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Datei:Pressemappe.pdf erster Entwurf einer Pressemappe im PDF Format. wird etwas kürzer als das hier stehende, da ich sie bis zum Parteitag fertig haben möchte und das unten bisher 12 Seiten purer Text würden. Ralph 23:28, 24. Apr 2007 (CEST)

Tango-system-file-manager.svg Dieser Artikel ist veraltet, aber hier aus Archivierungsgründen noch vorhanden!

Die Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) ist eine deutsche Partei, die sich in Anlehnung an die schwedische Piratpartiet als Partei der Informationsgesellschaft versteht. Unsere Ziele umfassen die Förderung freien Wissens und freier Kultur, Schutz vor Überwachung sowie das Prinzip des gläsernen Staates anstelle des gläsernen Bürgers.

Wir sind eine junge Partei, die sich als Teil einer weltweiten Bewegung um die Belange der Menschen im Informationszeitalter kümmert.

Ziele

  1. Ein Modernes Urheberrecht.
  2. Das Recht auf Privatsphäre.
  3. Eine gläserne Verwaltung.
  4. Die Abschaffung innovationsfeindlicher Auswüchse des Patentsystems.
  5. Ein freier Zugang zu durch öffentliche Mittel finanzierten "Werken".
  6. Die Abschaffung von Monopolen auf Kommunikationsinfrastruktur.

Geschichte

  • Mit der Gründung des Antipiratbyrån (Anti-Piraten-Büro, eine schwedische, nichtstaatliche Organisation zur Durchsetzung von Eigentumsansprüchen) war der Name der schwedischen Anti-Copyright-Organisation "Piratbyrån" (Piraten Büro) geboren.
  • Anfang 2004 ließ Piratbyrån den BitTorrent-Tracker (Metaserver für Filesharing) "The Pirate Bay" online gehen. The Pirate Bay ist seit Oktober 2004 eine eigenständige Organisation.
  • Am 1. Januar 2006 gründete sich in Schweden die erste Piratenpartei, die Piratpartiet.
  • Im Zuge einer Polizeiaktion am 31. Mai 2006 wurden die Server von The Pirate Bay und des Piratbyrån beschlagnahmt, was einen weltweiten Fokus auf die Geschehnisse in Schweden und deren Hintergründe mit sich brachte und über den Film "Steal This Film" ein breites Publikum erreichte.
  • In der Folge gründeten sich weltweit Piratenparteien. Eine davon ist die am 10. September 2006 in Berlin aus der Taufe gehobene Piratenpartei Deutschland.
  • Unter der Dachorganisation "PP International" sind weltweit viele weitere Piratenparteien im Begriff, sich zu gründen.


Urheberrecht

Es ist unser Ziel, das Urheber- und Verwertungsrecht an die Gegebenheiten der modernen Gesellschaft anzupassen.

Die Digitalisierung von Inhalten sowie die weitgehende Vernetzung ermöglichen es mittlerweile, Inhalte ohne Qualitätsverlust zeitnah weltweit zu verbreiten und jedermann zugänglich zu machen. Dies eröffnet den Urhebern künstlerischer Werke viele neue Chancen, wirft aber auch neue Fragen in Bezug auf die Vergütung dieser Werke auf.

Neue Vertriebswege

Heutzutage ist es für Künstler sehr einfach, ihre Werke in Eigenregie zu produzieren, einem breiten Publikum bekannt zu machen und zu vertreiben. Auf Grund des bestehenden Ungleichgewichts des Urheberrechts zu Gunsten der Verwertungsgesellschaften ist diese dezentrale Distribution erheblich erschwert. Die Verwertungsgesellschaften nutzen ihre monopolartige Stellung, um die Rechte des Urhebers an seinen eigenen Werken zu beschneiden. So müssen z.B. Musiker, die auf ihrer Webseite eigene Stücke zum Download anbieten oder auch nur Eigenkompositionen aufführen wollen, dafür Gebühren an die GEMA abführen. Rechte für neue Vertriebswege werden gemäß der Urheberrechtsnovelle automatisch an die Verwertungsgesellschaft übertragen. Diese Entwickung sehen wir als unnötiges Hindernis für eine freie Entfaltung der kunstschaffenden Gesellschaft sowie als grundlose Bereicherung eines Dritten an, was im Sinne der Förderung kultureller Vielfalt und Barrierefreiheit geändert werden muss.

