Benutzer:Aboettcher/BTW13-Fragen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Fragen aus dem Wahl-O-Mat.
- 1.1 Bist Du bereit den Verlust an Privatsphäre und Lebensqualität durch das Mandat hinzunehmen?
- 1.2 Hast Du eine abgeschlossene Ausbildung? Warst Du mindestens 3 Jahre durchweg berufstätig?
- 1.3 Hast Du Erfahrungen in professioneller heterogener Teamarbeit?Hast Du schon einmal Mitarbeiter eingearbeitet / geführt?
- 1.4 Hast Du schon mal eine Führungsposition besetzt? Möchtest Du in einer Fraktion eine Verantwortungs-/Führungsposition übernehmen?
- 1.5 Kannst Du mit Leuten zusammenarbeiten, die Dir unsympathisch sind?
- 1.6 Hast Du Erfahrungen im Erfassen und Bearbeiten von komplizierten Sachverhalten? Hast Du Erfahrung im Erstellen von längeren, zusammenhängenden Texten?
- 1.7 Hast Du Erfahrungen mit komplexen Gesetzestexten und Verwaltungsvorgängen?
- 1.8 Hast Du Dir Gedanken darüber gemacht, in welche Ausschüsse Du gehen möchtest?
- 1.9 Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens einen Squad besucht? Hast Du schon mal eine BVV/AGH-Sitzung besucht?
- 1.10 Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens eine Crew besucht?
- 1.11 Kandidierst Du auch dann, wenn Du bereits ein Mandat besitzt?
- 1.12 Hast Du Fremdsprachenkenntnisse/ Spezialkenntnisse/ Expertise für die Bundestagsarbeit?
- 1.13 Würdest Du vertrauliche Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenn diese politisch brisant sind?
- 1.14 Ist Dir klar, wie ein Parlament funktioniert?
- 1.15 Hast Du schon mal LQFB benutzt, um über die Fraktion im AGH einen Antrag einzureichen?
- 1.16 Gibt es Gründe, Liquid-Entscheidungen zu ignorieren?
- 1.17 Bist Du in der Lage ein eigenes Publikationsmedium zu organisieren?
- 1.18 Wirst Du einen Teil Deiner Diät an die Partei spenden?
- 1.19 Warst Du Mitglied in einer anderen Partei?
- 1.20 Bist Du vorbestraft oder hast Du laufende Verfahren? Bist Du schon mal mit geltendem Recht aneinander gestoßen?Hast Du Dich in einer rechtlichen Grauzone bewegt?
- 2 Weitere Fragen, die Kandidaten bisher gestellt wurden:
- 2.1 Würdest Du einem System zustimmen, in dem die Mehrheit der Geldmenge durch meist private, auch profitorientierte Unternehmen produziert und verteilt wird und nicht durch staatliche Organe?
- 2.2 Wärst du bereit zu lügen oder zu täuschen, um die politischen oder programmatischen Ziele der Partei voranzubringen?
- 2.3 Bist Du bereit, alle Deine Kontakte zu Presse- und Lobbyvertretern zeitnah zu veröffentlichen?
- 2.4 Was sollte man zuerst mit Macht tun: teilen oder nutzen?
- 2.5 Würdest Du Dich als feministisch bezeichnen? Warum (nicht)?
- 2.6 Wie stehst du zu Feminismus? Wie stehst du zur Frauenquote?
- 2.7 Hast Du Dich an inhaltlicher, programmatischer Arbeit beteiligt?
- 2.8 Was genau verstehst du unter Tranzparenz?
- 2.9 Stichwort Arbeitgeberin: Du wirst im Bundestag nicht nur Abgeordnete, sondern auch Arbeitgeberin sein. Inwieweit hast du dich auf diesen Aspekt deiner möglichen zukünftigen Tätigkeit vorbereitet?
- 2.10 Bewirbst du dich auf eine Kandidatur des Geldes wegen?
- 2.11 Nenne einen Programmpunkt aus dem Bundeswahlprogramm und erkläre ihn in 3 Sätzen.
