Benutzer:Buccaneerps/Bewerbung zur LTW2013
Ernst Preussler
Inhaltsverzeichnis
Bewerbung
Pirat
Bewerbung auf einen Listenplatz für die Landesliste der Piraten für den hessischen LandtagEinleitung
Mein Name ist Ernst-Joachim Preussler und ich bewerbe mich für einen Listenplatz auf der hessischen Landesliste für die diesjährige Landtagswahl. Ich werde jeden Platz, auf den mich die Basis setzt, nach meinen Möglichkeiten und nach bestem Wissen und Gewissen ausfüllen.
Ich sehe diesen Text als eine Bewerbung für einen Job. Einen Job, für den ich mich als geeignet ansehe und den ich gut auszuüben gedenke. Zu so einer Bewerbung gehören für die Piraten zugängliche Informationen über meine Person, meine Fähigkeiten und meine Ziele, denn immerhin werden mich mehr als 100 Personalchefs auf der Aufstellungsversammlung bewerten müssen.
Zu meiner Person
Im Mai 1969 wurde ich als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren und habe nach dem erfolgreichen Abitur im Jahr 1988 einen zwanzigmonatigen Zivildienst in einem Behindertenwohnheim absolviert. Anschließend habe ich 1990 ein Informatikstudium mit Nebenfach Betriebswirtschaftslehre in Frankfurt begonnen. Ab 1994 haben ich mein Studium ruhen gelassen und einen eigenen Rollenspielverlag gegründet, über den ich mein Rollenspielsystem ERPS (heute unter Creative Commons unter http://www.erps.de) vertrieben habe. Nach fünf Jahren war abzusehen, dass mit einem Gewerbe in dieser Branche kein Lebensunterhalt mehr zu bestreiten gewesen wäre, weswegen ich ab Ende 1999 mein Studium mehr oder weniger komplett neu aufgenommen habe. Ich habe das Vordiplom nachgeholt, das Nebenfach auf Politologie gewechselt und Anfang 2006 mein Diplom erfolgreich absolviert. In der ganzen Zeit habe ich Teilzeit zunächst für die Rechnerbetriebsgruppe des Fachbereichs Informatik und anschließend für die Softwarefirma DevSys aus Schwalbach gearbeitet. Nach Abschluss meines Studiums hat mich die Firma in Vollzeit übernommen und seitdem bin ich dort angestellter Softwareentwickler.
Zusammen mit meiner Lebenspartnerin wohne ich in Hattersheim im Main-Taunus-Kreis, von meiner Familie lebt meine verwitwete Mutter im Hochtaunuskreis und meine Schwester mit Familie in Nordrhein-Westfalen.
Zu meinen Fähigkeiten
Durch mein Studium sowie meine Zeit als seit 20 Jahren aktiver Spielleiter bei Rollenspielen bin ich ein geübter Redner und Moderator. Als Autor und Vielleser kann ich Texte sehr schnell erfassen und verstehen und bin in der Lage, fundierte und ordentliche Texte zu erstellen.
Als Informatiker bin ich es gewohnt, mit Algorithmen umzugehen, was beim Studium von Geschäftsordnungen und Gesetzen sicher von Vorteil ist. Zudem gehöre ich wohl zu der ersten Generation der „Digital Natives“ und habe jahrzehntelange Erfahrungen mit Computern, Software und dem Internet sowie den davor verbreiteten Netzwerken.
Im Gegensatz zum anscheinend bei manchen Piraten vorherrschenden Glauben bin ich nicht der Meinung, dass ein Studium in Politologie, Soziologie oder Philosophie einen zu einem besseren Politiker macht. Eine wissenschaftliche Herangehensweise kann zwar bei der Bewertung von Fakten und vor allem der Erkennung von Manipulation durchaus von Vorteil sein, die Entscheidung in einer politischen Frage kann sie jedoch nicht ersetzen.
Ich bin sicher in Wort und Schrift in der englischen Sprache. Ich verfüge über eine sehr gute Allgemeinbildung und kann mir Texte und Reden sehr gut einprägen.
Weiterhin verfüge ich aufgrund meines Werdegangs über Lebenserfahrung in unterschiedlichen Bereichen und bin in der Lage, über meinen Tellerrand hinauszusehen. Ich denke gerne weiter als manche und hinterfrage Dinge kritisch. Nicht alle meine Ideen führen zu einem messbaren Erfolg, aber ich versuche immer, einen Mittelweg zwischen visionären und pragmatischen Herangehensweisen zu finden.
Ich halte Selbstkritik sowohl der eigenen Person als auch der „eigenen“ Organisation für ein essentielles Glaubwürdigkeitsmerkmal. Ich bemühe mich – nicht immer erfolgreich – um sachliche Argumentation, benutze aber auch gelegentlich die Stilmittel des Humors, der Satire und des Zynismus', um auf innerparteiliche Probleme aufmerksam zu machen. Diese sprachlichen Talente sollten mir auch in Diskussionen mit Politikern anderer Parteien hilfreich zur Seite stehen.
