LSA:Landesverband/Organisation/Mitgliederversammlung/2013.3/Antragsfabrik/Programmänderung 027

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Pictogram voting wait blue.svg Dies ist ein eingereichter Antrag für den Landesparteitag 2013.3.

Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite, bzw., falls möglich, in LiquidFeedback. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden!

Antragstitel

WP24: Förderung der Erforschung und Entwicklung von Verfahren zum Abbau hochradioaktiven, langlebigen Atommülls

Antragsteller
Antragstyp

Programmänderung

Antragstext

Der Landesparteitag möge beschließen, folgenden Text in das laufende Wahlprogramm an der Stelle »Umwelt- und Verbraucherschutz«, Unterpunkt »Atommüll« aufzunehmen. Sollte der Antrag hierfür nicht die notwendige Mehrheit erhalten, so möge er bitte als Positionspapier erneut abgestimmt werden. Dieser Antrag enthält zwei Module. Sollte Modul 1 nicht angenommen werden, entfällt Modul 2.

Modul 1

Auch nach Abschalten der deutschen Kernkraftwerke bleibt als eine nicht zu umgehende Aufgabe die Entsorgung des derzeit schon bestehenden langlebigen, hochradioaktiven Abfalls aus bestrahlten Brennelementen. Dieser Aufgabe stellt sich die Piratenpartei Sachsen-Anhalt, indem sie die Förderung von Forschung und Entwicklung umweltfreundlicher Verfahren zur Vernichtung von Atommüll und hierzu erforderlicher Materialien fordert. Hierbei wird, gemäß der Grundsätze unserer Partei, dem Recycling Vorzug vor der bloßen Verwahrung gegeben.

Modul 2

In diesem Kontext scheint der Piratenpartei Sachsen-Anhalt die Transmutation (Umwandlung langlebiger radioaktiver Nuklide in kurzlebigere) besonders fördernswert. An Stelle der nicht zu bewältigenden, sicheren Endlagerung des bereits vorhandenen, langlebigen, hochaktiven Abfalls für mehrere hunderttausend Jahre treten Spaltprodukte, welche bereits nach 300 Jahren weniger strahlen als natürliches Uranerz und wichtige Rohstoffe für die Industrie darstellen. Ebenso kann die bei der Transmutation CO2-neutral gewonnene Energie einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Aus diesen Gründen sieht die Piratenpartei Sachsen-Anhalt in der Forschung und Entwicklung von Verfahren und Materialien, die Bau und Betrieb von Transmutationsanlagen zugutekommen, einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.


Antragsbegründung

Das Problem radioaktiven Abfalls – auch Atommüll genannt – besteht bereits. Auch wenn Deutschland die noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke nach und nach abschaltet, können wir die Augen vor dem hochaktiven und langlebigen Abfall nicht verschließen. Auf europäischer Ebene besteht das Problem ohnehin, weil unsere Nachbarstaaten nicht aus der Kernenergie aussteigen. Aktuell wird nur die Möglichkeit der direkten Endlagerung betrachtet. Doch warum? Gibt es Alternativen? Wir sollten uns positionieren: Wollen wir wie alle anderen Parteien ausschließlich die uneingeschränkte Endlagerung? Oder wollen wir zumindest erforschen, ob und wie sich wärmeentwickelnde, hochaktive Abfälle reduzieren und recyclen lassen? Hierbei handelt es sich um abgebrannte Brennelemente aus herkömmlichen Kernkraftwerken. Deren Anteil beträgt zwar vom Volumen des gesamten Atommülls nur 10 Prozent, jedoch 98 Prozent seiner Radiotoxizität. (Radiotoxizität ist ein Maß für die Gefährlichkeit einer Substanz im menschlichen Körper aufgrund ihrer Radioaktivität.)

Grund für die Jahrhunderttausende andauernde Radiotoxizität abgebrannter Brennelemente sind die sogenannten Transurane, die neben den Spaltprodukten beim Betrieb herkömmlicher Kernkraftwerke in den Brennelementen entstehen.

Bei der Transmutation handelt es sich um ein kerntechnisches Verfahren, welches die Transurane durch Bestrahlung mit schnellen Neutronen zerstört. Die Strahlung des verbleibenden Materials (Spaltprodukte) klingt innerhalb weniger Jahrhunderte auf deutlich geringere Werte als Natururan ab.


Radiotoxizität.png


Als Quelle für schnelle Neutronen kommen in Frage:

  • Schnelle Spaltungsreaktoren (z.B. »Advanced Recycling Center« von GE Hitachi, EBR-II, BN-800)
  • Beschleunigergetriebene, subkritische Anordnungen (»Energy Amplifier« nach Carlo Rubbia, z.B. Myrrha)
  • Zukünftig auch Fusionsreaktoren (u.a. Tokamak, Stellarator, Inertial Confinement oder Polywellfusor)


Eine technikorientierte Fortsetzung dieser Begründung sowie weiterführende Literaturangaben sind im Wiki der AG Nuklearia zu finden. Außerdem gibt es noch unseren Vortrag zum Thema Atommüll.

