Antrag:Bundesparteitag 2014.1/Antragsportal/WP046
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2014.1. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | WP046 |
Einreichungsdatum | |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Wahlprogramm |
Antragsgruppe | Europa |
Zusammenfassung des Antrags | Sport ist zentrale Aufgabe laut EU-Vertrag. Der Antrag soll kurz einen Rahmen für die sportpolitische Arbeit auch nach der Wahl geben. |
Schlagworte | Sport, Doping, Großveranstaltung, Bauprojekte, Olympia, Jugend, Jugendprojekte, Wettbetrug, Match Fixing, Gesundheit |
Datum der letzten Änderung | 08.12.2013 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelEuropäische Sportpolitik AntragstextDer Parteitag möge den folgenden Text als Teil des Wahlprogramm für die Europawahl in einem eigenen Punkt "Sport" annehmen. Sport leistet mit all seinen Facetten einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und in der Freizeit der Menschen und bietet außerdem eine einfache Möglichkeit für die Inklusion. Darüber hinaus findet im Sport auf breiter Ebene Jugendarbeit statt. Sport ist eine Möglichkeit des Miteinanders und des Überwindens von Grenzen. Sportliche Großveranstaltungen und BauprojekteDie Piratenpartei unterstützt europaweite und internationale sportliche Großveranstaltungen, wenn diese mit all ihren ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen keine Nachteile für jetzige und folgende Generationen bringen. Alle Informationen in diesem Zusammenhang müssen dabei transparent zur Verfügung gestellt und Entscheidungen demokratische legitimiert werden. Dies bedeutet ausdrücklich ein Mitentscheiden aller vor Ort betroffenen Menschen. Mit diesen Voraussetzungen unterstützt die Piratenpartei ebenfalls europaweit koordinierte regionale Projekte des Baus, Ausbaus, der Sanierung und Umgestaltung von Sportstätten. DopingDas hohe gesellschaftliche Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Sports beruhen nicht zuletzt auf dem Fair-Play-Gedanken sowie Wettkämpfen unter gleichen Voraussetzungen und gemeinsamen Regeln. Die Piratenpartei lehnt Doping ab und unterstützt die europaweite und internationale Verfolgung der Kriminalität in diesem Zusammenhang. Dopingmittel sind Stoffe, die die Glaubwürdigkeit und nicht zuletzt die gezeigten Fähigkeiten aller Sporttreibenden durch Betrug in Frage stellen. Daneben würden bei einer Freigabe des Dopings nur wenige, finanziell starke Sporttreibende profitieren, während andere noch stärker ausgegrenzt werden würden. Die PIRATEN sprechen sich europaweit für die Stärkung nationaler Anti-Doping-Agenturen aus, ergänzt durch eine gemeinsame, unabhängige europäische Anti-Doping-Agentur bei europaweit einheitlichen Regeln. Die Aufklärung vor Ort, der Ausbau der Prävention insbesondere im Jugendbereich und die Schaffung einer unabhängigen europaweiten Anlaufstelle für potentiell Betroffene ist dabei ebenso wichtig, wie die internationale Verfolgung von international aktiven Netzwerken. Eine Koordination auf europäischer oder internationaler Ebene bietet dafür eine bessere Grundlage als auf nationalstaatlicher Ebene. MiteinanderDie Piratenpartei steht für ein positives Miteinander auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Wir unterstützen europaweite Sportprojekte, die sich gegen Diskriminierung, Rechtsextremismus und Gewalt im Sport richten. Die PIRATEN fördern europäische und internationale Projekte des Austausches im Sportbereich, insbesondere im Jugendbereich. Match FixingDie Piratenpartei spricht sich für europaweit einheitlichen Regelung im Bereich Sportwetten aus. Wir unterstützen ein einheitliches Vorgehen bei aufgedecktem Wettbetrug im Sinne des Sports. AntragsbegründungEin Programm ist ein Programm und ein Flyer ist ein Flyer. Dieser Teil des Programms soll nicht nur im Wahlkampf Grundlage für Aussagen sein, sondern vor allem auch danach in der politischen Arbeit im Parlament eine Arbeitsgrundlage sein. Dieses Thema ist relevant für die EU und kommt auf uns zu. Da wären Inhalte (die es anderweitig noch nicht gibt) durchaus hilfreich. Die letzte Veranstaltung im Zusammenhang z.B. Match Fixing fand im Europäischen Parlament am 05.12.13 statt (heute ist der 06.12.). Wir können also nach dem Einzug ins EP abwarten bis irgendwann irgendwo ein Parteitag dazu etwas beschließt, oder die Abgeordneten gleich arbeitsfähig machen.