Neue Kulturtechniken

Infolge des Internets beinhaltet die gesellschaftliche Evolution eine Annäherung zwischen Produzenten und Konsumenten gemeinsamer Kulturobjekte. Die Remix-Kultur, individuelle Zusammenstellungen und die häufige Wiederverwendung sind dieser Entwicklung immanent.

Historisch gewachsene Verwertungsgesellschaften haben mit diesem Prozess nicht Schritt gehalten. Beispielsweise die GEMA: Die Unterteilung in E- und U-Musik ist nicht mehr zeitgemäß; anstelle von standardisierten Abläufen ist zeitgemäßes Kulturschaffen geprägt von breit gefächerten Produktionsmethoden und Effizienzsteigerungen durch Nutzung vorhandener Kultur.

Die Novellierung des UrhR

Auch die teilweise umgesetzten und geplanten Änderungen im UrhR stellen keine befriedigende Lösungen dar und beschneiden die Persönlichkeitsrechte nicht nur des Urhebers, sondern auch des Nutzers. Das in §53 UrhG festgeschriebene Recht auf Privatkopie wurde bereits mit der 2003 verabschiedeten Novelle des UrhG massiv eingeschränkt und erfährt mit dem seit 2004 in Arbeit befindlichen "2. Korb", der unter anderem den Tausch von urheberrechtlich geschütztem Material über P2P-Netzwerke zur Straftat erklärt, endgültig den Todesstoß. Die ursprünglich geplante "Bagatellklausel", die eine "Kriminalisierung der Schulhöfe" verhindern sollte, wurde im März 2006 per Kabinettsbeschluss gekippt. Damit schießt die Bundesregierung weit über das ursprünglich geplante Ziel - die Anpassung an die EU-Vorgabe - hinaus. Sollte dieser "2. Korb" wie geplant umgesetzt werden, würden Millionen von Bundesbürgern über Nacht zu Kriminellen gemacht.

DRM: Big Brother gegen Meinungsfreiheit

Die geplante Einführung von Maßnahmen zum digitalen Restriktionsmanagement (DRM) funktionieren nur dann, wenn eine lückenlose Überwachung des Nutzers stattfindet. Das Potential des Missbrauchs durch Staat und Wirtschaft ist nicht hypothetisch, sondern durch die jüngste Geschichte belegt.

Bereits technisch ist ein Kopierschutz unmöglich: Das Kopieren ist die elementare Arbeitsweise eines Computers. Ohne Gesetze, die das Modifzieren von Kopierverhinderungsprogrammen untersagen, ist jede derartige Software nutzlos. Eben jene Gesetze dienten aber in der Vergangenheit dem Aufbau monopolartiger Strukturen. Negativer Vorreiter ist hier Apple: Der Branchenprimus des Onlineverkaufs von Musik beschränkt das Abspielen auf Geräte der eigenen Produktlinie.

Die neuste Entwicklung sind Geräte (z.B. Microsofts Zune), die selbsterstellte Aufnahmen automatisch derart mit DRM versehen, dass ihr Besitzer sie nur noch stark beschränkt weitergeben kann. Die Möglichkeiten freier Kommunikation durch neue Medien werden auf diese Weise in ihr Gegenteil verkehrt: Publizieren darf man nur noch mit Lizenz. Diese Lizenzkosten kommen bevorzugt großen Verwertungsgesellschaften zugute und verhindern das Vermarkten durch Künstler in Eigenregie.


Privatsphäre und Datenschutz

Der Schutz der Privatsphäre und der Datenschutz gewährleisten Würde und Freiheit des Menschen. Die moderne freiheitlich-demokratische Gesellschaftsform wurde in der Vergangenheit auch unter Einsatz zahlloser Menschenleben erkämpft und verteidigt.

Privatsphäre

Das Recht auf Wahrung der Privatsphäre ist ein unabdingbares Fundament jeder demokratischen Gesellschaft. Die Meinungsfreiheit und das Recht auf persönliche Entfaltung sind ohne diese Voraussetzung nicht zu verwirklichen.

