Benutzerin:Ka'imi/Textbausteine

Aus Piratenwiki
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Einige Diskussionen tauchen immer wieder auf. Da ich ein fauler Mensch bin, will ich die gleiche Antwort nicht immer wieder schreiben müssen.

Alle Textbausteine hier dürfen gerne unter CC0 frei verwendet werden. Vorschläge für Änderungen oder neu aufzunehmende Textschnipsel macht bitte auf der Diskussionsseite oder kontaktiert mich direkt.

Facebook

Ich habe da mal einen Antrag an den KVor Düsseldorf gestellt. Kann man natürlich auch in anderen Gliederungen mal machen. Ein paar Änderungen sind bereits eingeflossen.

Hallo Vorstand,

hiermit beantrage ich, die Facebook-Präsenz der Piratenpartei Düsseldorf in Zukunft wie folgt zu gestalten:

  • Es wird ein Hinweis auf die Seite piratenpartei-duesseldorf.de auf die Seite gesetzt.
  • Es wird ein Hinweis auf die Düsseldorfer Seiten im Wiki der Piratenpartei auf die Seite gesetzt.
  • optional: Es wird über die Datenschutz-Problematik auf Facebook informiert (kurzer Text und/oder Links).
  • Auf der Seite wird keinerlei weiterer Content eingestellt. Keine Kontaktdaten, keine Termine, keine Veranstaltungshinweise, nichts.
  • Die Kommentarfunktion der Seite wird deaktiviert.

Begründung:

1) Facebook hat eine zur Partei konträre Haltung zum Datenschutz

Facebook macht per Default alles öffentlich. Ja, das kann man in den Einstellungen ändern. Allerdings werden alle neuen „Features“ auch wieder per Default öffentlich eingeführt – wer da kurz nicht aufpasst und seine Einstellungen nicht topaktuell hält, guckt in die Röhre. Ganz zu schweigen von DAUs, die nicht wissen, wie man was einstellt. Bei ¼ der deutschen Bevölkerung, die da einen Account hat, dürfte eine signifikante Menge Unkundiger zusammenkommen.

Und dann liegen die Daten nachher irgendwo™, wo nicht unbedingt deutsche Gesetze gelten müssen. In den USA sind die Datenschutzvorschriften bspw. deutlich lockerer. Über Amtshilfeersuchen dorthin kommen prinzipiell auch die deutsche Polizei und deutsche Dienste an Daten, die hierzulande nicht oder nur mit Beschluss zu bekommen wären.

Die Krönung des Ganzen: Facebook überwacht einfach mal präventiv die gesamte Kommunikation¹. Schließlich könnet sich ja jemand auffällig verhalten. Damit geht man dann „proaktiv“ auf Ermittlungsbehörden zu.

¹ https://netzpolitik.org/2012/facebook-uberwacht-chats-und-nachrichten/


2) Facebook ist ein Walled Garden¹

Ziel ist es, möglichst viele oder am besten alle Netz-Aktivitäten der Nutzer innerhalb des geschlossenen Systems Facebook zu halten. Damit bekommt man eine größere und genauere Datenbasis für die zielgruppenbasierte Werbung, über die Facebook an Geld kommt.

Dazu werden unter anderem Links umgebogen, die im Netzwerk gepostet werden. So ist es möglich, bspw. bei einem Link zu einer Zeitungswebsite stattdessen zum entsprechenden Artikel in der angebotenen Facebook-App der Zeitung weiterzuleiten. So wird der Nutzer gezwungen, direkt „in Facebook“ seine Texte zu konsumieren. Zusammen mit den vielen Facebook-Pages aller möglichen Unternehmen, die teilweise schon nicht mal mehr eine eigene Web Site haben, wird es so immer mehr „normal“, innerhalb des Gartens zu bleiben.