Im Vertrag von Lissabon wird Sport sogar als eines der zentralen Tätigkeitsbereiche der Europäischen Union benannt: Artikel 6, Artikel 165 Dazu ist gesellschaftliche Rolle des Sports heute schon enorm, wenn auch nur selten als Gesamtes im Fokus. Allein hierzulande sind etwa 1/3 der Menschen in Sportvereinen aktiv. Ein Großteil der Jugendarbeit erfolgt im Rahmen von Sportvereinen und es gibt grenzüberschreitende Austauschprogramme, die sehr oft auch von der EU gefördert werden. Dazu gibt es immer wieder Überlegungen, sportliche Großprojekte durchzuführen, verstärkt auch hier grenzüberschreitend (z.b: Fußball-EM 2000+2008+20122020, Handball-WM 2019,...). Dieses Thema wird also in den kommenden Jahren real auf uns zukommen, insbesondere als Teil des Europaparlaments. Großveranstaltungen und BauprojekteGestalten, Vorgaben und Mitbestimmung als Pflicht Es ist aktuell nicht ansatzweise erkennbar, dass die einzelnen nationalen, europäischen oder internationalen Sportverbände auf Großprojekte in Europa verzichten würden (wie z.B. Europameisterschaften, europäische Ligen/Wettkämpfe oder ein Europa stattfindende internationale Wettkämpfe), unabhängig von der Sportart. Großereignisse sind nicht nur Olympische Spiele, sondern auch Europameisterschaften o.ä. auch in "kleineren" Sportarten, die oftmals ebenfalls länderübergreifend stattfinden. Darüber hinaus wollen sich auch immer wieder Städte/Regionen über Sportveranstaltungen präsentieren, nicht selten angetrieben von lokalen Politiker. Hier bedarf es also einer Gestaltung durch politische Vorgaben. Dazu gehören hier Vorgaben, die Umwelt und die Finanzierung sowie darüber hinaus auch die gesellschaftlichen Auswirkungen betreffend. Zwingend dazugehörig ist auch die demokratische Mitbestimmung der Menschen (z.B. Volksabstimmung o.ä.), die jeweils betroffen sind. Dies ist ausdrücklich nicht allein auf die "Bürger" vor Ort begrenzt, sondern auch Menschen die beispielsweise dort leben aber nicht alle "Bürgerrechte" besitzen (z.B. Wahlrecht,...). Die gleichen Regelungen sind auf den Aus-/Um-/Bau von Sportanlagen anzuwenden, zumal dies sehr oft im Zusammenhang mit Großereignissen stattfindet, jedoch nicht zwingend immer. Dopinggleiche Bedingungen statt Bevorzugung von denen, die es sich leisten können Basis von Sport ist der Wettkampf mit Menschen ist Fairness und Glaubwürdigkeit. Die Einnahme/Gabe von Dopingmitteln widerspricht dem Fair Play grundlegend. Darüber hinaus wird damit die körperliche und seelische Unversehrtheit gerade junger Sporttreibender gefährdet, wie nicht zuletzt bei der Aufarbeitung eines Teils des staatlichen Dopings mehrfach belegt. Im Gegensatz zu beispielsweise den drogenpolitischen Ansätzen richtet sich dabei die Einnahme (o.ä.) nicht für/gegen sich selbst, sondern auf Grund des Wettkampfgedanken vorrangig gegen andere. Des weiteren sind weiterentwickelte Dopingmittel oftmals nur gegen entsprechend höher ausfallende Zahlungen erhältlich. Hier wären finanziell schlechter gestellte Sportler und Sportlerinnen zusätzlich benachteiligt, während finanziell gut ausgestattete durch mehr Erfolge ihren Vorteil weiter ausbauen könnten (Siegprämien, Werbegelder,... nach Siegen). Das in der Bundesrepublik die Verfolgung so viel schlechter geregelt ist als in anderen Staaten, bedeutet nicht, dass nun das schlechtmöglichste System auf andere übertragen werden muss. Die Frage nach dem "wie" stünde auch erst nach dem "ob" an. Ein Schwerpunkt liegt neben der Vereinheitlichung auch auf dem Bereich "Anlaufstelle schaffen" und der somit möglichen Verfolgung der dahinter liegenden Netzwerke. MiteinanderEs gibt diverse kleine zivilgesellschaftliche Projekte, die auf europäischer Ebene oder darüber hinaus auf zwischenmenschlicher Ebene Kontakte herstellt und Menschen sich kennenlernen lässt. Gerade der Wechsel vom abstrakter "irgendwer da irgendwo" hin zum direkten Umgang führt zu mehr Verständnis und Akzeptanz und damit zur Grundlage des Miteinanders, auch auf europäischer Ebene. Je früher diese gemeinsamen Kontakte stattfinden, desto "normaler" ist dieser Umgang miteinander. Solche Projekte gilt es deshalb aktiv zu fördern. Dagegen stehen Bestrebungen, sich aktiv gegen andere Menschen zu stellen, beispielsweise auf Grund ihrer Herkunft, Orientierung oder anderer Merkmale. Match FixingDie Absprache im Vorfeld von Spielen, insbesondere aus dem Bereich der organisierten Kriminalität sorgt immer wieder für Aufsehen und wird in der europäischen Sportpolitik seit langem diskutiert. So lange europaweit unterschiedliche Regeln über das Wetten im Sport existieren und viele Sportverbände wenig/gar nicht koordiniert dies untersuchen können/wollen, wird es immer wieder "Wettskandale" oder "verschobene Spiele" geben. Betroffen sind am Ende meist die Sportler, die Zuschauer und "der kleine Wettteilnehmer". Eine Vereinheitlichung der Regeln kann zumindest innerhalb Europas für gleiche Bedingungen sorgen. Das Gleiche gilt bei der Verfolgung solches Betrugs. Wie oben erwähnt, ist dieses Thema aktuell (und in letzter Zeit) Thema im Europäischen Parlament. Es wäre schön, wenn inhaltlich alle gewählten Menschen in dem Bereich sofort arbeitsfähig wären. Diskussion
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