Systeme und Methoden, die der Staat gegen seine Bürger einsetzen kann, müssen der ständigen Bewertung und genauen Prüfung durch gewählte Mandatsträger unterliegen. Wenn die Regierung Bürger beobachtet, die nicht eines Verbrechens verdächtig sind, ist dies eine fundamental inakzeptable Verletzung des Bürgerrechts auf Privatsphäre. Jedem Bürger muss das Recht auf Anonymität garantiert werden, das unserer Verfassung innewohnt. Die Weitergabe personenbezogener Daten vom Staat an die Privatwirtschaft hat in jedem Fall zu unterbleiben.

Das Briefgeheimnis muss erweitert werden zu einem generellen Kommunikationsgeheimnis. Zugriff auf die Kommunikationsmittel oder die Überwachung eines Bürgers darf der Staatsmacht nur im Falle des konkreten Verdachtes, dass dieser Bürger tatsächlich ein Verbrechen begehen wird, erlaubt werden. In allen anderen Fällen hat die Unschuldsvermutung zu gelten, d.h. Staat soll annehmen, seine Bürger seien unschuldig und eben nicht zu überwachen. Diesem Kommunikationsgeheimnis muss ein starker gesetzlicher Schutz gegeben werden, da die Obrigkeit wiederholt gezeigt hat, dass sie bei persönlichen Informationen selten wirklich vertrauenswürdig ist.

Speziell eine verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung von Kommunikationsdaten widerspricht nicht nur der Unschuldsvermutung, sondern setzt auch die Prinzipien einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft ausser Kraft. Der vorherrschende Kontrollwahn stellt eine weitaus ernsthaftere Bedrohung unserer Gesellschaft dar als der internationale Terrorismus und erzeugt ein Klima aus Misstrauens, Hass und Angst. Flächendeckende Videoüberwachung öffentlicher Räume, fragwürdige Rasterfahndungen, zentrale Datenbanken mit unbewiesenen Verdächtigungen sind Mittel, deren Einsatz wir ablehnen.

Informationelle Selbstbestimmung

Das Recht des Einzelnen, die Nutzung seiner persönlichen Daten zu kontrollieren, muss gestärkt werden. Jeder Bürger muss gegenüber den Betreibern zentraler Datenbanken einen durchsetzbaren und wirklich unentgeltlichen Anspruch auf Selbstauskunft und gegebenenfalls auf Korrektur, Sperrung oder Löschung der Daten haben.

Erhebung und Nutzung biometrischer Daten und Gentests erfordern aufgrund des hohen Missbrauchspotentials eine besonders kritische Bewertung und Kontrolle von unabhängiger Stelle. Der Aufbau zentraler Datenbanken mit solchen Daten muss unterbleiben.

Generell müssen die Bestimmungen zum Schutze personenbezogener Daten die Besonderheiten digitaler Daten, wie z.B. deren Langlebigkeit und die schwer zu kontrollierende Verbreitung, stärker berücksichtigen.

Gerade weil die Piratenpartei für eine stärkere Befreiung von Information, Kultur und Wissen eintritt, fordert sie Datensparsamkeit, Datenvermeidung und unabhängige Kontrolle von personenbezogenen Daten, die für wirtschaftliche oder Verwaltungszwecke genutzt werden und damit geeignet sind, die Freiheit und die informationelle Selbstbestimmung des Bürgers unnötigerweise zu beschränken.


Patentwesen

Im Wandel vom Industriezeitalter zum Informationszeitalter entwickeln sich die weltweit herrschenden Patentregelungen von einem fragwürdigen Innovationsanreiz zu einem klaren Innovationshemmnis.

Der Versuch, mit althergebrachten Mitteln die Zukunft zu gestalten, wird den grundlegenden Veränderungen in der Welt nicht nur immer weniger gerecht, er stellt auch beispielsweise in den Bereichen der Patentierung von Erkenntnissen der Genforschung und Biotechnologie und im Bereich Software eine große Gefahr für die Gesellschaft dar.

Grundsätzlich will die Piratenpartei einen freieren Markt ohne die hinderlichen Beschränkungen der derzeitigen Patentpraxis erreichen. Die Piratenpartei fordert, dass das Patentsystem grundlegend reformiert oder durch einen sinnvolleren Interessensausgleich zwischen Erfindern und Gesellschaft ersetzt wird. Keinesfalls darf es weiter durch innovationsfeindliche Regelungen ergänzt werden.

