Crew:Thomasstadt-Piraten/Thomas von Kempen

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Thomas von Kempen

Eine schöne Beschreibung des Thomas von Kempen,, des Sinnbilds des Thomas von Kempen, geben Vlodrop und Textor (1): "Das Weberdenkmal zeigt den volkstümlichen Handwerker am Liefertag seiner Ware, gewissermaßen im Festtagskleid. Der Bildhauer Johann Stiegemann wählte als Vorbild das bis vor hundert Jahren in den Straßen von Krefeld bekannte typische Bild des Weberbaas im Laakesserock (Gehrock aus schwarzem Tuch), mit der tu-e Wäs (der hochgeschlossenen Weste), dem Halskli-en mit dem si-e Halsdock (dem schmalen Umlegekragen mit seidenem Halstuch) und der Jraduutkapp (einer schwarzen Mütze mit weit vorstehendem flachen Schirm). Mit dem Kettbuuem (Kettbaum, der hinteren schweren Rolle am Webstuhl) auf der Schulter und dem Bobinensack (Garnrollensack) in der Linken, geht er am Wochenende zum Kantur (Kontor, Geschäftszimmer). Seine Erscheinung zeugt offenbar mehr von körperlicher und geistiger Beweglichkeit, als robuster Kraft. Seine Beschäftigung zwang zu schneller Auffassung und Hand und Fuß zu rhythmischer Bewegung. Dabei ließ ihn die Arbeit auf seiner Sitzbank doch noch Zeit zum Nachdenken und Sinnieren. Seit Einführung des mechanischen Webstuhls in den Fabriken ist der Handweber aus dem Straßenleben verschwunden, aber die Erinnerung an ihn wird durch sein lebenswahres Standbild bewahrt."

Das lebensgroße Bronzestandbild wurde 1911 vom Krefelder Verschönerungsverein gestiftet und an der Einmündung der Lindenstraße in die Hochstraße errichtet. 1940 eingeschmolzen und 1945 in der erhaltenen Gußform neu gegossen, steht es seit 1947 auf dem Südwall Ecke Ostwall. Als Bildhauer ist wohl kaum der sonst nicht nachweisbare Johann Stiegemann anzusehen, sondern meines Erachtens eher der in Münster tätige August Schmiemann, der unter anderem 1869 den "Kiepenkerl" in Münster und 1908 den "Kuhhirten" in Bochum schuf. Die künstlerische Qualität der Krefelder Figur verrät den akademisch geschulten Bildhauer. Bemerkenswert sind die feinen, fast porträthaften Gesichtszüge, der Kontrapost im Moment des Schreitens und die differenzierte stoffliche Ausarbeitung. Die Kleidung entspricht der Mode der Entstehungszeit. Es ist jene Zeit, über die der Mundartdichter Heinrich Ölhausen (2) den Meister Ponzelar später sagen läßt:

So stonn ech he.i, on kiek on kiek dä Südwall op on ni.er, Die Wä.ewere.i ut alde Tiet, die kömmt so jau ne.it wi.er.

(1) van Vlodrop, Heinrich Joseph, und Klaus Textor: "Der Krefelder Seidenweber", in: Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde. Krefelder Informationen 20 (2006), s.p. (2) Buschbell, Gottfried: Geschichte der Stadt Krefeld, Bd. 2, Krefeld 1954, S. 423

Kempen, im Mai 2012

Emanuel Mitromaras

Grafikvorlagen

Thomas von Kemper als Vektorgrafiken im Photoshop-Format mit Ebenen: Datei:Crew Thomasstadt-Piraten - Thomas von Kempen.zip