Benutzer:BitsOfFreedom/Die Alternative zum Frankenschnellweg

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Titel

ÖPNV-Ausbau-Paket statt Frankenschnellweg

Antrag

Die Piratenpartei Nürnberg fordert als Alternative zum Ausbau des Frankenschnellwegs Erweiterungen des Nürnberger Nahverkehrsnetzes, die Verkehr vom Frankenschnellweg auf die Schiene verlagern.

  1. Modul 1: Die S-Bahn zwischen Nürnberg und Fürth stärken durch einen neuen Haltepunkt (Westring oder Quelle) und längere zweigleisige Abschnitte.
  2. Modul 2: Den Bau der im Nahverkehrsentwicklungsplan 2025 positiv bewerteten Straßenbahnstrecken nach Kornburg und Fischbach.
  3. Modul 3: Eine Straßenbahnstrecke Finkenbrunn-Eibach zur besseren Anbindung der südlichen Südstadt aus Richtung Schwabach/Roth.
  4. Modul 4: Die Stadt-Umland-Bahn zwischen Nürnberg und Erlangen inklusive Schnellverbindungen, die nicht alle Haltestellen bedienen.
  5. Modul 5: Den Bau des S-Bahn-Verschwenks zwischen Fürth und Erlangen in der jetzt von Bahn und Stadt Nürnberg geplanten Form.