Der neueste Coup in dieser Richtung ist, daß Facebook die vorher nur optionale facebook.com-Mailadresse für alle Nutzer zwangsaktiviert hat (natürlich kann man die wieder deaktivieren – siehe 1) …). Zusätzlich wurde diese Adresse über die Facebook-App auf Smartphones bei allen Kontakten als primäre Adresse eingetragen, was beim Verfassen von Mails selten auffällt, da normalerweise nur der Name angezeigt wird.

Angeblich war das ein Bug in der App. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Daß Facebook seine Software nicht ordentlich testet, kann ich mir nicht vorstellen. Und wer den Vorfall bis jetzt nicht bemerkt hat, hat dann halt die gewollten Adressen erstmal so in den Kontakten stehen.

¹ https://en.wikipedia.org/wiki/Walled_garden_(technology)


3) Facebook gefährdet das Recht auf Anonymität im Netz

Über den unter 2) genannten Link-Redirect kann Facebook alle Links verfolgen, die ein Nutzer anklickt. Zusätzlich wird jeder „Like“-Button genau wie andere „social features“ direkt von den Facebook-Servern geladen. Diese Seitenaufrufe können also auch vom Konzern gesammelt und zugeordnet werden. Bei manchen Diensten kann man sich sogar nur per Facebook-Account anmelden!

Über all diese „Features“ ist eine direkte Zuordnung zu individuellen Personen möglich. Selbst im ausgeloggten Zustand kann man weiter verfolgt werden – denn Facebook löscht nicht etwa den Login-Cookie, sondern vermerkt nur, daß man jetzt ausgelogt ist.

Per Cookie können auch Leute verfolgt werden, die keinen Facebook-Account haben. Dort fehlt zwar die Zuordnung zu einer konkreten Person, wer aber seine Cookies nicht regelmäßig löscht, kann aber auch bei einer zukünfigen Anmeldung bei Facebook noch nachträglich seinem Surfprofil zugeordnet werden.

„Haha“, sagt der Facebook-Fan, „ich melde mich einfach pseudonym an!“ Dumm gelaufen nur, daß das gegen die AGB von Facebook verstößt. Laut c’t werden neuerdings beim Einloggen stichprobenartig Fotos der Freunde präsentiert zusammen mit der Frage, ob das Foto wirklich zum Namen passt. (Noch) ohne Konsequenzen, falls nicht.

Alle diese Daten nutzen natürlich nicht nur Facebook, sondern auch staatlichen Stellen, die gerne ein paar Personenauskünfte haben möchten. Und diese staatlichen Stellen sind nicht immer so zivilisiert wie unsere es zum Glück noch weitestgehend sind.


4) Facebook ist proprietär und zentralisiert

Facebook ist Closed Source. Facebook bietet zwar Schnittstellen, allerdings nur für ein eingeschränktes Set an Möglichkeiten. Beispielsweise ist es nicht möglich, sich aus einem anderen Netzwerk heraus mit jemanden bei Facebook zu „befreunden“.

Damit ist Facebook ein klassischer Single Point of Failure¹. Weniger im Sinne der Fehlerwahrscheinlichkeit als in Hinsicht auf Beeinflußbarkeit. Dadurch, daß Facebook im Walled Garden Facebook logischerweise eine Monopolstellung hat, wird Zensur und das Unterdrücken / Aussperren unliebsamer Menschen, Organisationen und Meinungen sehr einfach.

Freie und dezentrale Alternativen existieren. Als Beispiele seinen Friendica² und Diaspora*³ genannt. Für Microblogging bietet sich noch status.net⁴⁵ an.

¹ https://de.wikipedia.org/wiki/Single_Point_of_Failure
² http://friendica.com/
³ http://diasporaproject.org/
https://status.net/
https://identi.ca/


5) Facebook nimmt Dir die Rechte an Deinen Inhalten

„Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest.“¹

Dieser Satz sagt schon alles. Facebook darf deine Inhalte nicht nur (kommerziell) verwerten, sondern auch an andere Firmen zu beliebigen Zwecken weitergeben. Und Geld dafür nehmen. Weltweit. Ohne Dich vorher zu fragen.