Abbau privater Monopole und Aufbau offener Märkte

Generell sind ein Abbau von Monopolen und eine Öffnung der Märkte erklärte politische Ziele der Piratenpartei.

Patente als staatlich garantiertes Verbietungsrecht stellen grundsätzlich eine Einschränkung der allgemeinen Wohlfahrt dar. Sie bedürfen somit einer ständigen Rechtfertigung und Überprüfung.

Stellt die Patentierung industrieller Güter in der Vergangenheit auch nach allgemeiner Ansicht eine weder belegbare, noch widerlegbare Erfolgsgeschichte dar, so haben sich doch die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Erfindens in der postindustriellen und globalisierten Gesellschaft grundlegend gewandelt. Der verstärkt internationale Wettbewerb führt darüber hinaus vermehrt zu einer zweckentfremdeten Nutzung des Patentsystems, die oft keinerlei Ausgleich für die Gesellschaft mehr erkennen lässt.

Dem zunehmenden Missbrauch von Patenten will die Piratenpartei daher Einhalt gebieten. Die Patentierung von Trivialitäten oder die Blockade des Fortschritts durch Patente soll unter allen Umständen verhindert werden.

Patente in der Informationsgesellschaft

Wirtschaftlicher Erfolg ist in der Informationsgesellschaft zunehmend nicht mehr von einzelnen technischen Erfindungen, sondern von der Kombination einer Vielzahl von Erkenntnissen mit geringer Erfindungshöhe abhängig. Liegt das Verbietungsrecht für nur eine dieser Erkenntnisse in den falschen Händen, etwa bei der Konkurenz oder bei einer auf Abmahnungen spezialisierten Anwaltskanzlei kann Innovation zu einem juristischen Spießrutenlauf und einem finanziellen Desaster werden.

Daher steht das Bestreben, diesen Bereich nun ebenso mittels des Patentsystems zu regulieren der Forderung der Piratenpartei nach Freiheit des Wissens und der Kultur der Menschheit diametral entgegen.

Die gute Entwicklung kleiner und mittelständischer IT-Unternehmen in ganz Europa hat beispielhaft gezeigt, dass auf dem Softwaresektor Patente völlig unnötig sind.

Die Piratenpartei lehnt Patente auf Lebewesen und Gene, auf Geschäftsideen und auf Software einhellig ab, weil sie unzumutbare und unverantwortliche Konsequenzen haben, weil sie die Entwicklung der Wissensgesellschaft behindern und weil sie gemeine Güter ohne Gegenleistung und ohne Not privatisieren.


Transparenz des Staatswesens

Wissen ist Macht - "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." (Art. 20 II GG) - nicht nur heute aber in unserer Zeit immer mehr ist Wissen unmittelbarer Machtgrundlage. Diese Macht steht in einer Demokratie dem ganzen Volke zu.

Der Einblick in die Arbeit von Verwaltung und Politik auf allen Ebenen der staatlichen Ordnung ist daher ein fundamentales Bürgerrecht und muss zum Wohle der freiheitlichen Ordnung entsprechend garantiert, geschützt und durchgesetzt werden.

Vom "Prinzip der Geheimhaltung" zum "Prinzip der Öffentlichkeit"

Die aktuelle Lage in Deutschland wird bestimmt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungen auf den verschiedenen Ebenen und in den vielfältigen Bereichen staatlichen Handelns und nur wenig ist bisher vom "Prinzip der Geheimhaltung" zugunsten eines "Prinzips der Öffentlichkeit" verändert worden. Dies verdeutlicht auf treffende Weise die Weichenstellung für eine moderne Gesellschaft im 21. Jahrhundert, ganz besonders unter Berücksichtigung der weitreichenden Möglichkeiten der Neuen Medien.

Insbesondere für eine Bewertung politischer Entscheidungsträger ist es unabdingbar, dass die Grundlagen politischer Entscheidungen transparent gemacht werden.