- 2.12 Wie stehst du zur Vermögenssteuer?
- 2.13 Wie stehst du zum Thema Umverteilung?
- 2.14 Wie stehst du zur Extremismusklausel?
- 2.15 Welche politische Richtung siehst du in der Partei am meisten vertreten?
- 2.16 Wo siehst du unsere Partei in 5 Jahren?
- 2.17 Mußt du Begriffe, wie Lookism, Ableism, cisgender googlen?*
- 2.18 Wie stehst du zu Militäreinsätzen der Bundeswehr?
- 3 Fragenblock von Schmalhans
Fragen aus dem Wahl-O-Mat.
Ich habe mir erlaubt, die Fragen ein wenig nach Themengebieten zu ordnen. Das macht den Zusammenhang klarer:
Bist Du bereit den Verlust an Privatsphäre und Lebensqualität durch das Mandat hinzunehmen?
Nein! 60-70 Stunden/Wo, keine Zeit für Regeneration, Privatheit und Basiskontakte ??
Ich halte einen solchen Arbeitsstil für unvernünftig, langfristig uneffektiv, und kontraproduktiv.
Wir wollen und brauchen keine elitären workaholics, die sich gegenseitig in ihrem Elfenbeinturm ihre Wichtigkeit durch die Anzahl ihrer Talkshows bestätigen (und dann nach kurzer Zeit ausgebrannt sind)
Wir wollen stattdessen den Politikbetrieb transparenter und menschlicher machen, damit die Bürger durch uns das Vertrauen gewinnen, dass sie selbst in der Politik mehr mitmischen können als bisher - damit echte Basisdemokratie möglich wird.
Politik soll sich als Job präsentieren, den eigentlich jeder Bürger ausfüllen kann. Also müssen auch die Arbeitsbedingungen der Politiker vernünftig sein.
Ich würde so viele Mitarbeiter ins Team holen wie möglich, um die Last auf viele Schultern verteilen. Ich kann selbst viel und ausdauernd arbeiten. Aber in langen Berufsjahren habe ich auch erfolgreich gelernt, meine Kapazitäten gut einzuschätzen, mich abzugrenzen, und dennoch meine Ziele zu erreichen.
Hast Du eine abgeschlossene Ausbildung?
Warst Du mindestens 3 Jahre durchweg berufstätig?
Ausbildung als Informatik-Assistent dann Dr.-Ing. Informatik, insgesamt 35 Berufsjahre angestellt in Forschung, Lehre und Datenbankentwicklung in der Industrie, zur Zeit selbstständig.
Hast Du Erfahrungen in professioneller heterogener Teamarbeit?
Hast Du schon einmal Mitarbeiter eingearbeitet / geführt?
Alle Tätigkeiten habe ich bisher im Team gelebt, war Teamanleiter, nicht -führer. Im Rahmen meiner Forschungsarbeit an der TU-Berlin habe ich eine Gruppe geleitet, auch unter Einbezug ausländischer Wissenschaftler, später viele Jahre als leitender Softwareentwickler in einer Berliner Softwarefirma.
Hast Du schon mal eine Führungsposition besetzt?
Möchtest Du in einer Fraktion eine Verantwortungs-/Führungsposition übernehmen?
Ich hatte selbst eine Führungsposition inne, und war an der Auswahl von Teammitarbeitern beteiligt. Aber:
Traditionelle „Führungsstrukturen“ möchte ich in der Fraktion und bei den Piraten gar nicht erst etablieren. Werde dagegen auch immer wieder (moderat) opponieren.
Wir Piraten wollen traditionelle Rollen überwinden, wir haben bessere Modelle:
Der Schwarm hat keine Führung, sondern nur intelligente Akteure.
Verantwortung tragen sowieso alle, die kann man nicht abgeben.
Kannst Du mit Leuten zusammenarbeiten, die Dir unsympathisch sind?
Meine Lebenserfahrung zeigt mir, dass „unsympathisch“, oft nur ein erster emotionaler Reflex ist, der sich im Laufe der Zusammenarbeit relativiert. Deswegen habe ich Erfahrungen mit dauerhaft unsympathischen Menschen noch nicht machen müssen.