¹ http://www.facebook.com/note.php?note_id=10150282876970301


A) Und Twitter ist besser?

Nein, denn Twitter macht genau den selben Quark, den Facebook auch macht. Und auch Twitter ist zentralisiert und geschlossen.

Aber: Twitter ist grundsätzlich öffentlich. Anders als bei Facebook gibt es erstens weniger Daten und zweitens keine Möglichkeit, Daten und Fotos nicht-öffentlich hochzuladen – es sei denn, man verschließt seine komplette Timeline gegenüber Menschen, die man nicht abonniert hat. Also kann man auch nicht aus Versehen oder durch eine Änderung der Modalitäten seitens Twitter Dinge öffentlich zugänglich machen, die nur für einen kleinen Personenkreis gedacht waren.


Fazit:

Alle oben genannten Punkte widersprechen explizit im Wahlprogramm formulierten Zielen der Piraten.

Privat darf natürlich jeder Pirat weiterhin alle Dienste nutzen, die er möchte. Allerdings finde ich persönlich es befremdlich, wenn erklärte „Kernis“ dann plötzlich bei Facebook, Google+, Twitter und Konsorten auftauchen. Die Partei, ihre Organe und Gliederungen jedoch sollten auf keinen Fall aktiv ein Tool nutzen, das so eklatant anders handelt als wir im Programm verlangen und fördern möchten.

Keine Präsenz dort zu zeigen oder sogar bestehende Seiten zu schließen, ist allerdings auch keine Lösung. 2 Minuten später taucht dann jemand auf und erstellt sie wieder, nur daß wir dann als Partei keine Kontrolle mehr darüber haben. Stattdessen sollten wir die Präsenzen zur Aufklärung nutzen und nach außerhalb des umzäunten Gartens linken.

Mailinglisten: Etiquette

TBD

Mailinglisten: Reply-To-Header

Grundsätzlich funktionieren Mailinglisten so, daß sie zusätzliche Header (“List-*”) in die Mail einfügen. Aufgrund dieser Header erkennt der Client, daß es sich um eine ML-Mail handelt.

Der Header “List-Post” enthält die Adresse, auf die Antworten an die Liste geschickt werden müssen. Ein ordentlicher Client bietet die Möglichkeit, das auch zu tun – der Thunderbird z. B. mit einem zusätzlichen Knopf „Liste antworten“. Clients, die das nicht unterstützen, haben meist zumindest einen „Allen antworten“-Knopf. Der schreibt dann an die Liste _und_ direkt an den Absender, was zu unschönen doppelt eingehenden Mails führt. Dabei dann also bitte die Absenderadresse von Hand wieder rauslöschen.

Bei vielen Mailinglisten antwortet man mit dem Knopf „Antworten“ an die Mailingliste. Das liegt daran, daß die Liste den ursprünglichen “Reply-To”-Header der Mail umbiegt auf die Adresse der Mailingliste. Das ist eigentlich falsch. Der „Antworten“-Knopf ist _nicht_ für Antworten an Listen gedacht. Lieber eine Mail zuviel aus Versehen an einen Einzelnen gesendet, als eine private Antwort auf eine Listenmail, die dann u.U. sensible Daten enthält, aus Versehen an die Liste zu schicken.

Leider sind zu viele Leute zu schlecht erzogen, weil die meisten Mailinglistenadmins entweder selbst keine Ahnung oder vor dem Gejammer ihrer User kapituliert haben.

Eine andere Möglichkeit böte der “Followup-To”-Header, der den „Allen antworten“-Knopf umbiegt. Das wäre noch halbwegs logisch, wird aber leider von Mailinglistensoftware nicht wirklich unterstützt. Mailman (Bund) und Sympa (NRW) können es nicht.

Pad vs. Wiki

TBD


Stadtwappen der kreisfreien Stadt Düsseldorf.png
Piraten in Düsseldorf