Piratenpad
Datum der letzten Änderung

20.11.2013


Anregungen

Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.

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Diskussion

Bitte hier das Für und Wider eintragen.

  • Wenn alle AKWs abgeschalten worden, wie willst du dann den Atommüll recyceln, bzw. den recycelten Müll nutzen? Schließlich gibt es ja ohne AKWs keine Verwendung mehr für das recycelte Material. Oder möchtest du damit eine Hintertür öffnen, um AKWs länger betreiben zu können? --T P 17:58, 1. Nov. 2013 (CET)
    • Eine Transmutationsanlage ist selbst natuerlich auch ein AKW, aber keines von der Art, wie wir sie bisher haben. Der Antrag schreibt aber auch nicht zwingend vor, dass diese Anlagen in DE gebaut werden muessen. Deutsche Forschung kann auch woanders hilfreich eingesetzt werden, um den deutschen Atommuell zu entsorgen. Lieber waere es mir aber natuerlich, wenn wir auch bei uns so gewonnene Energie gegen den Klimawandel einsetzen koennen. Fuer mich bezieht sich der Atomausstieg nach wie vor auf Leichtwasserreaktoren - ueber etwas anderes haben wir bisher nie geredet. -- Ineluki 19:00, 1. Nov. 2013 (CET)
      • Für mich bedeutet der beschlossene Ausstieg, dass wir damit keine Energie mehr produzieren. Und keinen weiteren Müll verursachen wollen/werden. Jede weitere Nutzung von Atomstrom produzierenden Techniken belastet unsere nachfolgenden Generationen und unsere Umwelt. Daher ist diese Technik für alle die nachhaltig denken abzulehnen. Deshalb muss auch dieser Programmantrag abgelehnt werden. Die Forschungsgelder, die dafür notwendig wären, sollten lieber in die Erforschung und Verbesserung von regenerativen, nicht umweltbelastenden Techniken investiert werden. --T P 08:58, 13. Nov. 2013 (CET)
        • Kernaussage dieses Antrages ist nicht das Energieproduzieren, sondern die Reduzierung des Atommülls, bzw. dessen Gefahrenpotenzials. Der Atommüll der da ist stellt eine Bedrohung dar, und das für mehrere Hunderttausend Jahre, die beseitigt werden muss. Die Technik der Transmutation reduziert das auf wenige Hundert Jahre. Die Sicherheit der Lagerung des Mülls, über geologische Zeiträume, kann weder für die Behälter (Castoren) noch für das Lager selber geschätzt, geschweige denn gewährleistet werden.-- Nr9 11:40, 20. Nov. 2013 (CET)


Pro/Contra-Argument: ...

  • dein Argument
    • dein Gegenargument

Pro/Contra-Argument: ...

...

Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Ineluki
  2. Nr9
  3.  ?
  4. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Christoph 22:08, 11. Nov. 2013 (CET) (Das sollte wenn dann eher der Bund oder LVs entscheiden, die mehr Geld und auch Atomkraftwerke haben.)
  2. NX 00:20, 12. Nov. 2013 (CET) (Steht meines Erachtens dem bisherigen Kurs der Piratenpartei Deutschland entgegen. Sicher gibt es hier einen interessanten Ansatz, den ich aber aus momentaner Sicht, nicht mittragen kann. Ansonsten: "Aber nach Stand der Forschung ist wohl davon auszugehen, dass das Atommüllproblem mitnichten durch die technische Idee der Transmutation gelöst wird. Dafür gibt es offenbar zu viele physikalische, chemische und praktisch-technische Gründe, die dem entgegenstehen. [...] Es wäre auch zu klären, wie ein solcher aufwändiger, neuer Reaktor- und Wiederaufarbeitungspfad für die Transmutation von Abfällen, der trotz allem ein langfriststabiles Abfallendlager nicht überflüssig machen würde, in ein Energiekonzept der Zukunft passt. [1]; Infobröschüre der GRÜNEN-Fraktion [2]; Die Testanalge in Myrrha hat 1 Mrd. Euro gekostet. [3])
  3. --T P 08:53, 13. Nov. 2013 (CET) (was NX sagt.)
  1. Torsten-WB

Begründung,keine Politik die Massenproteste fördert kein Einsatz von Polizei gegen das Volk.Diese Reaktoren müssen neu gebaut werden,wer will sowas vor der eigenen Tür? Atommüll müßte auch wieder per Bahn durch das Land transportiert werden was auch zu Protesten führt. Im Fall werden nicht nur Freaks in Parkas und Blümenchenkleidern demonstrieren sondern die breite Bevölkerung. Die Forschung darf nicht staatlich gefördert werden.Wenn, sollen die verursachenden Konzerne verpflichtet werden.

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1.  ?
  2.  ?
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