Zum Erfolg ist es wichtig, immer wieder eigene (Vor)Urteile in Frage zu stellen, und vor allem die Qualitäten der Anderen zu erkennen.
Hast Du Erfahrungen im Erfassen und Bearbeiten von komplizierten Sachverhalten?
Hast Du Erfahrung im Erstellen von längeren, zusammenhängenden Texten?
Auf Grund meiner wissenschaftlichen Tätigkeit wird das kein Problem sein. (Forschung und Lehre, Doktorarbeit über Computerarchitektur)
Hast Du Erfahrungen mit komplexen Gesetzestexten und Verwaltungsvorgängen?
Komplexe Fragestellungen waren eine tägliche Herausforderung. Aber: Ein großes Problem des politischen Diskurses ist die angebliche Komplexität von Prozessen, die sich nur noch Fachleuten und Spezialisten erschliesst. Sie führt zur Herrschaftswissen, Intransparenz und inhärenten Machtstrukturen. Ich will mich hierbei der normativen Kraft des Faktischen nicht so einfach beugen, deswegen ist mein Ziel die Vereinfachung von Vorgängen und Prozessen. Wir wollen Politik für den „normalen Bürger“ erfahrbar, begreifbar und transparent machen. Das wird sicherlich in vielen Fällen mit tradierten Verwaltungshandeln in Konflikt geraten. Davor werde ich nicht kneifen.
Hast Du Dir Gedanken darüber gemacht, in welche Ausschüsse Du gehen möchtest?
- Ausschuss Bildung, Forschung und Technikfolgen
- der (geplante neue) Ausschuss „Internet und digitale Gesellschaft“
- weitere nach Bedarf.
Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens einen Squad besucht?
Hast Du schon mal eine BVV/AGH-Sitzung besucht?
Nein.
bin regelmäßig und intensiv in der Bezirkspolitik Tempelhof-Schöneberg beteiligt: Teilnahme an BVV-Sitzungen, BVV-Fraktion, erstes Halbjahr'12 AGH-Fraktionssitzungen
Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens eine Crew besucht?
Ich bin Käpt'n der Crew Guybrush Threepwood. Wir haben uns dabei auf die Aufgabe geeinigt, im Hintergrund einen Blick auf die inhaltliche Kontinuität, auch auf zwischenmenschliche Probleme zu werfen, und dies an der passenden Stelle in der Crew zu thematisieren.
Kandidierst Du auch dann, wenn Du bereits ein Mandat besitzt?
Habe kein Mandat.
Hast Du Fremdsprachenkenntnisse/ Spezialkenntnisse/ Expertise für die Bundestagsarbeit?
- Englisch in Wort und Schrift fliessend und sicher (Promotion in Englisch). Kl. Latinum und Grundkenntnisse in romanischen Sprachen.
- Spezialkenntnisse: Datenverarbeitung, Datenbanken, Big Data, Aggregationen
- Schule & Bildung: wg. 15 Jahren Eltern/Netzwerkarbeit
- Moderation in Gruppenzusammenhängen,
Würdest Du vertrauliche Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenn diese politisch brisant sind?
Es wird mir ein Vergnügen sein, die Schlupflöcher zu finden, mit denen eine Geheimhaltungsabsicht zu umgehen ist. Wir wollen eine ehrliche und transparente Politik. Es wird schwer sein mich davon zu überzeugen, dass Informationen vor dem mündigen Bürger verheimlicht werden sollen – solange es sich nicht um persönliche Interessen von Bürgern handelt.
Ist Dir klar, wie ein Parlament funktioniert?
