SN:Treffen/Landesparteitag/2011.1/Anträge/Z01

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Z01 : 5 Punkte zum Programm

  • Antragsteller: Andreas Romeyke
  • Eingereicht am 04. März 2011, 21:51 Uhr (per Email)

Antragstext

Grundlage für die Entwicklung eines Wahl- oder Grundsatzprogramms sind lt. Landesparteitag 2011.1 ff. Schritte:

  • Schritt 1: Erkennen, was uns eint (Bestandsaufnahme)
  • Schritt 2: Erkennen, der Metaidee (Einordnung)
  • Schritt 3: Nicht alles auf einmal (Priorisierung)
  • Schritt 4: Strukturiert Diskutieren (Konsensfindung)
  • Schritt 5: Setzen der Ziele (Terminierung und Umsetzung)

Zukünftige Programmanträge sollten nach obigen Konzept entwickelt und vorgestellt werden.

Erläuterung

Schritt 1: Erkennen, was uns eint

Wir benötigen eine Bestandsaufnahme darüber, welche Positionen uns einen, welches Selbstverständnis wir von uns, den Menschen und der Gesellschaft haben. Dabei ist es wichtig von allgemeinen Konzepten ins Spezielle zu gehen. Kevin hatte das auf dem Plenum sehr schön dargestellt.

Einige Piraten haben daraus einen Text verfasst, der ein solches Bild textuell zeichnet (s. unten angehängte Erläuterung aus einem Pad).

Wichtig ist auch, daß wir erkennen, daß es eine Dualität von Gegensätzen gibt, die an bestimmten Punkten nicht mehr klar nach Schwarz-Weiß-Schema zu trennen sind. Ein Beispiel dafür ist die Dualität von Transparenz und Privatsphäre.

Schritt 2: Erkennen der Metaidee

Wenn wir die Bestandsaufnahme gemacht haben, können wir unsere Positionen daraufhin untersuchen, ob es übergeordnete, universale Prinzipien gibt, die zu dieser Idee, zu dieser Position geführt haben. Über die Suche nach diesen Prinzipien erfahren wir, welches Menschen- und Gesellschaftsbild wir vertreten und wie wir zukünftig neue Ideen ableiten können und wie wir diese ggf. einordnen können (zB. in das Schalenmodell von Meike Martin und Volker Jähnisch)

Schritt 3: Nicht alles auf einmal

Wir haben nur begrenzte Ressourcen, und wenn wir vorankommen wollen, sollten wir klären, welche Entwicklung oder Position uns am wichtigsten ist. Durch diese Priorisierung können wir auch mit kleinen Schritten ein gutes Stück vorwärts kommen. Dadurch wird auch jeder von uns sehen können, welche Arbeit noch getan werden muß, und was zur Zeit wirklich am wichtigsten ist.


Schritt 4: Strukturiert Diskutieren

Ich habe diesen Punkt eingeführt mit dem Hinweis, "entscheidend ist, daß etwas herauskommt". Damit ist gemeint, daß mir persönlich das Medium für Diskussionen egal ist, aber am Ende ein Ergebnis stehen sollte. Diskussionen um des Diskutierens (eher recht behalten wollen oder sich selbst zu produzieren) Willen sind sinnlos und führen zur Verzettelung. Auch ist es wichtig, daß wir nicht nur Ideen in den Ring werfen, sondern uns auch für die Realisierung derselben einsetzen. Nur wenn wir eine Idee auch umsetzen, entfaltet diese Idee Wirkung. Darüber zu reden, was man alles machen könnte und am Schluss macht es keiner ist sinnfrei.

Damit vernünftig diskutiert werden kann, benötigen wir auch Techniken, die eine Trennung der Ideen vom Ideengeber ermöglichen, da zur Zeit viel zu viele kluge Ideen durch persönliche Grabenkämpfe einzelner Piraten verpuffen.

Wir müssen lernen, gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen. Dennoch verspüre ich hier seit dem letzten Plenum Hoffnung, daß uns das mit der Zeit besser gelingen wird.

Als Hilfsmittel haben sich Techniken aus dem Projektmanagment, wie Metaplan, Lightningtalks und Fishbowl bewährt und sollten auch auf KV-Ebene eingesetzt werden.

Zu dem Lernprozess des gemeinsamen, zielgerichteten Arbeitens gehört auch, daß wir uns auf Regeln einigen, nicht auf fremdbestimmte, sondern auf selbstgefundene, sich bewährende Regeln, die die Arbeit in der Gruppe forcieren.

Schritt 5: Setzen der Ziele

Wir benötigen Ziele und Zwischenziele. So ein Ziel kann die Beantwortung der Frage sein, welcher Punkt soll ins Programm? Aber auch, was wollen wir erreichen?

Neben dem Was, ist auch festzulegen, bis wann wir unsere Ziele umsetzen wollen. Ein guter Ansatz ist der Programmfahrplan von Klaus Peukert.

Neben der Terminfrage und der Benennung der Ziele müssen wir für jedes Ziel fragen, weiß jeder Bescheid? Sind alle mit im Boot? Weiß jeder worum es geht?

Wichtig ist auch die Frage nach dem Warum, sprich warum wollen wir denn den und den Punkt im Programm haben? Neben der aus dem Selbstverständnis und den äußeren "Zwängen", wie Wahltermin etc., hergeleiteten Begründung ist es unabdingbar auch z wissen, wer alles beteiligt ist und wie die konzentrierte Umsetzung erfolgen soll. Nur wenn das Warum klar ist, können wir Störungen in der Umsetzung unterbinden.

Wenn wir diese 5 Punkte umsetzen, wenn wir das Was? Wann? Wer? Wie? und Warum? geklärt haben, dann werden wir ein gutes Programm entwickeln können.


Anhänge (Nicht Bestandteil des Antrags)

Unser Menschenbild

Der mündige, freie und selbstbestimmte Mensch ist unsere Idealvorstellung. Um mündig zu sein, bedarf es einer gewissen Bildung und eines gewissen Interesses. Bildung heißt die eigene Beziehung zur Welt zu reflektieren können um Entscheidungen verantwortlich fällen zu können. Dies erfordert Wissen und Erfahrung.

Nur ein mündiger Mensch ist in der Lage, sich an der Ausgestaltung der Gesellschaft aktiv zu beteiligen. Nur ein Mensch, der aktiv mitentscheiden kann und die Ergebnisse seines Handelns erfährt, wird an der Weiterentwicklung der Gesellschaft interessiert sein. Damit er diese gestalten kann, benötigt er Hintergrundinformationen zu aktuellen politischen, gesellschaftlichen Themen und Entscheidungen. Dem entgegen steht die Tendenz von Organisationen, bestimmte Informationen dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu entziehen. Um politische Entscheidungen richtig einzuordnen und Korruption vorzubeugen ist Transparenz in der Politik unbedingt notwendig.