Benutzer:Senfberg
Kurzprofil | |
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Persönlich | |
Name: | Ingo Bläser |
Nick: | Senfberg |
Wohnort: | Jüchen |
Politisch | |
Partei: | Piratenpartei Deutschland |
Landesverband: | Nordrhein-Westfalen |
Stammtisch: | Jüchen |
Kontakt | |
Webmail: | Form-Mailer |
Skype: | Senfberg |
Jabber: | stephan@senfberg.de |
Twitter: | Senfberg |
Hallo, mein Name ist Ingo Bläser, ich wohne in Neuss/Jüchen und bin dort auch beim Piratenstammtisch aktiv. Dort kümmern wir uns um ganz konkrete Belange der örtlichen Kommunalpolitik.
Darüber hinaus möchte ich überregional versuchen, innerhalb der Piratenpartei auf das Thema "Aquaponik" aufmerksam zu machen.
Aquaponik als neues Modell zur nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln (Landwirtschaft 2.0)
Aus einem privaten Interesse heraus habe ich mich in der letzten Zeit intensiv mit Aquaponik befasst. Aquaponik ist die Kombination von Fisch- und Gemüsekultur in einem geschlossenen Kreislauf. Der Begriff stammt aus einer Kombination von "Aquakultur" und "Hydroponik", wobei letztere den Anbau von Pflanzen auf Substrat, d.h. ohne Erde meint.
Da (je nach Fischkultur) als Futter mittlerweile vegane Futterpellets eingesetzt werden können, lässt sich das Verfahren völlig ohne Zugabe von Düngemitteln oder chemischen Zusätzen einsetzen. Somit fallen weder Müll noch Schadstoffe sondern lediglich wertvolle organische Stoffe (wie Biomasse) ab, welche wiederum per Biogasanlage für Energie verwendet werden können.
Das Prinzip der Aquaponik beruht auf der Tatsache, dass die Ausscheidungen der Fische innerhalb des Wasserkreislaufs (nach mehrfachem Umbau durch Bakterien von Ammonium/Ammoniak über Nitrit zu Nitrat) gleichzeitig auch als natürlicher Dünger für die Gemüsekultur dient. Dieser Vorgang läuft auch genau so (subsumiert unter dem Begriff "Stickstoffkreislauf") in jedem natürlichen Biotop ab.
Die Nutzung dieses Vorgangs in der Landwirtschaft ist ebenfalls schon seit vielen Jahren bekannt, verbreitet sich jedoch nur sehr schleppend. In Deutschland gibt es eine Forschungsanlage am Alfred Wegener Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin-Müggelsee. Darüber hinaus entsteht zur Zeit ein neuer Studiengang an der Universität Rostock. Bislang gibt es in Deutschland bislang KEINE kommerzielle Aquaponikanlage. In den USA und in Südamerika gibt es mittlerweile Erfahrungen mit kommerzieller Aquaponik die über 10 Jahre zurück reichen.
Im Hinblick auf die Produktion von Lebensmitteln stehen wir vor dem Problem, dass die Fischbestände in den Weltmeeren aufgrund des nicht nachhaltigen Fischfangs vor dem Zusammenbruch stehen und früher oder später (zumindest teilweise) ersetzt werden müssen. Darüber hinaus leiden landwirtschaftliche Böden unter der Überdüngung durch intensive Landwirtschaft. Ferner werden viele Gemüsesorten um die halbe Erde transportiert, was aus ökologischer Sicht ebenfalls nicht auf Dauer vertretbar ist.
Aquaponik kann viele Probleme nachhaltig und ohne schädliche Nebenwirkungen lösen.
Im Rahmen meiner praktischen Erfahrung mit einer eigenen Aquaponikanlage habe ich mich von der Stabilität des Systems überzeugen können und ich konnte neben dem "Proof of Concept" auch reale Daten (Futtereinsatz u. Erntemengen) generieren, mit denen ich Rechenexempel anstellen kann. Mittlerweile habe ich damit angefangen eine große Anlage zu planen, die ich auch gerne umsetzen möchte. Allerdings ist es in Deutschland bekanntlich sehr schwer neue Projekte umzusetzen, bei denen es sich um Innovationen handelt. Um Aquaponik als nachhaltiges landwirtschaftliches Modell umzusetzen, bedarf es einer politischen Unterstützung, insbesondere da sich die konventionelle Landwirtschaft wirksam gegen neue Lösungen wehrt.
Aquaponik als Open Source Modell
Das Wissen über Aquaponik geht momentan um die Welt und in den Communitys tragen viele Menschen zur Verbesserung der Lösungen bei. Voraussetzung für mich ist daher auch, dass die gewonnenen Erkenntnisse nicht durch Patente geschützt sondern für die Verbreitung empfohlen werden. Entsprechend sollen mögliche Ergebnisse in Form von Bauanleitungen etc. unter CC-Lizenz gestellt werden.
Website: http://www.senfberg.de
E-Mail: stephan@senfberg.de
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