Da ich immer politisch interessiert und wissenshungrig war, haben sich im Laufe der Jahre alle notwendigen Informationen angesammelt. Als Informatiker habe ich vor allem die Methoden gelernt, sich die Informationen bei Bedarf zu beschaffen. Das Wissen wie es jetzt funktioniert ist das eine, aber ich möchte, dass durch die Beteiligung der Piraten das Parlament bald anders, besser, basisdemokratischer funktioniert. Das können wir nicht allein umsetzen, deswegen würde ich als MdB immer auch den Kontakt zu allen anderen Parlamentariern suchen (auch andere Parteien), weil ich die parlamentarische Arbeit am liebsten als fraktionsübergreifendes „Miteinander“ sehe würde. Für mich gibt es zunächst einmal keine politischen Gegner.
Hast Du schon mal LQFB benutzt, um über die Fraktion im AGH einen Antrag einzureichen?
Nein. Bin aber ein glühender Vertreter von Liquid Democracy und LQFB als Werkzeug für direktere Partizipation am politischen Prozess. Mich interessiert dabei vor allem die Methode. Ich schwärme davon, so ein Tool direkt im Parlament einzusetzen: Aufknacken der Fraktionsdisziplin, statt dessen themenorientierte Meinungsbildung quer durch alle politischen Lager.
Gibt es Gründe, Liquid-Entscheidungen zu ignorieren?
Nein, es kann sein, dass ich nicht alles aktiv mittrage, aber für „ignorieren“ ist mir Liquid-Democracy viel zu wichtig.
Bei gravierenden Differenzen zur eigenen Überzeugung würde ich dies transparent und öffentlich machen, mich damit der Kritik stellen, und andere Abgeordnete bitten, dies im Sinne der LQFB-Initiative vorwärts zu bringen. Denn es kann ja auch sein, dass ich nicht im Recht bin, oder sich später mein Verständnis des Anliegens ändert.
Bist Du in der Lage ein eigenes Publikationsmedium zu organisieren?
Ja, im Rahmen meiner Informatik-Berufserfahrung ist das bei Bedarf kein Problem.
Wirst Du einen Teil Deiner Diät an die Partei spenden?
Würde mich einer allgemeinen Regelung der Fraktion anschliessen, (auf Grund meiner finanziellen Unabhängigkeit ist dies auch keine Frage des Betrags, siehe auch: Mitarbeiterkonzept), obwohl ich diese Art der Parteienfinanzierung leicht kritisch sehe: Die Partei sollte unabhängig von den Fraktionen sein, sich auf die Basis und nicht auf die Mandatsträger verlassen.
Warst Du Mitglied in einer anderen Partei?
Nein, niemals.
Fördermitglied in verschiedenen sozialen Gruppen: TerreDesHommes, Netzwerk Selbsthilfe, Freiwilligendienste, ...
Bist Du vorbestraft oder hast Du laufende Verfahren?
Bist Du schon mal mit geltendem Recht aneinander gestoßen?
Hast Du Dich in einer rechtlichen Grauzone bewegt?
Nein; Nein;
bewege mich gelegentlich in der rechtlichen Rotlichtzone – beim täglichen Radfahren in der Stadt.
Soweit erstmal, bitte weitere Fragen auf der Diskussionsseite einstellen: aboettcher 02:47, 31. Dez. 2012 (CET)
Weitere Fragen, die Kandidaten bisher gestellt wurden:
Würdest Du einem System zustimmen, in dem die Mehrheit der Geldmenge durch meist private, auch profitorientierte Unternehmen produziert und verteilt wird und nicht durch staatliche Organe?
Die Zentralbank hat die Kontrolle über die Vermehrung der Geldmenge aus der Hand gegeben, indem zur Zeit nur noch 1% des geschaffenden Giralgeldes dort als Mindestreserve hinterlegt werden muss. De facto wird die Geldmenge also bereits bei den Banken und über die Kreditgenerierung auch bei den privaten Unternehmen geschöpft, ohne nennenswerte staatliche Kontrolle.
Dieses System will ich abschaffen, in dem z.B. die Mindestreserve auf 100% hochgesetzt wird. Es kann dann kein Giralgeld mehr geschöpft werden, welches nicht durch Ersparnisse und Einlagen gedeckt ist. Das ungebremste Geldmengenwachstum, welches zu Schuldenkrisen führt, die jetzt vom Steuerzahler ausgelöffelt werden müssen, wäre damit gebremst.
