BY:Landesparteitag 2012.1/Antragsfabrik/Bessere Nachwuchsförderung in der Altenpflege

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Pictogram voting wait blue.svg Dies ist ein eingereichter/eingereichtes Positionspapier für den BY:Landesparteitag 2012.1 von Sascha Rakers.

Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden! Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der BY:Landesparteitag 2012.1/Antragsfabrik.

Positionspapier Antrag Nr.
(offen)
Beantragt von
Sascha Rakers
Titel 
Bessere Nachwuchsförderung in der Altenpflege
Antrag

Einleitung

Zurzeit muss ein junger Mensch an bayerischen Altenpflegeschulen von seinem geringen Ausbildungslohn ein Schulgeld von bis zu 100 Euro zahlen. Die PIRATEN fordern deshalb eine bessere Nachwuchsförderung in der Altenpflege.

Position

Die Piratenpartei fordert, dass die Altenpflegeausbildung durch geeignete Maßnahmen wieder attraktiver und konkurrenzfähiger gegenüber den zahlreichen anderen und kostenfreien Lehrberufen wird. Nur so kann ein Mangel an qualifizierten Fachkräften verhindert werden. Durch die Einführung von Schulgeld an bayerischen Altenpflegeschulen wird es jedoch Schulabgängern und besonders Pflegehelfern erschwert die Ausbildung zur examinierten Fachkraft zu beginnen.

Wir fordern eine Umlagefinanzierung, die es den Heimen und ambulanten Diensten dann ermöglichen wird, ihren Schülern eine übertarifliche Ausbildungsvergütung zu zahlen. Diese soll sich an der Entlohnung von Krankenschwesterschülerinnen orientieren. Damit haben alle Auszubildenden trotz des derzeitigen Schulgelds keine oder nur geringe finanzielle Einbußen.

Weiterhin fordern wir einen freiwilligen Schulgeldausgleich von 200 Euro pro Schüler und die Förderung von Altenpflegeschulen nicht von der Klassenstärke abhängig zu machen.

Zusammenfassung

Die Piratenpartei setzt sich für ein stärkeres gesamtgesellschaftliches Engagement für die Nachwuchsförderung in der Altenpflege ein. Wir wollen, dass der Freistaat Bayern zur Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung eine entsprechende Rechtsverordnung erlässt und Mittel für die stärkere Finanzierung von Altenpflegeschulen bereitstellt.

Appell

Der demografische Wandel schreitet in Deutschland unaufhörlich fort. Gerade deswegen ist es unsere Aufgabe durch eine attraktive Altenpflegeausbildung bereits jetzt den Grundstein zu legen, um auch in Zukunft für eine menschenwürdige Pflege zu sorgen.

Begründung

Seit Januar 2012 gibt es in NRW eine Umlagefinanzierung, an der sich alle Heime und ambulanten Dienste per Rechtsverordnung beteiligen müssen. Siehe hierzu auch die Pressemitteilung des Landes Nordrhein-Westfalen [1].

Möglich wird diese Umlagefinanzierung durch §25 des bundeseinheitlichen Altenpflegegesetzes. Wenn ein Ausgleichsverfahren erforderlich ist, um einen Mangel an Ausbildungsplätzen zu verhindern oder zu beseitigen, so ist die Landesregierung ermächtigt, dies per Rechtsverordnung zu regeln [2]. Dies trifft auch in Bayern zu: Bis 2020 fehlen bundesweit rund 220.000 Fachkräfte, heruntergerechnet auf Bayern sind das 13.750 Altenpfleger zu wenig.

Mit der Umlagefinanzierung werden alle Heime in die Pflicht genommen mehr auszubilden und übertariflich zu entlohnen. Die Ausbildungsvergütung bekommt das ausbildende Unternehmen nämlich über ein sog. Ausgleichsverfahren komplett erstattet, aber nur, wenn diejenige Einrichtung auch tatsächlich ausbildet. Sollte eine Einrichtung nicht ausbilden, muss diese aber trotzdem in den Ausbildungsfonds einzahlen. Ausbildungsvergütungen müssen so nicht mehr über Pflegesätze refinanziert werden (nicht ausbildende Dienste verlangen bislang niedrigere Pflegesätze von ihren Kunden). Es ist also kein Wettbewerbsnachteil mehr für die ausbildenden Heime vorhanden.

Welche Kosten auf die einzelnen Heime zukommen, kann derzeit nicht sicher gesagt werden, da es abhängig ist von der Anzahl der Pflegefachkräfte, der durchschnittlichen Belegungszahl und der geleisteten Pflegestunden.

Des Weiteren gibt es in Bayern derzeit rund 8.000 Auszubildende in der Altenpflege, was bei einem freiwilligen Schulgeldausgleich durch den Freistaat i. H. v. 200 Euro Ausgaben von 1,6 Mio. sind.

Es kann doch nicht sein, dass etwa ein Bankkaufmann oder Metzger-Lehrling eine kostenfreie Ausbildung genießt, aber eine angehende Altenpflegerin Schulgeld bezahlen muss. Auf der einen Seite beklagen wir immer wieder wie groß der Pflegenotstand ist, aber andererseits vergraulen wir durch die Kürzung von Zuschüssen für Altenpflegeschulen weiteren Nachwuchs.

Mit dem vorliegenden Positionspapier fordern wir nicht nur den Freistaat auf zu handeln, sondern fordern auch die Einrichtungen und Dienste auf, aktive Nachwuchsförderung zu betreiben.

[1] http://www.nrw.de/landesregierung/durch-umlagefinanzierung-staerkt-nrw-die-ausbildung-in-der-altenpflege-12372/

[2] http://www.buzer.de/gesetz/3223/a45111.htm






Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Sascha Rakers
  2. Deuxcvsix auch, weil es in den Block 'freier Zugang zu Bildung' gehört.
  3. Micha Ich lese zufällig gerade 'im Netz der Pflegemafia'. Unhaltbare Zustände! Lasst uns das ändern!
  4. Korbinian 21:47, 4. Mär. 2012 (CET)
  5. Ansgarhone: Ich stimme zu und habe eigentlich einen Erweiterungsvorschlag: Eine Vergütung in Höhe der Ktrankenschwesternschülerinnenvergütung sollte bezahlt werden.
  6. Gondrino
  7. cmrcx

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Simon90L Abschaffung von Schulgeld? Gerne! der Rest? nein Danke!
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1.  ?
  2.  ?
  3. ...

Diskussion

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