NRW:Analyse Bundestagswahl 2009

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Analyse des Wahlkampfes in NRW zur Bundestagswahl 2009 und Ableitung von Konsequenzen

Hintergrund: Bei der Bundestagswahl hat NRW (mit Ausnahme vom kleinen Saarland) das schlechteste Landesergebnis mit 1.7 % hingelegt und bleibt damit neben Rheinland-Pfalz (1.9%) unter dem Bundesdurchschnitt. Wobei anzumerken ist, das bei einem gleichmäßigen oder Überproportionalem Ergebnis und gleichzeitigem Erreichen der 5% Hürde, die NRW Liste ab ca. 3,6% einen Stack Underflow produziert hätte.

Da NRW das einwohnerstärkste Bundesland ist, haute das ziemlich rein und hat den Bundesschnitt deutlich runtergezogen.

Hier soll es nun darum gehen, zu analysieren, welche Ursachen dazu geführt haben und welche Konsequenzen, insbesondere für den anlaufenden Landtagswahlkampf, daraus abgeleitet werden.

Hinweis: Hier bitte zunächst nur grobe Stichpunkte zu relevanten Themen reinschreiben und dazu einen Link auf einen zugehörigen Punkt in der Diskussionsseite posten. Ggf. auch Links auf Forumsthreads möglich. Wenn sich ein Meinungsbild entwickelt, kann dies jeweils unter dem Stichpunkt zusammengefasst werden.

Organisation der Analyse

Folgende Crews / Projektgruppe(n) / Piraten kümmern sich um die Analyse:

Statistik

In folgenden Wahlkreisen / Orten wurden gute Ergebnisse erzielt:

  • Aachen (3,75%), Paderborn (2,61%), Bonn (2,2%), Münster (2,14%)
  • In Aachen und Münster gibt es Stadtratsmitglieder

In folgenden Wahlkreisen / Orten wurden unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt:

  • Herne (1,1%), Bergisch Gladbach (1,4%), Mülheim ohne h (1,47%), Coesfeld-Steinfurt II (1,4%)

Interpretation / Schlussfolgerung

  • Direktkandidaten in JEDEM Wahlkreis! (als Ansprechpartner in Podiumsdiskusssionen) - bringt mindestens 1-2 Prozentpunkte
    Belege? Ich denke nicht dass man das so sagen kann, die meisten Direktkandidaten haben in Hochburgen kandidiert die auch ohne deren Kandidatur eventuell hätten überdurchschnittliche abgeschnitten. --Bernd 'eckes' Eckenfels
    Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Beispiel Mittelfranken, Nürnberg-Nord und Fürth hatten mit Direktkandidat jeweils ca. 3,5% der Zweitstimmen, Nürnberg-Süd mit Direktkandidat unter 3% und Erlangen ohne Direktkandidat 3,7%. -- Vig 10:44, 6. Jan. 2010 (CET)
  • Kandidaten für JEDES Kommunalparlament!
    Ja allerdings erklärt das nicht die "Erfolge" der anderen Bundesländer, da es nur in NRW Komunalsitze gab. --Bernd 'eckes' Eckenfels
  • Stammtische / Informationsaktionen flächendeckend, von Nachbarkreisen/-städten aus organisieren.
    Ein Problem, welches sich mit der steigenden Mitgliederzahle erledigen wird, aber mit 3 Piraten im Kreis 300Tsd. Einwohner zu erreichen, ist ETWAS schwer. Bitte nicht nur auf Großstädte gucken! --Michele Marsching
  • Es gab viel zu wenige große/medial Aufmerksamkeit erregende Auftritte hier...in Berlin etc. war fast jede Woche (zumindest monatlich) irgend was großes. Schickt die Promis auch nach NRW! (Seipenbusch, Bischof, Tauss, etc...) .. Das einzige was ich mitbekommen hab war Treffen der Generationen in Wuppertal und das war (evtl auch aufgrund der Location?) nicht gerade voll und es waren überwiegend Piraten da, statt "zu bekehrende"! Es reicht jedenfalls nicht massenhaft (Groß)veranstaltungen in Berlin zu organisieren.
  • Das gläserne Mobil war ein guter Ansatz, aber es haben "Promis" gefehlt.
  • Pressearbeit! In Düsseldorf war das gläserne Mobil relativ erfolgreich. Rege Beteiligung, viele Piraten vor Ort, gleichzeitig stattfindende Lichtaktion am Vodafone-Tower, aber die Presse fehlte. Wir haben erst 2 Tage vorher überhaupt einen Pressesprecher für unsere Crew benannt. --Kai Schmalenbach