Dies ist übrigens nicht die Idee eines idealistischen Spinners, sondern des Doktorvaters von Joseph Ackermann!
liest du hier in der FAZ: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/geldschoepfung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html
Über die Macht der Bankoligarchien gibts auch noch einen schönen Artikel von Prof. Hudson, der übrigens als einziger den Crash von 2006 vorhergesagt hatte:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-herrschaft-der-finanzoligarchie-der-krieg-der-banken-gegen-das-volk-11549829.html
Ich sags mal mit weniger Worten: Brecht die Macht der Banken !
Wärst du bereit zu lügen oder zu täuschen, um die politischen oder programmatischen Ziele der Partei voranzubringen?
Nein. Denn ich erwarte von anderen auch Offenheit und Ehrlichkeit.
Dies gilt für jegliche Arbeit innhalb der PiratenPartei, der Fraktion, sowie meiner Haltung den politischen Mitbewerbern (Parteien) und der Exekutive gegenüber.
Eine Täuschung sehe ich als Niederlage im Wettstreit von Ideen und Überzeugungen. Wenn ich das nötig hätte, sind meine Inhalte und Ideen nicht gut genug, dann muss ich diese verbessern, anstatt zu täuschen.
Politisches Taktieren, Intransparenz, Machtspielchen sind ein leidiges Symptom der etablierten Politik, dies wollen wir verändern. Und zwar nur, indem wir uns davon auch innerlich distanzieren.
Bist Du bereit, alle Deine Kontakte zu Presse- und Lobbyvertretern zeitnah zu veröffentlichen?
Natürlich, ich werde mich bemühen, dass diese Kontakte aber im sinnvollen Rahmen bleiben.
Lobbyismus lehne ich nicht grundsätzlich ab, er muss aber immer transparent sein.
Die Presse ist ein wichtiges Element unser Demokratie, ich will mich aber nur öffentlich äußern, wenn ich das Gefühl habe, wirklich etwas Sinnvolles oder Wichtiges zu sagen zu haben. Reden ist Silber ...
Und (Selbst)Bestätigung habe ich im Leben reichlich erfahren, danach muss ich nicht mehr streben.
Was sollte man zuerst mit Macht tun: teilen oder nutzen?
Ich will Machtstrukturen gar nicht erst aufbauen, erlangen oder nutzen.
Gemeint ist hier die Macht als power-over, Macht über jemanden zu haben.
Macht ist immer mit Herrschaft verbunden, dies lehne ich ab.
Mein Gesellschaftsideal ist vielmehr der Konsenz der Vernunft in einer gebildeten Gemeinschaft;
eine herrschaftsfreie Gesellschaft.
Die einzig legitime Macht geht von demokratischen Strukturen in einer Gesellschaft aus. An deren Verbesserung wollen wir mitarbeiten. Mit anderen Worten: Wenn schon Macht, dann nur eine, die ich mit allen Individuen dieser Gesellschaft teile.
Würdest Du Dich als feministisch bezeichnen? Warum (nicht)?
Nein. Für mich ist die gelebte Gleichberechtigung so selbstverständlich (in meiner Familie, in unser gemischten Groß-WG), dass dies für mich bisher kein eigenständiges Thema war. Vorhandenes Rollenverhalten sollte man immer wieder hinterfragen, muss es aber nicht grundsätzlich negieren und egalisieren. Ich empfinde die Unterschiedlichkeit der geschlechtlichen Identitäten als Bereicherung.
Wie stehst du zu Feminismus? Wie stehst du zur Frauenquote?
Erschreckt mich nicht, fordere ich aber nicht.
Es geht vielmehr um die Abschaffung hierarchischer und machtbasierter, meist patriachaler Strukturen. Das sollten die Männer eigentlich auch aus sich heraus schaffen, ohne dass man ihnen mit einer Quote in den Arsch treten muss.
Anders: gebt Männern keine Chance, sich wegen einer Quote zu bemitleiden, sich aber nicht zu ändern.