Zu meiner Arbeit für die Piraten
Ich bin seit August 2009 Mitglied bei den Piraten, nachdem ich die junge Partei schon seit 2006 interessiert beäugt und bei den Landtagswahlen in Hessen mein Kreuz bereits bei den Piraten gemacht hatte. Mit "Zensursula" brachen dann endgültig alle inneren Widerstände gegen die Mitgliedschaft in einer Partei und ich habe mich sofort in die Parteiarbeit eingebracht. Bis auf gelegentlich mal ein paar Wochen Pause bin ich seitdem ein aktives Mitglied im Landesverband. Auf meiner Benutzerseite im Wiki finden sich die meisten meiner Parteiaktivitäten, weswegen ich nur die wichtigsten aufführen möchte.
Zusammen mit anderen habe ich den Stammtisch im Main-Taunus-Kreis etabliert und auch in schweren Zeiten immer wieder durchgeführt, war 2011 Gründungsmitglied des Kreisverbandes und seit der Gründung Vorsitzender. Ich habe inzwischen auf zahlreichen Parteiversammlungen den Versammlungsleiter oder Wahlleiter gegeben, war in einigen AGs aktiv, habe eine Zeitlang das hessische Landesprogramm vorangetrieben und sehr viele Veranstaltungen (Sommerfest, Hessen-Campus, AG-Treffen, Stammtische) besucht. Ich versuche immer wieder, die Arbeit anderer Piraten im Kreis- und im Landesverband effektiver zu gestalten, indem ich Verwaltungs- und Organisationsdinge angehe und erledige. Dazu gehört auch oft liegengebliebene Arbeit, die keiner gerne macht (Protokolle korrigieren, Meinungsbilder editieren).
Meine Tätigkeiten erstrecken sich fast ausschließlich auf Hessen. Bundesweit bin ich weder vernetzt noch übermäßig bekannt, in Hessen dürfte ich vielen Piraten jedoch ein Begriff sein. Dies liegt daran, dass ich aufgrund meines Berufes nicht in der Lage bin, einfach mal so in andere Bundesländer zu reisen oder spontan Urlaub zu nehmen. Meine Tätigkeiten für die Partei finden somit notgedrungen am Abend und am Wochenende und teilweise in meiner Urlaubszeit statt.
Auf Hessen bezogen würde ich mich als ganz gut mit der Basis vernetzt bezeichnen, habe für jeden ein offenes Ohr und helfe, wann immer es mir möglich ist, nach Kräften. Mein offenes Eintreten für die Rechte gelegentlich schwieriger Mitglieder hat mir schon viele Gegner eingebracht, ich werde dies trotzdem weiterhin machen, da ich Autoritätsdenken und Verurteilungen ohne rechtsstaatliche Grundlage ablehne. Außerdem werde ich auch – wie ich es schon seit meinem Eintritt für die Piraten mache – meine Meinung weiterhin offen vertreten und mich nicht aus Angst vor Ablehnung verstecken.
Zu meinen Zielen
Noch vor ein paar Monaten hätte ich möglicherweise das gesagt, was vermutlich viele Bewerber sagen: Ich möchte im Landtag aktiv Politik gestalten. Inzwischen bin ich weiser geworden und bin der Meinung, die Piraten müssen sich wieder auf die ursprüngliche Idee besinnen, mit der wir bekannt geworden sind: Ich möchte im Landtag darauf hinwirken, dass die Bürger aktiv Politik gestalten. Das heißt jedoch nicht, dass wir weitere Kernelemente wie Transparenz sowie Grund- und Bürgerrechte (und vor allem Minderheitenrechte) bedingungslos auf dem Altar der Mitbestimmung opfern müssen. Ich denke, dass eine Piratenfraktion diesen Spagat schaffen muss und den Bürgern aufzeigen sollte, dass sich mit unserer Wahl an der vorherrschenden Top-Down-Methode einiges ändern würde, aber auch mit uns nicht jede Frage basisdemokratisch behandelbar wäre.
In Zusammenarbeit mit der Basis und der Fraktion möchte ich das System reformieren, indem wir es hacken. Frech und unbekümmert, vor allem aber integer, transparent und authentisch sollte die Arbeit eines Piratenabgeordneten sein. Ich denke, dass ich diese Aufgabe ordentlich erfüllen könnte.
Mehr zu diesem Thema findet ihr in meinem persönlichen Abgeordnetenkodex, der genau so wie die Antworten auf den Fragenkomplex Teil dieser Bewerbung ist.
Abschlusserklärung
Dieser Bewerbungstext hätte viel früher fertig werden sollen, aber da ich nicht viel von den ganzen internen Wahlkämpfen halte, habe ich lieber den Piraten im Umkreis bei zahlreichen Aufstellungsversammlungen geholfen und auch ansonsten einfach nur meine Arbeit als Vorsitzender gemacht. Da ich über Jahre in Hessen präsent war, vermute ich auch, dass viele Piraten auch ohne aufwendige Wahlkampagne wissen, woran sie bei mir sind.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Stimme geben würdet und bedanke mich bei jedem Leser für die geopferte Zeit und bei jedem Wähler für das entgegengebrachte Vertrauen.