Forderungen

Die Piratenpartei will in diesem Sinne auf die Transparenz aller staatlichen Prozesse hinwirken und fordert daher:

  • Einsicht in Aktenvorgänge unter Berücksichtigung von Persönlichkeitsrechten und Belangen der nationalen Sicherheit.
  • Regelmäßige Veröffentlichung von Organisations- und Aufgabenbeschreibungen, einschließlich Übersichten der Arten von Unterlagen, auf die zugegriffen werden kann, als auch einen
  • jährlichen öffentlichen Bericht über die Handhabung des Auskunftsrechts.
  • Weiter sollen staatliche Stellen die Nutzung Wikipedia-logo.pngfreier Software forcieren, da diese alleinig eine "informelle" Abhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen verhindert.

Unsere Kritik

Zwei negative Beispiele dafür sind:

  • Die Geheimhaltung des Mautvertrages vor dem Souverän und seinen gewählten Vertretern.
  • Die undemokratische Einführung von Wahlmaschinen, die geeignet ist das primäre Element der Demokratie, nämlich die Wahl selbst, zu beschädigen.

Weiteres

Der genaue Wortlaut findet sich im Parteiprogramm: Transparenz des Staatswesens

Open Access

Aus dem Staatshaushalt wird eine Vielzahl von schöpferischen Tätigkeiten finanziert, die als Produkt urheberrechtlich geschützte Werke hervorbringen. Da diese Werke von der Allgemeinheit finanziert werden, sollten sie auch der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen. Tatsächlich ist dies heute selten der Fall.

Open Access in der Forschung

Die Publikationen aus staatlich finanzierter oder geförderter Forschung und Lehre werden oft in kommerziellen Verlagen publiziert, deren Qualitätssicherung von ebenfalls meist staatlich bezahlten Wissenschaftlern im Peer-Review-Prozess übernommen wird. Die Publikationen werden jedoch nicht einmal den Bibliotheken der Forschungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Steuerzahler kommt also dreifach (Produktion, Qualitätssicherung, Nutzung) für die Kosten der Publikationen auf, während private Verleger den Gewinn abschöpfen.

Wir unterstützen die Berliner Erklärung der Open-Access-Bewegung und fordern die Zugänglichmachung des wissenschaftlichen und kulturellen Erbes der Menschheit über das Internet nach dem Prinzip des Open Access. Wir sehen es als Aufgabe des Staates an, dieses Prinzip an den von ihm finanzierten und geförderten Einrichtungen durchzusetzen.

Open Access in der öffentlichen Verwaltung

Wir fordern die Einbeziehung von Software und anderen digitalen Gütern, die mit öffentlichen Mitteln produziert wird, in das Open-Access-Konzept. Werke, die von oder im Auftrag von staatlichen Stellen erstellt wird, soll der Öffentlichkeit zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt werden. Der Quelltext von Software muss dabei Teil der Veröffentlichung sein.

Dies ist nicht nur zum direkten Nutzen der Öffentlichkeit, sondern auch die staatlichen Stellen können im Gegenzug von Verbesserungen durch die Öffentlichkeit profitieren (Wikipedia-logo.pngOpen-Source-Prinzip/Wikipedia-logo.pngFreie Software). Weiterhin wird die Nachhaltigkeit der öffentlich eingesetzten IT-Infrastruktur verbessert und die Abhängigkeit von Softwareanbietern verringert.

Infrastrukturmonopole

Da die Kommunikation eine der Grundlagen für die heutige Gesellschaft ist, kann eine Monopolisierung der Kommunikationsinfrastruktur aus wirtschaftlichen Interessen nur skeptisch betrachtet werden. Zu jeder Zeit war ein Monopol auf Kommunikationsmittel ein bedeutender Machtfaktor, welcher oft genug mit dem Mittel der Zensur zum Machterhalt missbraucht wurde. Unmittelbar von der Kommunikationsinfrastruktur hängen auch z.B. Bildung, Arbeitsplätze und das tägliche Informationsangebot ab.

  • Wir wollen verhindern, dass Interessensgruppen aus der Wirtschaft unter dem Vorwand der freien Marktwirtschaft Infrastrukturmonopole schaffen. Wir sehen in der Kommunikation ein ebenso wichtiges Bedürfnis des Menschen, wie das Atmen oder die körperliche Unversehrtheit.
  • Das elektromagnetische Spektrum ist das heutzutage am intensivsten genutzte Trägermedium für die Telekommunikation. Entspreched bringt ein offener Zugang zu dieser Ressource der Menschheit mehr als eine kurzfristige Vermarktung.