Hast Du Dich an inhaltlicher, programmatischer Arbeit beteiligt?
Vor allem auf bezirklicher Ebene: Vorschlag, LQFB als Arbeitsinstrument der BVV zu benutzen: Veranstaltung mit anderen Parteien organisiert
Was genau verstehst du unter Tranzparenz?
Es geht dabei nicht um Transparenz von Bürgern, sondern um
--> Transparenz von Prozessen (politisch, wirtschaftlich):
Jeder Bürger soll wissen, wer, wann, und wie in Entscheidungen eingebunden ist. Die Grundlagen (Quellen, Statistiken, Analysen, ... ) sollen beigefügt werden.
Getroffene Entscheidungen werden im Ablauf ihrer Umsetzung protokolliert und dokumentiert...
(Ach wie geil wär das doch, hätte man das beim Flughafen-BER schon berücksichtigt.)
Stichwort Arbeitgeberin: Du wirst im Bundestag nicht nur Abgeordnete, sondern auch Arbeitgeberin sein. Inwieweit hast du dich auf diesen Aspekt deiner möglichen zukünftigen Tätigkeit vorbereitet?
--> siehe berufliche Qualifikation. Einen Schwerpunkt sehe ich in der Moderation einer vermutlich recht inhomogenen, anstrengenden, aber hoffentlich kreativen Piratenfraktion.
Bewirbst du dich auf eine Kandidatur des Geldes wegen?
Nein. Ich konnte meine bisherige Laufbahn beenden, weil wir nach 30 Jahren Berufstätigkeit und sparsamem Lebensstil auf dieses Einkommen nicht mehr angewiesen sind. Sozial und wirtschaftlich bin ich also durch Familie abgesichert, und habe vor allem Lust auf neue Betätigung.
im >>Mitarbeiterkonzept lege ich fest, dass ich nicht mehr als meine Mitarbeiter verdienen will.
Nenne einen Programmpunkt aus dem Bundeswahlprogramm und erkläre ihn in 3 Sätzen.
Wie stehst du zur Vermögenssteuer?
wieder einführen, und zwar progressiv; Transfer von Vermögen ins Ausland verhindern.
Wie stehst du zum Thema Umverteilung?
Es gibt kaum was Wichtigeres. Wir werden unseren gesamtgesellschaftlichen Lebensstandard nicht erhöhen können, vermutlich wird er sich sogar verringern. Es gibt kein unbegrenztes Wachstum (Grenzen des Wachstums, siehe Club-of-Rome 1972!).
Die Gesellschaft muss lernen, dass Lebensstandard in der Zukunft keine Frage des Konsums oder des Reichtums mehr sein kann, sondern durch andere Werte wie Wissen, Glück, soziale Bindung, Kommunikation zu definieren ist.
Dann wird die Umverteilung-nach-unten den jetzt Wohlhabenden auch leichter fallen.
Wie stehst du zur Extremismusklausel?
Ich lehne Extremismus jeglicher Form ab.
Eine Klausel darf aber nicht die Beschäftigung mit dem Einzelfall ersetzen.
Welche politische Richtung siehst du in der Partei am meisten vertreten?
Zum Glück sind die Piraten inhomogen, kreativ, uneinschätzbar. Im Schwarm ohne vordefinierte Richtung sondern immer in Bewegung.
Wenn es eine bestimmbare Richtung gäbe, wären wir dem Fegefeuer der etablierten Parteien schon viel zu nahe.
Wo siehst du unsere Partei in 5 Jahren?
Für die nächsten 10 Jahre erfolgreich bei der Modernisierung unser Gesellschaft zu gleichen Teilen in den Parlamenten und auf der Straße vertreten. So erfolgreich, dass dann die Auflösung und das Platz-machen für neue Bewegungen nicht mehr schwer fällt.
Mußt du Begriffe, wie Lookism, Ableism, cisgender googlen?*
Ja, dauert nur Minuten, steht mehr drin, als ich mir jemals merken könnte, und ich kann den Leuten dann erklären, dass Soziologie leider oft darin besteht, einleuchtende Dinge hinter latenglischen Wortschöpfungen zu verstecken.
