VoBo), Informationsökologie
Gliederung: 1.Verbändelandschaft – Konzentration auf gesellscahftspolitischen Teil 2.Binnensicht (Organisationssoziologie, Öffentlichkeitsarbeit – Rolle für/ mit Medien 3.Ableitungen, Tipps, Fragen, Bemerkungen, Diskussion
Non-Profit
Vereine Anzahl 600.000 e.V., davon gemeinnützig ca. 350.000 Stiftungen 16.000 mal Zweckvermögen – neuer Trend Bürgerstiftungen in den Kommunen Vor allem Sport (40%), Freizeit Brauchtum (18) Soziales (13%) Kultur (12) Berufsverbände, Wirtschaft und Politik (10%() Interessenverbände Bürgerinitiatven (8) Umwelt und Naturschut (1%) (VBG Sicherheitsrepoert 3/ 2006, S. 7)
Doppelte Sicht NGO als potenzielle Wähler/ Kunden und (pluralistisch) als Medium
Weitere Institutionen
Initiativen z.B. Selbsthilfeorganisationen in der BAG-SH – 100.000 (lt. NAKOS) Nicht formale Initiativen, Nachbarschaftshilfen, Elterngruppen etc. Ad-hoc-Initiativen Projekte
Verbändegeschichte
Neue Soziale Bewegungen der 80-er Jahre Umwelt, Frauen, Frieden (=> Grüne, aber … Graue, Frauen, Linke …)
„Saurier“: ADAC über 17 Mio. Mitglieder DOSB 30 Mio.
Berufsverbände, Kammern (Pflichtmitgliedschaft)
Verein Greenpeace: 40 stimmberechtigte Mitglieder lt Wikipedia 554.000 Fördermitglieder, Jahreserträge rund 40 Millionen Euro (26)
Ähnlich NABU, BUND ca. 400.000 Fördermitglieder
„Kleingärtner“ Bundesverband Dt. Gartenvereine (1 Mio. Kleingärten, 5 Mio. Gärtner)
Amnesty International 10.000 Einzelmitglieder, plus Mitglieder in Gruppen und 30.000 Fördermitgl.
Beobachtungen, allgemeine Trends
Mitgliederzahlen allgemein rückläufig – Ursachen: Demografie, Wertewandel, keine lebenslange Bindung
Differenz Ost und Westdeutschland: Organisationsgrad geringer im Osten
Zunahme nicht-formales Engagement: Ehrenamt/ freiwilliges Engagement
Neuer Trend zu Infrastruktureinrichtungen FWA, Selbsthilfe-, Stadtteilinitiativen
Trend zu Themenorganisationen => Effektiv, advokatorisch (Bsp. Food Watch – Thilo Bode von Greenpeace)
Bezirke/ Kommunen: Vor Ort nur wenige Aktive, z.B. in Gewerkschaft
Interessantes Segment für Gesellschaftspolitik
Interessenpolitik, Bürgerrechtsorganisationen, Internetpolitische Gruppen
Politische Parteien
Bürgerrechtsgruppen, HDM 80 Gruppen Rechtspolitische Organisationen Netzpolitische Organisationen, eher virtuell
klassische: HU seit 1961 , Internationale Liga für Menschenrechte im Geiste von Carl von Ossietzky, Komitee für Grundrechte und Demokratie, RAV – Republikanischer Anwälte- und Anwältinnenverein, Neue Richtervereinigung,
Organisationssoziologie – Organisationsentwicklung
Problembeschreibung: Ideologische Außendarstellung der NGO steht zwingend fest. Satzungszweck als Grundgesetz.
NGO – wie Parteien – nicht monistisch: viele Flügel, Flügelkämpfe, Innenpolitik der Organisation.
Genauere Sicht auf Interessenvielfalt (vor allem ältere/ größere Organisationen)
Interessendurchsetzung für NGO problematisch: Wenig Verweigerungspotenzial (Streik), problematische Abstimmungsprozesse im Verband, Negative Stimmenkoalitionen
Elitentransfer, NGO < > Politik z.B: Amnesty AA Und umgekehrt z.B: HU-Beirat
In NGO: Viele Journalistinnen und Journalisten, NGO als Labor/ Inkubator für neue Ideen, taktische oder strategische Absprachen
Verbandskommunikation
Nach Innen < = > nach außen Nach außen ist nachrangig gegenüber zwingenden Verpflichtungen, gesetzliches, Mitglieder‑ oder Vorstandsbeschlüsse
Hauptamt vs. Ehrenamt (Wiederwahl, „Hobbies“)
Netzwerke, auch wg. Internett Pb. der NGO: Alleinstellungsmerkmale finden, auch zur Legitimation nach Innen
Flaschenhals Geschäftsstelle
Themenkanon wächst laufend HU-Verteiler: 1.200 Adressen
Lobbyismus zwischen Themendurchsetzung und Ideenklau (Abschöpfen der Themen durch Politik – es gibt keine Urheberrechte)
Medien erreichen: Ressource Information (werthaltige Entscheidungsgrundlage) Inflation vs. Wahrnehmung (=> Feuilleton)
Lobbyismus Informationsökologie/ Informationsethik
Gute Kontakte aufbauen
Gang/ Marsch in die NGO-Institutionen Aufmerksamkeit zu piratischen Themen ist da, aber auch Konkurrenz
Vorteil junger Organisation Relativ gute Verständigung über (kleinen) Themenkanon: Demokratie, Teilhabe …