Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA293
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2012.2. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | PA293 |
Einreichungsdatum | |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Wahlprogramm |
Antragsgruppe | Bildung und Forschung |
Zusammenfassung des Antrags | Angebot von Gebärdensprachkursen an Schulen, um die Kommunikation mit und die Integration von Gehörlosen zu verbessern. |
Schlagworte | Sprache, Inklusion, Gehörlosigkeit, Schule |
Datum der letzten Änderung | 01.11.2012 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelVermittlung von Gebärdensprache an deutschen Schulen AntragstextIch beantrage, dass im Wahlprogramm folgender Abschnitt unter dem Punkt "Bildung und Forschung" an geeigneter Stelle eingefügt wird: Vermittlung von Gebärdensprache an deutschen Schulen Für das Gelingen der Inklusion müssen Menschen auch miteinander kommunizieren können. Während z.B. in den USA und in Skandinavien die Vermittlung der Gebärdensprache an Regelschulen nicht unüblich ist, ist dies in Deutschland leider eine absolute Ausnahme. Um die Verständigung mit Gehörlosen in der Gesellschaft zu verbessern, setzt sich die Piratenpartei dafür ein, dass an deutschen Schulen Kurse zum Erlernen der deutschen Gebärdensprache (DGS) wenigstens als freiwillige Arbeitsgruppe, besser jedoch als reguläres Wahlpflichtfach angeboten werden. Um die leider noch existierenden Lücken in Lehrplänen der deutschen Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen zu schließen, soll an diesen die deutsche Gebärdensprache zudem endlich als Pflichtfach eingeführt werden. AntragsbegründungIn Deutschland leben mehr als 80.000 Gehörlose, von denen die Mehrheit die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als Muttersprache und somit als bevorzugte Kommunikationsform hat. Der DGS kommt damit eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer Teilhabe von Gehörlosen an gesellschaftlichen Prozessen zu. Im alltäglichen Leben sind Gehörlose auf Dolmetscher, Fähigkeiten wie Lippenlesen oder andere Hilfsmittel angewiesen, um sich verständlich zu machen. Neben der Forderung auf die Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache als zusätzliche Amtssprache (separater Antrag) ist für eine umfassende Inklusion die Vermittlung von Kenntnissen in DGS schon im normalen Schulalltag ein wichtiger Baustein. Wenn schon in anderen Ländern, allem voran im bei Bildungsfragen so häufig zitierten Skandinavien, die lokalen Gebärdensprachen im Schulalltag nicht ungewöhnlich sind, sollten wir als Piraten solche Konzepte auch in Deutschland fordern und fördern. Entgegen weit verbreiteter Vorstellungen besitzt Gebärdensprache nicht die gleiche Grammatik wie "normales" Deutsch, sondern ist an dieser Stelle eine vollwertige Sprache und erfordert damit eigenständige Kurse. Die wortweise Übersetzung aus dem Deutschen bezeichnet man hingegen als "lautsprachbegleitendes Gebärden" (LBG) [1]. Ein möglichst umfassender Unterricht in den erwähnten Arbeitsgruppen bzw. Kursen sollte neben der Geschichte der Gehörlosen in Deutschland und der Entwicklung der deutschen Gebärdensprache auch Elemente der Gehörlosenkultur vermitteln. Hinweis: Der Antrag wurde mit der AG Barrierefreiheit, dem hessischen AK Bildung und anderen im Bereich der Inklusion tätigen Piraten abgestimmt. [1] http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/info/infos/signmaterials/text1.html Diskussion
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