Ich will Politik machen, die für Bürger verständlich, transparent und erfahrbar ist, damit sie den Mut wiedererlangen, sich daran zu beteiligen. Das Jonglieren mit den oben genannten -ismen wäre dabei nicht hilfreich.
Wie stehst du zu Militäreinsätzen der Bundeswehr?
Meine Vision: komplette Abschaffung des Militärs.
Dies führt nicht zur Wehrlosigkeit einer Gesellschaft (siehe Konzepte 'Soziale Verteidigung' aus den 80ger Jahren, Theodor Ebert);
Damit gäbe es keine externen Militäreinsätze mehr.
Bis dahin: Einsätze nur im Rahmen von eindeutigen UN-Beschlüssen, niemals im nationalen Alleingang oder Koalition der „Willigen“.
Fragenblock von Schmalhans
- Nenne bitte 3 derzeitige MdB verschiedener Parteien, mit denen Du in Deinem Fachgebiet gerne zusammenarbeiten würdest.
- mit Ströbele(Grüne): durch Kreuzberg Fahrrad fahren und dabei über neue Gesellschaftsmodelle reden.
- Thierse(SPD) im Ältestenrat gewinnen, das öffentliche Streamen aller Ausschüsse und ein Liquid-Parliament durchsetzen.
- mit Sarah Wagenknecht klären, ob sie mit der Verstaatlichung des Bankensektors auch so weit gehen würde, eine vom Souverän kontrollierte und am Gemeinwohl orientierte "Demokratische Bank" zu schaffen, und die Finanzmärkte abzuschaffen.
- mit von Notz in Internet & Digitale Gesellschaft die "ständige Volksabsstimmung" und ein skalierbares Liquid Democracy entwerfen.
- Nenne bitte von jeder Fraktion des derzeitigen Bundestages ein Mitglied, das Du für kompetent hältst.
SPD: Lauterbeck höchst kompetent in Gesundheitspolitik, Ottmar Schreiner in Soziales und Arbeit
Grüne: Trittin (Umwelt und Machtpolitik), Volker Beck
CDU: Schäuble in Haushalt/Finanzen
Linke: Gysi, Wagenknecht in Wirtschaft und Finanzmärkte
- (Bonusfrage) Nenne bitte 4 MdB des letzten Jahrhunderts, die dich positiv beeindruckt haben. Die MdB sollten verschiedenen Parteien angehören.
- Herrmann Scheer (SPD) unermüdlicher Vorkämpfer für ökologische Ideen innerhalb der SPD
- Petra Kelly (Grüne) Ikone der Grünen in Menschenrechten
- Franz-Joseph Strauss (CSU): nicht positiv, aber beeindruckend als obercooler Machtpolitiker, Original, authentisch, viel Ahnung in Wirtschaft, Militär und Strippenziehen
- Heiner Geißler(CDU) vom Saulus zum Paulus: erst Linkenfresser, jetzt Attac
- Wie bewertest Du die Arbeit der gesamten Parlamentarier der derzeitigen Legislaturperiode (Schulnote)? ...
Geschätzt: fleissig: 3+, kreativ: 5- , umsetzungsfähig: 3-
- Wie möchtest Du gerne am Ende Deiner MdB-Zeit bewertet werden?
war kooperativ und hat mit neuen Ideen überzeugt
- Wo willst Du Dinge besser machen als das derzeitige MdB Deines Wahlkreises? (Direktmandat, bitte Namen angeben)
Luczak, CDU, setzt sich für die Gleichstellung homosexueller Paare ein, hat das Meldewesen-Fortentwicklungsgesetz initiiert. Da finde ich zur Zeit kein Haar in der Suppe.
Schmalhans 15:14, 24. Jan. 2013 (CET)
Bitte weitere Fragen auf der Diskussionsseite einstellen: aboettcher 02:47, 31. Dez. 2012 (CET)