Eher unkontrollierbare Faktoren

Landespolitik

  • Stärke anderer Parteien, v.a. der CDU auf dem Land Diskussion
    Kein Argument, siehe Ergebnisse in Bayern. -- Vig 10:46, 6. Jan. 2010 (CET)
  • Traditionelle Stammwähler

Soziodemografische Struktur und Siedlungssituation

  • Höheres Durchschnittsalter im Ruhrgebiet
  • Höherer Anteil von Kirchenmitgliedern, die durch Wahlkampf zu überzeugen sind (Diskussionsthema im Firm-/Konfirmations-/Religionsunterricht vorantreiben, Video zum Thema: Sind Christentum und Ziele der Piratenpartei vereinbar?)
  • Ostdeutsche sind offener für neue Parteien
 Nein, warum sollte das so sein? Das Gras ist woanders auch nicht grüner. --Manwe 16:52, 5. Okt. 2009 (CEST)
  • Stärkere Milieubindung (Fußballvereine, Kneipen), kann ich besonders für MG bestätigen (höchste Vereinszahl in NRW)--Mike_nrw

Medienäußerungen

  • Kinderporno-Raubkopierer-Image
  • Witzpartei-Image (trotz mittlerweile vieler guter Medienbeiträge nehmen viele die Piraten immer noch nicht ernst, z.B. aufgrund des Namens. Abhilfe durch gute Medienpräsenz, Infostände, Ansprechen der Piraten im privaten Kreise mit guten Argumenten)

Kontrollierbare Faktoren

Material- und Finanzsituation

Personalsituation (Mitglieder und Aktive)

  • Menge an Aktiven Helfern:

Zeitaufwand

Organisation / Koordination

  • Gebietsverbände statt Crews -> klärt zuständigkeit, Nachteil hierachische Struktur, Einbußen bei der Abgrenzung zu anderen Parteien
  • Überregionale Treffen der Crew Sprecher oder ausgegewählter Stammtisch Mitglieder zur Koordination der einzelnen Crew- und Stammtischaktionen. von Uncut

Wahrnehmung unserer Inhalte

  • Wir werden oft als "Dagegen"-Partei ohne alternative Vorschläge wahrgenommen. Diskussion zu Slogans: RichtigStattFalsch

Art der Werbung

Plakatwerbung

  • wird auch von Älteren gelesen.
  • Plakate waren größtenteils zu blass und unauffällig, teilweise zu klein gedruckte Überschriften, die im Vorbeifahren kaum zu lesen waren
  • Manchmal wurden Plakate einzeln verstreut aufgehängt anstatt wirkungsvoller einzelne Spots stark zu plakatieren
  • eventuell wäre ein Umstieg auf das grössere A0 Format denkbar

Flyer

Infostände und Kiezspaziergänge

  • Hinweisen, dass die Themen der Piraten gerade auch auf Landesebene von Bedeutung sind (Bildung, Videoüberwachung, Internet ist Ländersache, Polizei, ...)
  • Auch über die Wahlen hinaus Infostände und Kiezspaziergänge veranstalten (für eine Kleinpartei ist es essentiell wichtig, weiter und konstant präsent zu sein, um nicht vergessen zu werden und Bürgernähe zu demonstrieren)

Guerilla-Marketing

  • Berlin (doppelt so hohe Prozentzahl wie NRW erhalten) hat die Aktion "Nichts zu verbergen ? Pt. IV" aufgegriffen und mehr als 200 Aufkleberpaare vor Ort angebracht; wie sieht's mit NRW aus ? Welche NRW-Crews haben die Aktion auch in NRW umgesetzt ?

Pressearbeit

Direktkandidaten

Veranstaltungen vor Ort

  • bislang keine Teilnahme an Podiumsdiskussionen

Online-Wahlkampf

  • Bei Abgeordnetenwatch werden ausschließlich Direktkandidaten befragt.
  • Youtube-Videos gab es in ausreichender Menge.

Besondere Aktionen

Sonstige

Konsequenzen