Wahlumfragen
Wahlumfragen
Wahlen gewinnt man mit abgegebenen Stimmen und nicht mit Wahlumfragen!
Die kompetenteste Seite zu Wahlumfragen mit aktuellen Daten und Informationen ist: www.wahlrecht.de
Spätestens kurz vor Wahlen werden wir mit Umfragen unterschiedlicher Institute überschüttet. Wie kann oder muss man diese bewerten:
Änderungen der Umfragen von einem Institut auf ein anderes sind durch unterschiedliche Gewichtungen nicht vergleichbar:
- eher konservativ: Allensbach, Forschungsgruppe Wahlen
- mittel: GMS, Intratest
- eher progressiv: Emnid, Forsa
(Quelle aller nachfolgenden Abbildungen: www.wahlrecht.de Stand: Februar 2012)
Nach Angaben der Institute besteht zwischen den veröffentlichten Umfragedaten und den erzielten Wahlergebnissen eine generelle Ungenauigkeit:
- bei 10% von etwa 2 Prozentpunkten
- bei 40% von etwa 3 Prozentpunkten
- Diese Umfragen basieren je nach Institut auf etwa 1.000 bis 4.000 Befragungen.
- Es werden nicht die tatsächlichen Ergebnisse veröffentlicht, sondern in der Regel durch das Umfrage-Institut gewichtete Ergebnisse.
Zitate:
- Meinungsforscherin Prof. Dr. Dr. h.c. E. Noelle-Neumann: "Zwischen dem, was wir an Rohergebnissen erhalten und dem, was wir als Prognose publizieren, liegt manchmal eine Differenz von zehn oder elf Prozent."
- Prof. Dr. F. Ulmer: "Wahlprognosen sind keine Orientierungshilfe, sondern bewußte Täuschung. Ergebnisse von Umfragen werden von Demoskopen abgeändert, weil sie diesen nicht trauen. Ihre Zahlen sind in Wirklichkeit Tipps, die als Umfrageresultate getarnt sind!"
Nur einzelne Institute veröffentlichen diese Unterschiede:
Der nicht unerhebliche Teil der Nichtwähler und Unentschlossenen bleibt unberücksichtigt. Nur ein Institut nennt deren Anteil.
- Die Umfrageergebnisse werden bis auf eine Ausnahme immer in vollen Prozentwerten dargestellt.
- Bei einer Änderung bspw. von 4 auf 5 kann dies auf folgenden Ursprungswerten basieren:
- Änderung von 4,49 auf 4,51
- Änderung von 3,51 auf 5,49
- Lediglich Allensbach präsentiert Werte mit einer Nachkommastelle, dort allerdings auch ausschließlich 0 und 5.
Durch die unterschiedliche Gewichtung der Institute lassen sich die Ergebnisse nicht direkt miteinander vergleichen. Diese kommen bei gleichen oder nahe beieinanderliegenden Umfragezeiten zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Eine Veränderung zwischen Umfragen eines Instituts zu der Umfrage eines anderen sagt daher nichts aus.
Bei den verschiedenen Umfragearten werden unterschiedliche Bevölkerungsgruppen erreicht bzw. ausgeschlossen:
- T: Telefonumfrage: Wer in einem Telefonverzeichnis steht
- O: Onlineumfrage: Wer online aktiv ist
- P: Präsenzumfrage: Wer an eher belebteren Örtlichkeiten anzutreffen ist
Den Grund für das unterschiedliche Ergebnis dieser beiden Umfragen muss man sicher nicht erklären.
Taktische Wähler benutzen Wahlumfragen für ihre Wahlentscheidung. Durch die Gewichtung der Institute statt 3% auf 2% oder 4% kann der Wähler beeinflusst werden:
- Bei Umfragewerten wesentlich unter 5%: „Wenn ich euch wähle ist meine Stimme verschenkt.“
- Bei den Parteien mit größeren Umfragewerten wird die Stimme unter Umständen einer geeigneten Koalitionspartei gegeben:
- CDU <-> FPD
- SPD <-> Grüne/Linke
Zwei Institute veröffentlichen auch die Teilergebnisse nach West und Ost: