Benutzer:Superconductor

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Politisches

Die richtigen Dinge tun. Die Dinge richtig tun.

Es gibt im Leben Daten und Ereignisse, die man nicht vergisst. Ich behaupte mal, jeder, der diesen Text liest, kann sich an den 11. September 2001 erinnern und wie der Tag in der persönlichen Wahrnehmung verlaufen ist. Auch ich kann mich fast minutiös an den Tag erinnern…

Für meine politische Prägung war aber ein Datum viel entscheidender, auch wenn mir das damals gar nicht so bewusst war. Am 1. Oktober 1982 kam es zum konstruktiven Misstrau-ensvotum gegen den damaligen Kanzler Helmut Schmidt und zum Regierungswechsel.

Vor der 9. Stunde (Schulstunde!) saßen wir im Auto vor der Sporthalle Nord und konnten im Autoradio live die Übertragung aus dem Bundestag hören. Um kurz nach 15 Uhr war es dann soweit: Helmut Kohl („der Dicke“) war am Ziel seiner Träume. Und wir waren irgendwie geschockt…

Zur Verdeutlichung: es war die Zeit der Friedensbewegung und der Anti-Atomkraft-Bewegung. Die Grünen wurden gerade erst 2 Jahre zuvor gegründet. (Schärfstes Argument übrigens damals gegen die Grünen: „Die haben ja gar kein Programm“). Brokdorf, Grohnde, Startbahn West, der NATO-Doppelbeschluss und die Friedensdemo in Bonn waren Begriffe, die mit dem politischen Wandel in den 1970er Jahren eng verknüpft waren.

Und dann kam der Dicke und versprach uns die „geistig-moralische Wende“. Statt „mehr Demokratie“ gab es Pfälzer Saumagen. Kleinkariertheit und Provinzialität ersetzten Souveränität und Abgeklärtheit. Missliebigen Zeitungen wurden ignoriert, Kritik und Probleme vorwiegend ausgesessen.

An jenem Herbsttag hatte ich schon gespürt, dass eine andere Zeit anbrach. Dass „Birne“ 16 (!) Jahre Kanzler bleiben sollte, konnte keiner ahnen…

Es ist müßig darüber zu diskutieren, welche gesellschaftlichen und politischen Bereiche sich danach auf das Gramm genau verbessert oder verschlechtert haben. Meine Wahrnehmung ist, dass dieses Ereignis den Beginn der Politikverdrossenheit und des allgemeinen Desinteresses symbolisiert.

Ich hatte Politik-LK und komme aus einer durchaus politisch interessierten Familie. Politik gehörte auch im Freundeskreis zum Alltag. Irgendwer kam immer gerade von einer Demo zurück. Je länger ich jedoch den Dicken erleben durfte, desto mehr ging er mir mit seiner zunehmenden bräsigen Selbstgefälligkeit auf den Zeiger. Die politische Diskussion wurde mehr und mehr aus der Gesellschaft in die Hinterzimmerrunden verlagert. Irgendwann habe ich mir gedacht „Ihr könnt mich…“ und mich komplett entpolitisiert.

Für die Scharpings, Vogels und Raus dieser Welt als politische Alternative hatte ich nur Kopfschütteln übrig. Und den grünen real- oder fundamentalpolitischen Auseinandersetzun-gen konnte und wollte ich nicht mehr folgen.

Nach 16 unvorstellbar langen Kohl-Jahren zog mit Gerhard Schröder 1998 endlich die neue Hoffnung am Kanzlerfirmament auf. Eigentlich gab es nur ein Ziel: Kohl muss endlich weg. Immerhin schien Schröder Standing und Durchsetzungskraft zu haben. Für mich bedeutete das die erste Wahl nach 12 Jahren als Nichtwähler. (Erststimme: Oskar Lafontaine, Zweitstimme: Gerhard Schröder)

Mit einer Arbeitslosenquote von über 12% musste das einfach der Neuanfang sein. Mit traumwandlerischer Sicherheit schlug Schröder alles, was sich in eine neue Politikhoffnung hätte manifestieren können, kurz und klein. Neben Agenda 2010 und Hartz 4 hat sich bei mir vor allem ein Ereignis eingebrannt: 3 Wochen nach seiner Wahl zum Bundeskanzler posierte Schröder eitel und selbstverliebt für eine Fotostrecke im „Stern“ im Designer-Brioni-Anzug mit fetter Cohiba.

Zu der bisherigen Gleichgültigkeit kamen jetzt noch Wut und Enttäuschung über die unerklärliche Instinktlosigkeit und der Verrat an, meiner Meinung nach, allen sozialen Versprechen.

Ich hatte die Gelegenheit, sowohl Kohl als auch Schröder im Rahmen einer größeren Produktion kennenzulernen. Ironie der Geschichte: Kohl erschien im Bonner Kanzleramt mit weichem Händedruck, ruhig und höflich. Gänzlich anders als ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Schröder war der eitle unnahbare Pfau, von dem ich hoffte, er wäre genau das nicht.

Mit Schröder kamen Agenda 2010 und Hartz 4 und ich beschloss, dass mich Politik überhaupt nicht mehr interessieren würde.

Bis ACTA dann aktuell wurde und ich mir dachte: na wunderbar, jetzt wird der Rechtsstaat durch die kalte Küche ausgehebelt und es ist niemand da, der etwas dagegen tun könnte. Und ich hatte in der Tat nicht mit den Piraten gerechnet. Nachdem ACTA gestoppt war, habe ich den Hut ganz tief gezogen. Ich hätte nicht damit gerechnet, aber seitdem standen die Piraten ganz oben auf der Liste.

Schließlich war da noch Christian Wulff. Die Inkarnation des offensichtlich uneinsichtigen und in weiten Teilen unfähigen Politikers als höchster Repräsentant der Bundesrepublik. Nach all den Politikerdarstellern, die ich bis dahin kennengelernt hatte, hat seine Person dazu geführt, dass das Fass endlich voll war. Ich war soweit zu sagen: es reicht, ich will und muss etwas tun!

Es geht zum Einen darum, die richtigen Dinge zu tun. Für mich haben die alten und etablierten Parteien in vielfacher Hinsicht abgewirtschaftet. Den Piraten beizutreten, war richtig. Und es ist völlig egal, wann das war. Dinge passieren, wenn sie passieren. Solange es die richtigen Dinge sind, ist dagegen nichts einzuwenden.


Motivation

Politik wird für Menschen gemacht, Politik wird von Menschen gemacht. Und es braucht Menschen, die Politik in die Herzen der Menschen transportieren. Wir brauchen Menschen, die wieder eine Verantwortung empfinden, bei dem was sie tun. Die Mut und Rückgrat haben, Fehler einzugestehen. Menschen, die wissen, dass der Weg lang und steinig ist und die ihn trotzdem gehen wollen.

Ich habe genug gesehen und erlebt, um sagen zu können: Ich möchte die Dinge richtig tun. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und ich bin sicher, ich mache es gut.

Und wenn es 4% werden? Dann greift eben meine unangenehme Angewohnheit, nicht beim ersten Regenschauer von Bord zu gehen, sondern mich durchzubeißen, eine Schippe drauf-zulegen und es wieder zu versuchen. Es geht darum, die richtigen Dinge zu tun und es geht darum, die Dinge richtig zu tun.


Engagement bei den Piraten

Es ist mir wichtig anzumerken, dass ich bereits lange vor meinem Eintritt in die Partei aktiv mitgearbeitet habe. Selbstverständlich habe ich im LTW geflyert und Infostände betreut. Das aktive Mitarbeiten ist sicher nicht von irgendwelchen Stichtagen abhängig, sondern von der Tatsache, gestalten zu wollen. Wer sich hier für etwas zu schade ist, der hat einiges nicht verstanden.

Direkt nach den ersten Stammtischbesuchen habe ich mich für die wirtschaftliche Themen-ausrichtung der Partei interessiert. Selbstverständlich waren die entsprechenden Mumble-AGs die ersten Anlaufstationen.

Auf der Wirtschaftskonferenz in Hamm regte ich nach einer Diskussion über die bevorste-hende Ratifizierung des ESM-Vertrages die Gründung einer Projektgruppe an, die sich fun-diert mit dem Thema beschäftigt und sich grundlegendes Wissen darüber aneignet. Daraus ist dann später das sog. ESM-Squad geworden.

Neben den Bundes-AGs ist nach einiger Zeit auch der kommunale Aspekt für mich immer wichtiger geworden. Politische Arbeit beginnt vor der Haustür. Kommunale Politik sorgt auch dafür, nicht abzuheben und über den Dingen zu schweben. Hier ist sichergestellt, dass man die Bodenhaftung nicht verliert und auch nicht vergisst, dass man für die Menschen arbeitet.

Aber ich bin auch und vor allem ein Macher. Nächtelange Mumble-Sitzungen sind das Eine, konkrete Taten das Andere. Mit der Planung und der Organisation mehrerer Barcamps wollte ich der Partei und ihren wundervollen Menschen auch etwas zurückgeben. Eine der primären Intentionen war es dabei, über den Piratentellerrand hinauszuschauen und mit Hilfe von externen Referenten den Horizont zu erweitern. Auch in 2013 sind bereits weitere Barcamps in Planung.

Schließlich soll in 2013 erstmalig das Politik-Forum ASPiRe im Rhein-Erft-Kreis stattfinden, zu dessen maßgeblichen Initiatoren und Organisatoren ich mich zählen darf. Hier wird nochmal ganz entscheidend der Focus auf Inhalte gelegt.

In Kurzform und (halbwegs) chronologisch:

AG Wirtschaft AG Geldordnung und Finanzen AK wifi (NRW) Landtagswahlkampf 2012, Infostände, Flyern AG Kulturpiraten AK Kommunal Planung, Organisation Barcamp Kommunalfinanzen Sonstige Infostände PG Kreisverbandsvorbereitung Planung, Organisation Barcamp Rhetorik PG Kommunalpolitische Vereinigung Fachsprecher Kommunalfinanzen Rhein-Erft-Kreis Organisation Weihnachtsfeier Kegelclub NRW Idee, Organisation ASPiRe 2013


Themenschwerpunkte

Meine Themenschwerpunkte ergeben sich sowohl aus meiner Ausbildung als auch aus meinem beruflichen Weg. Als Diplom-Kaufmann mit dem Schwerpunkt Rechnungswesen und Controlling kann ich eine Zahlenaffinität natürlich nicht leugnen. Allerdings liegt mir reines „Numbercrunching“ fern. Auch Unternehmen sind in erster Linie Organisationen mit Menschen. Ohne soziale und emotionale Kompetenz scheitert man langfristig.

Bisher habe ich immer auf der Seite der Unternehmen am Tisch gesessen. Viele Deals, bei denen ich beteiligt war, waren ganz sicher nicht „piratig“. Ich weiß, wie Unternehmen und Management ticken. Natürlich kenne ich auch jede Menge Tricks, die der eine oder andere als „schmutzig“ bezeichnen würde. Genau da liegt aber meine Stärke: ich kenne die „dunkle Seite der Macht“, jetzt möchte ich ein „Yedi“ werden.

Wirtschaft,

Finanzen,

Steuern,

Haushalt sind Bereiche, bei denen ich von Haus aus das Fachverständnis mitbringe und ich mich dementsprechend auch wie zu Hause fühle.

Den Piraten die Folgen des Lobbyismus und der Korruption erklären zu wollen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Gleichwohl sind diese Auswüchse unseres Wirtschaftssystems mehr oder weniger offensichtlich, jedoch fast durchgehend vorhanden. Öffentliche Projekte, Gesundheitssystem, Energiewirtschaft, Flughäfen bis hin zu Richtlinien in der EU-Kommission. Eine Privatwirtschaft, die sich ihre Gesetzentwürfe selbst schreibt, bedeutet die Bankrotterklärung der Politik.

Die Bekämpfung des Lobbyismus ist sicher keine Aufgabe, die im Handumdrehen gelöst werden kann. Auch hier ist der Weg steinig und lang.

Aber: ein Mandat ist ebenfalls nicht die Erreichung des Ziels, sondern immer nur der erste Schritt des Weges.

Biographisches

Geboren in Hameln (Niedersachsen)

49 Jahre, ledig, keine Kinder, keine Tiere

Diplom-Kaufmann (Universität Saarbrücken), Studium der Rechtswissenschaft zum Bachelor of Laws (Fernuni Hagen), Organisationsprogrammierer, Unternehmensberater, Controller, Kfm. Leiter, Manager, Prokurist, Geschäftsführer

Medien + TV, IT-Systemhaus, Papierindustrie, Nahrungsmittel, Grosshandel, Unterneh-mensberatung, Eventmanagement

Saarbrücken, Hannover, Köln, Berlin, Roermond (Niederlande)

Laufen, Karate, Krafttraining, Gitarre, Schlagzeug, Klavier