BY:Mittelfranken/Vortrag PMDA/Protokoll
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Protokoll-Notizen des Vortrags "Pressemitteilungen die ankommen"
- Eigenschaften des Inhalts einer Pressemitteilung: Wichtig, neu, interessant. Mindestens zwei Faktoren sollten vorhanden sein, sonst droht Ablage "Rund".
- Maximal-Ziel: Aufmerksamkeit erreichen, selbst wenn der Redakteur nur eine Zeile der Mitteilung nimmt.
- Presse ist keine Partei-Postille sondern druckt oder druckt auch mal nicht.
- Berufs-Codex wird von Journalisten sehr ernst genommen, O-Töne der Gegenseite in kontroversen Fällen gut möglich.
- Die gleiche Pressemitteilung niemals von verschiedenen Absendern zu ein und derselben Redaktion senden (Nerv-Faktor).
- Eine Zeitung hat im Vergleich zum Internet nur begrenzten Platz.
- Zitate sind das Salz in der Suppe aber gut dosieren.
- Wertungen in Pressemitteilungen nur in Zitaten, nicht im sonstigen Text.
- Pressemitteilungen sind nur Grundgerüst, was der Redakteur daraus macht hat er zu entscheiden.
- Die Chance im Lokalteil zu landen ist höher als im überregionalen.
- Redakteure lesen erst einmal nur quer, daher schnellstmöglich dafür sorgen, dass die Message hängen bleibt. Die ersten 2-3 Sätze sind essentiell.
- Wichtigste Info im ersten Satz unterbringen.
- Pressekontakten persönlich bekannt werden durch Vorstellung in der Redaktion ist sehr empfehlenswert ("Ochsentour").
- Bei guten Themen vorab vor Mitteilungsversand mit Kontakten der Presse telefonieren ("Wir haben da ein Thema XYZ hier, Interesse das näher anzusehen?"), steigert Erfolgschancen als Artikel in der Zeitung zu landen.
- Wenn der Redakteur wenig Zeit hat, durchaus später noch mal probieren.
- Pressearbeit lebt von Kontakten, Lokalteil-Redakteure pflegen oft seit langem etablierte Netzwerke und rufen bei Themen gezielt ihre Ansprechpartner an.
- Zeitrahmen von Redaktionen für Teilnahme der Presse abfragen (ca. 14 Tage vorher anfragen, bei TV & Radio mehr Vorlauf) wenn Presse relevante Aktionen anstehen (Infostände, Pressekonferenz).
- Exklusivität ist ein nützlicher Köder z.B. bei Aktionen, Parteitag (Zeitung, mit Radio und Fernsehen geht, da keine direkte Konkurrenz).
- Kleine Zuckerl verteilen (z.B. Interview mit Bundesvorstand)
- Den eigenen Verteiler sondieren, nicht immer an alle versenden, sondern nach Thema und Ressort (lokal, regional, überregional)
- Pressemitteilungen niemals (!) "hinterher" telefonieren (Nerv-Faktor).
- Redakteure haben gutteils massiven Zeitdruck im Job.
- Mit offenen Karten spielen, offen, konkret, direkt.
- Redakteure auch mal unter der Hand auf Themen vorbereiten, Vertrauen herstellen.
- Boulevard hält sich gerne mal nicht an absprachen (abgrasen, weiterziehen).
- Alle Ebenen einziehen, Bund, Land, Bezirk, Kreis.
- Redaktionsschluss zwischen 16 und 23 Uhr, Meetings ebenfalls unterschiedlich, teilweise um 9 manche um 11 Uhr.
- Freitag ab dem Mittag nichts mehr los, Samstag und Sonntag ebenso, aber eigentlich Phantomdiskussion. Für Planungssicherheit: Vormittags, bei wichtig, durchaus nachmittags auch erfolgreiche Platzierung einer Nachricht. Der Inhalt entscheidet.
- Samstags haben die Leute Zeit zum Zeitung lesen.
- E-Mail verwenden, Fax ist out.
- Betreff/Überschrift muss treffend gewählt werden ("Teaser").
- Wenn man eine Nachfrage eines Redakteurs nicht beantworten kann, lieber weiterleiten als Halbwissen verbreiten, ehrlich und direkt ist Trumpf
- W-Fragen: Wer hat was, wann, wo, wie und wieso gemacht. Sollte möglichst schon im ersten Satz/Absatz stehen!
- PR, Floskeln, Wertungen, Meinungen vermeiden.
- Kurze knackige Sätze, wenig Verschachtelungen.
- Kurzer Einleitungstext.
- In Pressemitteilungen einen Ansprechpartner für Rückfragen angeben, der auch tatsächlich erreichbar sein sollte (Telefon wird hier offenbar gern als direkter Draht genommen).