Begründung

  1. Modul 1: Zur Zeit ist auf der viergleisigen Bahnstrecke Nürnberg-Fürth nur ein Gleis für den S-Bahn-Verkehr vorgesehen. Wir sind der Meinung, dass das einer der entscheidenden Fehler beim kürzlich erfolgten Ausbau war, aus folgenden Gründen:
    1. Die Strecke ist damit schon mit einer Linie im 20-Minuten-Takt voll ausgelastet. Dieser Takt wird schon auf der S1 gefahren werden, wenn die S-Bahn-Bauarbeiten in Richtung Erlangen und Bamberg abgeschlossen sind. Mittelfristig wären jedoch auch S-Bahn-Linien von Nürnberg in Richtung Neustadt (Aisch), Cadolzburg oder Markt Erlbach wünschenswert. Diese wären betrieblich auf den jetzigen Gleisen nicht mehr unterzubringen. Wir sollten daher jetzt erste Baumaßnahmen einleiten, um die Kapazität zwischen Nürnberg und Fürth zu erhöhen.
    2. Es ist leider nicht möglich, das jetzige Regionalverkehrsgleis für den S-Bahn-Verkehr zu nutzen, da sich an diesem Gleis an der Station Steinbühl kein Bahnsteig errichten lässt, ohne die komplette Station neu zu bauen.
    3. Die jetzige eingleisige Strecke verhindert auch weitere Halte zwischen Nürnberg und Fürth. Vor dem viergleisigen Ausbau bestanden die Haltepunkte Neusündersbühl (am Westring, bis 2006) und Doos (nahe Stadtgrenze, bis 1991). Die Bahn begründete die Stillegung dieser Haltepunkte mit der Konkurrenz durch die parallel verlaufende U1. Wir möchten aber aus folgenden Gründen einen Halt wiedererrichtet haben:
      1. Im Westen Nürnbergs findet in den nächsten Jahren eine dynamische städtebauliche Entwicklung statt, die das Potential hat, für viele Arbeitsplätze und damit auch für Pendlerverkehr zu sorgen. Schon in Bau befindlich ist z.B. das neue DATEV-Gebäude in der Fürther Straße, darüber hinaus bestehen Entwicklungschancen auf dem ehemaligen Quelle- und AEG-Gelände sowie auf dem Gelände des alten Bahnbetriebswerks. Um den Frankenschnellweg zu entlasten, sollte in diesem Bereich ein S-Bahn-Halt die U1 ergänzen.
      2. Dieser S-Bahn-Halt würde eine umsteigefreie Anbindung des neu entwickelten Stadtteils aus dem weiteren Umland schaffen, was die Attraktivität erheblich steigern würde.
    4. Für einen neuen Haltepunkt kämen zwei Standorte in Betracht:
      1. Östlich der Jansenbrücke auf dem Gelände des alten Bahnbetriebswerks. In der näheren Umgebung dieser Station befinden sich der neue DATEV-Standort sowie die Justizgebäude an der Fürther Straße.
      2. Ca. 800 Meter westlich der Jansenbrücke hinter dem jetzigen Quelle-Versandzentrum. Dieser Standort kommt vor allem in Betracht, wenn auf dem Quelle-Gelände der Fernbusbahnhof errichtet wird (siehe Antrag zum Thema Quelle-Gelände)
    5. Unabhängig vom Standort sollte ein längerer zweigleisiger S-Bahn-Abschnitt zwischen Rothenburger Str. und Jansenbrücke geschaffen werden, damit sich dort Züge begegnen können und die Kapazität zwischen Nürnberg und Fürth steigt. Dies müsste mit einem neuen Gleis nördlich des bestehenden S-Bahn-Gleises realisiert werden. Platz steht in diesem Bereich ausreichend zur Verfügung.
    6. Dieses Gleis könnte auch an das Verbindungsgleis in Richtung Sandreuth und Nürnberg-Rangierbahnhof angebunden werden. Güterzüge aus Richtung Bamberg könnten dann zu manchen Tageszeiten von Fürth bis Rothenburger Str. die S-Bahn-Gleise nutzen und müssten nicht die Gleise der Strecke Nürnberg-Würzburg kreuzen.
  2. Modul 2: Die südlichen Nürnberger Stadtteile Pillenreuth, Herpersdorf, Worzeldorf und Kornburg mit über 10.000 Einwohnern sind weit von bestehenden S- und U-Bahnstrecken entfernt. Eine Straßenbahnanbindung in diesem Bereich ist im NVEP 2025 bereits mit einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis bewertet worden und würde den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel in diesen Orten erheblich fördern.
  3. Modul 3: Eine Straßenbahn von Finkenbrunn zum Bahnhof Eibach würde eine attraktive Direktverbindung von dort zum Hafen und in die südliche Südstadt (Gewerbegebiet Katzwanger Str.) schaffen. Wenn die im vorigen Modul erwähnte Straßenbahn in der Variante "Hafenspange" gebaut wird, wäre das eine Ergänzung von weniger als 2 km.
  4. Modul 4: Die Stadt-Umland-Bahn ist eine wichtige Ergänzung zur S-Bahn für alle Pendler nach Erlangen, die dort nicht im Innenstadtbereich arbeiten (z.B. Uni-Südgelände) sowie für die nördlichen Teile Nürnbergs (Gärten h.d.V., St. Johannis, Thon). Wir befürworten dieses Projekt, sehen allerdings noch Probleme mit der Fahrzeit auf der Gesamtstrecke. Damit die Stadt-Umland-Bahn akzeptiert wird und als Alternative zum Auto attraktiv ist, sollten die Fahrzeiten wesentlich kürzer sein als jetzt mit der Straßenbahnlinie 4 und der Buslinie 30 zusammen. Wir schlagen daher vor, einige Stationen auf Nürnberger Gebiet (Buch-Nord, Boxdorf-Süd, Boxdorf-Nord, Reutles) und evtl. Wetterkreuz und Tennenlohe auf Erlanger Gebiet baulich so anzulegen, dass dort Züge überholt werden können. Damit könnten einige Verbindungen als Schnellstraßenbahn verkehren, die die erwähnten Orte nicht bedienen würden, ähnlich der heutigen Buslinie 30E.
  5. Modul 5: Wir befürworten die Streckenführung der S-Bahn zwischen Fürth und Erlangen so wie von Stadt Nürnberg und DB geplant, da damit das Gewerbegebiet Schmalau sowie das westliche Knoblauchsland (Großgründlach und Bislohe) besser an die S-Bahn angebunden werden. Außerdem ist damit ein Park&Ride-Parkplatz an der A73 möglich, was zur Entlastung dieser Autobahn in Richtung Nürnberg beitragen kann (Pro&Contra hier schön nachzulesen)