BE:Antragskommission/LMV 2012.2/Antragsportal/Programmantrag - 031
<- Zurück zum Antragsportal
Dies ist ein Antrag für den/die LMVB 2012.2. Die Antragsseiten werden kurze Zeit nach Erstellen durch die Antragskommission zum Bearbeiten gesperrt. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich |
Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den/die LMVB eingereichter Antrag. Jedes Mitglied ist dazu berechtigt, einen solchen Antrag einzureichen. |
Version Antragsformular: 1.05 AntragsnummerP031 EinreichungsdatumAntragstitelNeuregelung und Qualitätssicherung der Pflege AntragstellerAntragstypProgrammantrag Art des ProgrammantragsGrundsatzprogramm AntragsgruppeGesundheit AntragstextDie LMV möge folgende Punkte beschliessen und in das Grundsatzprogramm der Berliner Piratenpartei aufnehmen: 1. Auf Landesebene 1.1. Einführung der Berufsordnung für Pflegeberufe nach Vorlage des Landespflegerates Berlin- Brandenburg (www.lpr-brandenburg.de) 1.2. Die Errichtung einer Pflegekammer bei freiwilliger Mitgliedschaft zur Selbstverwaltung der Pflege 1.3. Zulassung examinierter Altenpflege als Pflegedienstleitung 1.4. Verbindliche und transparente Personalbemessungsinstrumente für alle Bereiche des Gesundheitswesens 2. Auf Bundesebene 2.1 Grundsätzliche Reform der Pflegeversicherung in ein steuerfinanziertes Modell 2.2 Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs durch die Fachpflege unabhängig von den Krankenkassen. Abschaffung der Minutenpflege und Pflegestufen 2.3 Generalisierte Pflegeausbildung in Modulen gemäss dem Konzept des deutschen Pflegerates für Pflegeberufe (www.bildungsrat-pflege.de)(www.tip-netzwerk.de) 2.4 Niederlassungsfreiheit für den Heilberuf der selbstständigen Fachpflegeperson mit Vertragszulassung bei der Krankenkasse Modell der Primary Nurse im angelsächsischen Bereich. 2.5 Erweiterung der Verantwortungsbereiche der Fachpflege. Z.B. Verordnung von Pflegehilfsmitteln, Verbandsmaterial. Salben etc. Selbstständige Ausübung von Heilkunde von dazu ausgebildeten Fachkräften nach dem Modell des § 63 SGB V. Pflegefachpraxen als flächendeckende Anlaufstellen und Beratung für die Bevölkerung im Sinne des Patientencoachings. 2.6 Einführung präventiver Pflegebedarfshausbesuche nach skandinavischem Modell 2.7. Whistleblowing als Instrument der Qualitätssicherung rechtlich verankern und absichern. AntragsbegründungDie Piratenpartei versteht sich als Partei der Gesundheitsprävention. Nicht Kranksein soll sich für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen lohnen, sondern die Vermeidung von Krankheit soll angemessen honoriert werden. Darum muss die Fachpflege als hauptsächlicherer Träger der Präventionsarbeit in ihrer Unabhängigkeit und Selbständigkeit gegenüber Ärzteschaft und Krankenhaus und Heimbetreibern durch obenbenannte Gesetzesänderungen fachlich gestärkt werden. Pflege muss an ihren angestammten Platz in der Mitte des Gesundheitswesens zurückkehren. Von dort wurde sie zunehmend in den letzten Jahrzehnten verdrängt, damit andere Interessengruppen den Hauptteil am riesigen Geldkuchen des Gesundheitswesens sich haben herausschneiden können. Die Reimplementierung der Pflege und die Stärkung ihrer Kompetenzen bedeutet eine Paradigmenwechsel für die Gesundheitspolitik. Nichts weniger als das Umschichten üppig vorhandener Mittel weg von Pharmariesen und Krankenhaus und Heimkonzernen hin zur Pflege. Hierdurch könnten nach gesundheitswissenschaftlichen Erhebungen zig Milliarden Euro an sinnlos verpulverten Behandlungsleistungen und Doppelbehandlungen eingespart werden. Im Gegensatz zu anderen Parteien, die dem zunehmenden Pflegenotstand und Fachkräftemangel mit noch mehr Entfachlichung begegnen wollen, setzen die Piraten auf gesteigerte Qualität durch erhöhte Fachkompetenz. ( Wie in ganz Europa üblich). Nur qualitätsbezogene und eben nicht billig entfachlichte Pflege kann den komplexen , individuellen Pflegeprozess steuern , um damit sowohl Lebensqualität für alle in die Pflege involvierten Personen zu sichern, als auch erheblich Kosten zu senken. Die Pflegeprozessteuerung erhebt die tatsächlichen und latenten Probleme und Ressourcen meist im täglichen Kontakt mit den Betroffenen (auch Angehörige) mit ausreichend Zeit und Sachverstand. Sie stärkt Selbstbestimmung des Patienten durch Beratung, Aufklärung ,Erklärung und Empathie. Sie ist Patientenanwalt und Coach. Das Modell der Primary Nurse steht Pate für dieses Konzept. Aber im Gegensatz zum angelsächsischen Modell des public Health als managed Care, ist das Model der Bezugspflege im evidenzbasierten Pflegeprozess besser geeignet die individuellen Bedürfnisse aller Betroffenen zu erkennen und und in Punkto Gesundheit und Wohlbefinden angemessen und zielführend zu arbeiten. Liquid Feedback- Piratenpadpublic pad Gesundheitssquad Berlin Antragsfabrik- Datum der letzten Änderung29.08.2012 Status des Antrags |