Benutzer:FWS
Kurzprofil | |
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Persönlich | |
Name: | Francisco Welter-Schultes |
Nick: | FWS |
Berufl. Qual.: | Zoologe |
Geburtstag: | 19.12.1965 |
Politisch | |
Partei: | Piratenpartei Deutschland |
Landesverband: | Niedersachsen |
Funktion: | 2. Vorsitzender |
Stammtisch: | Göttingen |
Kontakt | |
Webmail: | Form-Mailer |
Mail-Adresse: | fwelter (ät) gwdg.de |
Mein Name ist Francisco Welter-Schultes, ich bin Pirat aus Göttingen.
Piraten-Story
Seit 2014 aktiv bei den Piraten.
Schatzmeister des KV Göttingen seit Ende 2014.
Seit dieser Zeit auch in wechselnden Funktionen im Kreisvorstand.
Mitglied im Rat der Stadt Göttingen seit 01.11.2016.
Lebenslauf und politische Tätigkeit
Ich habe in Schleswig-Holstein den Gründungsprozess der Grünen miterlebt, war seit 1983 Parteimitglied und nahm bis 1987 für den Kreisverband Ostholstein an Bundes- und Landesdelegiertenkonferenzen teil. Gremienarbeit für die Grünen.
Aufenthalt in Nord-, Mittel und Südamerika von 1987 bis 1990, danach 1991-2000 Studium der Biologie an der Uni Göttingen. Und dann in Göttingen hängengeblieben. Spezialisiert im Fachgebiet Malakozoologie, Weichtierkunde, einem Teilfachgebiet der Zoologie. Mit Doktortitel. Politische Aktivität an der Uni in der Grünen Hochschulgruppe.
Danach jahrelang ohne politische Aktivität, Tätigkeit in der Literaturdigitalisierung in der Uni Göttingen sowie in einem EU-Projekt (BHL-Europe, Biodiversity Heritage Library for Europe). Dort eigentlich alles erlebt, was Europa eigentlich nicht sein sollte: Bürokratie, nichts dazulernen, Gelder sinnlos ausgeben, befristete Projekte finanzieren und nicht dafür sorgen, dass mit Wissenschaftsförderung ein sinnvolles Ergebnis erzielt und für Europa ein Mehrwert geschaffen wird.
Im Rahmen eines auf wenige Jahre befristeten DFG-Projektes habe ich ab 2004 neben Literaturdigitalisierung von 3-400 Jahre alten Fachbüchern der Göttinger Uni-Bibliothek eine Webdienstleistung AnimalBase aufgebaut (www.animalbase.org), bzw habe die Programmierung angeleitet. Mit einem Team von über 20 Leuten wurden von Hand über 50.000 wissenschaftliche Tiernamen in eine online-Datenbank eingetragen, und diese mit der Original-Literatur verknüpft. Der Grundgedanke war, dass die alte zoologische Literatur für jeden frei zugänglich im Internet zur Verfügung stehen sollte. Damals ein revolutionärer Gedanke und Pionierarbeit - heute ist das Standard. Fast alles, was vor 1923 in den Biowissenschaften publiziert wurde, ist heutzutage online.
2011 lief die Finanzierung für das Göttinger Projekt aus und niemand konnte diese AnimalBase-Seite weiterpflegen. Das wussten wir vorher und programmierten die Seite sozusagen auf Haltbarkeit. Bis heute steht sie im Netz, alle Daten lassen sich immer noch problemlos ansteuern und ändern. Anderen Online-Dienstleistungen wie Fauna Europaea ist es ähnlich ergangen (online-Datenbank und irgendwann keine Finanzierung mehr), haben aber diese Vorsorge nicht betrieben und schon nach wenigen Jahren massive Probleme bekommen. Sie gingen zeitweilig ganz vom Netz und die Daten können nicht mehr aktualisiert werden. Zig Wissenschaftler hatten sich bemueht, Daten einzutragen, die jetzt alle weg sind. Bei AnimalBase ist das nicht so, aber der Nachteil war, diese Datenbank steht nach wie vor alleine im Netz und lässt sich nicht mit anderen Dienstleistungen verknüpfen.
Zurückkatapultiert in die Politik 2012 mit einem umstrittenen Bauprojekt auf dem Nachbargrundstück, mitgemacht bei einer Bürgerinitiative gegen eine überdimensionierte Wohnbebauung und für eine besser durchdachte Baupolitik, dabei von den örtlichen Grünen extrem enttäuscht zurückgelassen.
Ab 2014 schließlich bei den Piraten, ab 2016 im Rat der Stadt.
Beruf und Hobbies
Beruf ist schwer zu benennen. Ab 1998 betreibe ich einen Verlag Planet Poster Editions, der wissenschaftliche Poster für eine breite Öffentlichkeit vertreibt. Die Finanzierung kommt daher. Die Tätigkeiten in der Uni waren befristet. Seit 2005 Inhaber einer relativ großen Photovoltaikanlage, die erfolgreich Strom und Geld produziert.
Eines meiner Hobbies ist Tierfotografie. Ich fotografiere gerne Insekten und stelle die Bilder unter einer cc0-Lizenz bei Commons ins Netz, sowie bei AnimalBase.
Seit 2015 bin ich Mitglied der Internationalen Zoologischen Nomenklatur-Kommission ICZN, einem ziemlich renommierten internationalen Gremium, sozusagen eine Art oberstes Schiedsgericht für Streitfälle bei wissenschaftlichen Tiernamen. Gegenwärtig (der Text ist 2019 verfasst) wird das Regelwerk für die zoologische Nomenklatur revidiert, ICZN Code heisst das Werk mit seinen 90 Artikeln, an das sich alle Zoologen halten. Manche Regeln sind nicht mehr auf den aktuellen Stand, manche zu kompliziert formuliert. Die lateinische Sprache kann nicht mehr jeder Zoologe so gut wie vor 200 Jahren, als die Regeln entstanden. Hin und wieder muss man mal die Regeln an moderne Bedürfnisse anpassen. Eine der Aufgaben, die mich mir dabei gestellt habe (und darin von den Fachkollegen auch unterstützt werde), ist die Vereinfachung der Formulierung der Regeln. Bislang liest sich der Code wie ein juristischer Fachtext, wie von Juristen für Juristen verfasst, und es sollte aber mehr wie ein Service-Guide rüberkommen, sodass junge Leute die Regeln besser und schneller verstehen. Daran kann man arbeiten. Hab ich mir selbst als Herausforderung gestellt.