Diskussion:Bundesparteitag 2011.2/Antragsportal/PA060
Zertifizierte Pelze aus der Jagd
Wie steht ihr dazu, Pelze nicht geschützter Tiere aus kontrolliert tierschutzgerechter Jagd zum Import zuzulassen?
Ein Problem an der Kulturlandschaft ist, daß gerade in Industrieländern Großprädatoren (wie Bär und Wolf) keinen Lebensraum mehr haben und ehemals von diesen regulierte Prädatoren (in den USA: Coyoten, in Deutschland: Füchse)bzw. Neozoen (D: Bisam, Waschbär, Marderhund) sich dadurch unkontrolliert vermehren und die Biodiversität vor allem von Bodenbrütern und Nahrungsspezialisten gefährden.
Eine Verwertung der erjagten Tiere als Pelz entspricht m.E. dem Verwertungsgrundsatz (alles gejagte soll auch so weit als möglich verwertet, und nicht in die Tierkörperbeseitigungsanlage entsorgt werden - Grundsatz des ÖJV) sowie bietet den Jägern einen Anreiz zur oftmals unbeliebten Prädatorenbejagung.
Es sollte Konsens sein, daß Mißbrauch durch Kontrollen und Zertifikate verhindert wird (siehe "Kobra-Paradoxon" - als ein brit. Verwalter in Indien wegen der Kobraplage Fangprämien aussetzte, begannen die Bauern, Kobras zu züchten; damit verschlimmerte sich das Problem sogar noch).
"Echttierpelz" von Tieren, die im Zuge des Prädatorenmanagements sowieso geschossen werden sollen, hat gegenüber Kunstpelz jedoch klare Vorteile (Null Primärenergieverbrauch, natürlicher Stoff, die Tiere sind sowieso tot).
Ist die AG Tierrecht bereit, diese Ausnahme unter bestimmten Voraussetzungen (wie beschrieben, klare Kontrolle der Fang- und Abschußmethode; außer Neozoen dürfen bejagte Tiere nicht ausgerottet oder im Bestand gefährdet werden) zuzulassen? --Dingo 08:44, 4. Feb. 2012 (CET)