Diskussion:Bundesparteitag 2012.1/Antragsportal/Sonstiger Antrag - 014
Sinn dieser Diskussion?
Was für eine "Gefahr für die Demokratie" sollte ein Wiedererscheinen von "Mein Kampf" sein? 2015 läuft das Urheberrecht endgültig aus. Die PIRATEN fordern, das Urheberrecht post mortem zu verkürzen. Ebenso fordern sie Transparenz und freien Zugang zu Informationen (wie z.B. dem Urtext von "Mein Kampf").
Jetzt schon kannst Du den Text im Internet einfachst(!) finden. Wenn Bayern nicht so anal-retentiv wäre, würdest Du sogar eine kommentierte Quellenausgabe bei seriösen Anbietern finden, und müßtest nicht auf "NSdAP-AO" und ähnlichen Mist zurückgreifen. (Allerdings hat m.W. auch eine israelische Seite den Urtext.)
Als Hörbuch gibt es Auszüge von Helmut Qualtinger und Serdar Somuncu, beide auf ihre Weise sehr empfehlenswert. Kommentierte Auszüge in Buchform von Christian Zehntner und Werner Maser. Empfehlenswerte Sekundärliteratur Hamann, "Hitlers Wien", und Zehnpfennig (und sicher auch noch einige andere). "Hitlers Zweites Buch" (eigentlich das Dritte, "Mein Kampf" besteht aus zwei Büchern) ist auch noch empfehlenswert.
Werner Maser hat in den letzten Jahren seines Lebens versucht, die Nachfahren Hitlers dazu zu bringen, den Anspruch Bayerns anzufechten (Urheberrechte, wie wir wissen, sind nicht übertragbar und gehen auf die Erben über). Das ist in der Presse so dargestellt worden, als wolle Maser Geld mit "Mein Kampf" machen (was sich in seiner Auszugsausgabe anders liest: er zitiert Heuss, der meinte, "Mein Kampf" sei das beste Mittel gegen ein Wiederauftreten der Nazis).
Jetzt bringt ein britischer Verleger "Mein Kampf" als Heftserie heraus. Pech gehabt; mit Maser hätte ein - in dieser Hinsicht - seriöser Historiker als Herausgeber zur Verfügung gestanden, jetzt muß man halt mit anderen Verlegern leben.
Das Institut für Zeitgeschichte ist dabei, gegen den Widerstand Bayerns und des auswärtigen Amtes eine wissenschaftliche Ausgabe zu erarbeiten; allerdings keine Studienausgabe, so daß besonders "zwielichtige Verleger" ziemlich Geld machen werden, wenn 2015 der Schutz ausläuft. Es steht zu hoffen, daß sich doch noch irgendein Nachdruck-Verlag findet, der eine Studienausgabe herausbringt, weil durch den "Mythos" um das Buch viele Leute das Original haben wollen.
Durch den Mist, den Bayern die letzten 60 Jahre gebaut hat, ist eine 1a-Betroffenheitsindustrie um "Mein Kampf" entstanden, die mit Auszügen arbeitet, die keiner nachprüfen kann (und wenn mans heute doch tut, kommt einem das Grausen). Das "Verbot" von "Mein Kampf" hält Leute wie Guido Knopp in Lohn und Brot. Am Besten wäre es, jemand würde jetzt schon das Urheberrecht anzweifeln und gleichzeitig eine Studienausgabe herausbringen, mit Fußnoten zu Verweisen zu Zehnpfennig, Hamann, Zehntner, Maser etc. und den Textvariationen. Dann wäre der Hype endlich vorbei.
Es glaubt doch wohl niemand mehr ernsthaft das Märchen, "Mein Kampf" sei ein "magisches Buch", das ein "lupenreiner Demokrat" nur anzuschauen braucht, und schon wird er zum Nazi?!?
Dingo 23:30, 11. Apr. 2012 (CEST)
Deutsche Geschichte!
Auch wenn man "Mein Kampf" verbieten würde, ändert es nichts an unser Geschichte. Diese Diskussion ist geht eigentlich komplett in die falsche Richtung und hat mit unserem Verständnis von Transparents nichts zutun. Es sollte jedem überlassen sein, dass zu lesen oder hören was er möchte. Wenn wir das Verbot von mein Kampf unterstützen stellen wir uns in eine Reihe, mit denen die Bücher vernichten. Und im letzten Absatz kann ich Dingo nur beipflichten, ich habe den Koran, das Alte- und Neue Testament und einige andere Religiösen Bücher gelesen und bin immer noch Atheist. Das gleiche bezieht sich auf "Mein Kampf"
Harry Hensler 16:12, 14. Apr. 2012 (CEST)