Alternative für den Bereich Kommunikation

Kommunikation ist in jeder Gesellschaft eine grundlegende Voraussetzung des Fortschritts und erfordert den freien Zugang für jedermann. Die heutige "Wissensgesellschaft" wäre ohne adäquate Kommunikationsmittel überhaupt nicht möglich oder vorstellbar. Jegliche Monopolisierung der Kommunikationsinfrastruktur, ob aus wirtschaflichen oder politischen Aspekten, ist deshalb skeptisch, wenn nicht gar ablehnend zu betrachten. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß die Kontrolle dieser Medien immer schon einen bedeutenden Machtfaktor darstellte. Auch die jüngere Geschichte zeigt überdeutlich, dass durch Zensur oder gezielte Streuung manipulierter "Meinungen" Kommunikation missbraucht werden kann.

  • Wir wollen jegliche Gefahr von Ausgrenzung, Zensur oder Manipulation verhindern, indem wir den ungehinderten Zugriff auf Kommunikationsmittel mit dem Grundrecht auf Bildung gleichsetzen.


Vorschlag für Versorgungsinfrastruktur

Der Industriestandort Deutschland ist auf eine funktionierende Infrastruktur in den Bereichen Verkehr und Versorgung angewiesen. Wie u.a. die Leitungsausfälle bei wirtschaftlich starken Energieversorgern gezeigt haben, sind die Unternehmen nicht willens, diese Struktur in einem für die Allgemeinheit notwendigen Maße zu erhalten oder auszubauen. Allein unter diesen Gesichtspunkten sollte von einer Privatisierung der Verkehrswege Abstand genommen werden. Eine Rückführung der Versorgungsnetze in staatliche Hand scheint deshalb geboten, eine Privatisierung noch unter hoheitlicher Aufsicht befindlicher Netze ist volkswirtschaftlich nicht wünschenswert.

Pressespiegel

Dieser Pressespiegel der Pressemappe gibt einen kurzen Überblick zu ausgewählten Teilen aus dem Pressespiegel.

Es ist selbstredent, dass die Piratenpartei als Themenpartei der Informationsgesellschaft in einschlägigen Medien wie Computer-, freier Musik oder der Blogosphere Resonanz erhält.

Ob die Ziele oder nur der sicherlich unkonventionelle Name für eine ebenfalls breite Resonaz bei der Gründung sorgten sei dahingestellt.

Print

Online

  • 19.09.2006 - Sind Raubkopien bald legal? - bild-t-online.de
  • 19.09.2006 - Kurz korrigiert (265) bildblog.
  • 16.09.2006 - Interview von Stefan Mauer mit Christof Leng über Gründung der Deutsche Piratenpartei auf zuender.zeit.de
  • 11.09.2006 - englischsprachiger Bericht über die Gründung in arstechnica.com
  • 11.09.2006 - Bericht über die Gründung auf www.n24.de
  • 09.09.2006 - Bericht über die Gründung und kritische Betrachtung der Piratenbewegung auf futurezone.orf.at
  • 10.08.2006 - Darstellung der internationalen Bewegung und der bevorstehenden Gründung der deutschen Partei auf sueddeutsche.de.
  • 23.07.2006 - Die Piraten kommen! auf jetzt.sueddeutsche.de

TV

  • 22.09.2006: Beitrag bei Polylux Teaser: "Die soeben gegründete Piratenpartei fordert das Grundrecht auf kostenlose Musik-Downloads".

Radio

  • 09.09.2006 - Interview über die Piratenpartei und Grundsatzfragen auf Radioeins mit Christof Leng auf Radioeins;
  • 29.08.2006 - Interview über die Piratenpartei mit Samsemi im Zündfunk auf Bayern2;
  • 22.08.2006 - Interview über Parteigründung mit Christof Leng auf StarFM (Berlin/Nürnberg); Mitschrieb

Interviews

Disambig.svg Dieser Artikel sammelt Interviews, für Häufig gestellte Fragen und Argumentation, siehe dort.
Weitere Informationen gibt es in der Kategorie 2009/Pressemappe/Print.

Eine kurze Sammlung zu Piratenrelevanten Intervies. Wenn du auch welche hast, einfach eintragen!


Ansprechpartner

Pressesprecher der Bundespartei sind Dirk und Ralph


Pressesprecher des