Archiv:2010/Bundesparteitag 2010.1/Antragsfabrik/Drogenpolitisches Grundsatzprogramm der Piratenpartei

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Pictogram voting wait blue.svg Dies ist ein eingereichter/eingereichtes Programmantrag für den Bundesverband von ☠ Heide Hagen,benny // Mitgearbeitet und uns beraten haben: Hans Cousto Eve&Rave Net, Steffen Geyer usualRedant und Jan Ludewig.

Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden! Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der Antragsfabrik.

Änderungsantrag Nr.
TE021
Beantragt von
Heide Hagen,benny // Mitgearbeitet und uns beraten haben: Hans Cousto Eve&Rave Net, Steffen Geyer usualRedant und Jan Ludewig
Programm

Wahlprogramm/Parteiprogramm

Schlagworte Pro
Suchtpolitik
Schlagworte Contra
Beantragte Änderungen

Die Piratenpartei Deutschland möge den folgenden Text in ihr Parteiprogramm aufnehmen:

Suchtpolitisches Grundsatzprogramm der Piratenpartei

Von Alters her ist Rausch Bestandteil jeder Kultur. Diese Tatsache erfordert es, sich vorurteilsfrei mit Rauschmitteln auseinander zu setzen, um mit einer pragmatischen Suchtpolitik Schaden von der Gesellschaft abzuwenden.

Die bisherige, repressive, fast einseitig auf Abstinenz abzielende Drogenpolitik ist offensichtlich gescheitert: Sie schuf einen Schwarzmarkt, der weder Jugendschutz noch Qualitätskontrolle kennt und überdies die Rechte von Nichtkonsumenten ignoriert.

Die Piraten folgen einer auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden Suchtpolitik, die durch ideologiefreie Aufklärung Eigenverantwortung ermöglicht, Risikokonsumenten Hilfe anbietet und Nichtkonsumenten schützt.

Strafen für lediglich selbstschädigendes Verhalten lehnen Piraten ab.
Begründung

Wir wollen zunächst nur die grundsätzliche Haltung der Piratenpartei zur Suchtpolitik formulieren und den Text kurz halten, da dieser die Grundlage für ein auf wissenschaftlichen Fakten basierendes, suchtpolitisches Grundsatzprogramm ist.

Zudem sprechen wir konsequent von Suchtpolitik, weil die Ursache von Abhängigkeitserkrankungen nicht die gebrauchten Substanzen sind, sondern das Verhalten des Konsumenten. Die Notwendigkeit, von einer reinen Drogenpolitik (Fokus auf die gebrauchten Substanzen) zu einer allgemeinen Suchtpolitik (Fokus auf das Verhalten des Konsumenten) überzugehen, zeigt sich nicht zuletzt in der Verbreitung nichtstoffgebundener Süchte, wie z.B. Spielsucht, Kaufsucht oder Magersucht.

Ideologiefreie Aufklärung bedeutet für uns, sich ohne Vorurteile und erhobenem Zeigefinger mit Sucht auseinander zu setzen.

Wir bedanken uns für die bisher eingebrachte, konstruktive Kritik, freuen uns auf einen weiteren Meinungsaustausch und begrüßen Eure Mitarbeit.






Hier zur Orientierung eine Liste aller eingereichten Anträge zur Drogenpolitik beim Bundesparteitag:

Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Korbinian 12:37, 6. Apr. 2010 (CEST)?
  2. Heide Hagen 12:49, 6. Apr. 2010 (CEST)
  3. Christoph B. 15:08, 6. Apr. 2010 (CEST)
  4. NineBerry Würde mir aber wünschen, dass der zweite Absatz entfällt.
  5. LunaLoof
  6. Börenmarke
  7. Rainer Sonnabend
  8. --Niemand13 16:59, 9. Apr. 2010 (CEST)
  9. Jyw 21:30, 9. Apr. 2010 (CEST) - und endlich mal ein wirklich gut formulierter und v.A. auf den Punkt gebrachter Programmantrag!
  10. Seb666
  11. Kai Mast
  12. -- Benny 01:50, 13. Apr. 2010 (CEST)
  13. ElTres 14:15, 13. Apr. 2010 (CEST)
  14. Yrthy
  15. Zam 15:42, 15. Apr. 2010 (CEST)
  16. Phil Anthrop 18:05, 15. Apr. 2010 (CEST)
  17. Pereos 16.Apr. 2010 (CEST)
  18. Matze 20:30, 17. Apr. 2010 (CEST)
  19. Twix 22:29, 17. Apr. 2010 (CEST)
  20. rhotep 02:50, 18. Apr. 2010 (CEST)
  21. Grullemuck 05:49, 18. Apr. 2010 (CEST)
  22. Ans 20:39, 18. Apr. 2010 (CEST)
  23. Bratwurst 21:12, 18. Apr. 2010 (CEST) - Ungerührt von Alkohol (+80%) gehe in Lebensmittelläden meiner Wege, Schluss mit der paradoxen Ungleichbehandlung!
  24. Disi 13:31, 19. Apr. 2010 (CEST) einen anderen Ansatz als "Verboten!" begruesse ich
  25. Arte povera
  26. MrHan
  27. enni
  28. meta
  29. Boris Turovskiy
  30. Skipper
  31. MattesG
  32. Sferex Begründung: http://www.zeit.de/2009/43/op-ed-Gray
  33. Mpd
  34. --Katja Dathe 15:57, 29. Apr. 2010 (CEST)
  35. Simon Weiß
  36. Martin Häcker 20:07, 29. Apr. 2010 (CEST)
  37. Dark 08:31, 30. Apr. 2010 (CEST)
  38. Vera K 15:11, 30. Apr. 2010 (CEST)
  39. Aleks_A
  40. Ska 01:34, 1. Mai 2010 (CEST)
  41. Jan Fände es schön, die Ergebnisse aus Tschechien abzuwarten, wo für den Eigenbedarf AFAIK alles legalisiert wurde.
  42. Salorta
  43. Alxhh 14:44, 4. Mai 2010 (CEST)
  44. Martin Pistorius
  45. Action_Boo
  46. DeBaernd 17:24, 10. Mai 2010 (CEST)
  47. DudeMinds 21:45, 11. Mai 2010 (CEST)
  48. StopSecret 11:43, 14. Mai 2010 (CEST) Haschisch für Hooligans
  49. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Trias
  2. Andena 18:40, 6. Apr. 2010 (CEST)
  3. Nico.Ecke - Sucht und Abhängigkeit auch noch fördern? No way...
  4. Christian Hufgard 09:07, 9. Apr. 2010 (CEST) Die Begründung "die Menschen haben schon immer Drogen genommen" finde ich nicht überzeugend.
  5. Spearmind 18:22, 9. Apr. 2010 (CEST) Süchtige kennen keine Eigenverantwortung
  6. Sebastian Pochert Meistens bin ich nicht einer Meinung mit Christian Hufgard, diesmal aber schon.
  7. Monarch 10:42, 13. Apr. 2010 (CEST)
  8. Spiff Entkriminalisierung löst das Problem nicht, verschiebt es nur, insgesamt viel zu schwammig.
  9. Δŋďí Ř. 09:14, 20. Apr. 2010 (CEST)
  10. ValiDOM (Ich will nicht in einer "Kifferpartei" sein ;-))
  11. Jochen Löblein 20:19, 9. Apr. 2010 (CEST) Lasst uns die Kräfte im Vorschlag der AG Drogen bündeln.
  12. Georg v. Boroviczeny als AG Drogen haben wir einen eigenen, weitergehenden und ausgearbeiteteren Antrag eingestellt:<spam gelöscht>; ist vom Tenor her gleich. Es wäre gut, wenn wir alle einen Antrag favorisieren würden; da dieser Antrag woanders bereits als 'piratische Meinung' kommuniziert sowie im Liquid ebenfalls als Antrag eingestellt worden ist, bevor darüber überhaupt abgestimmt worden ist, werde ich sehr entschieden dagegen stimmen!
  13. Toertsche 21:58, 17. Apr. 2010 (CEST) Schon der Satz "Strafen für lediglich selbstschädigendes Verhalten lehnen Piraten ab." ist nicht haltbar, jeder süchtige schadet auch anderen auf irgendeine Weise.
  14. icho40 @ Toertsche: aber viele schaden die anderen nur finanziell über die Gesundheitskosten und das tun Risikosportler auch. Sollen wir die auch verbieten?
  15. Thomas-BY
  16. marax
  17. HKLS 21:06, 19. Apr. 2010 (CEST)
  18. maxwell 01:04, 20. Apr. 2010 (CEST)
  19. Unglow
  20. icehawk 17:33, 22. Apr. 2010 (CEST) Bevorzuge diesen Vorschlag
  21. Mike gh (Ich will nicht in einer "Kifferpartei" sein ;-) - me too )
  22. occcu
  23. Corax 23:47, 23. Apr. 2010 (CEST)
  24. RicoB CB 07:34, 25. Apr. 2010 (CEST) Werde für den Antrag der AG Drogen stimmen
  25. Danebod 17:01, 28. Apr. 2010 (CEST) Welche Rechte von Nichtkonsumenten werden ignoriert?
  26. Hans Immanuel
  27. LocalPlayer 23:42, 3. Mai 2010 (CEST)
  28. Haide F.S.
  29. Sven423 15:53, 10. Mai 2010 (CEST) dafür für Vorschlag der AG Drogen
  30. Retep 10:53, 12. Mai 2010 scheinbare Forderung nach Objektivität, deren Formulierung die Ergebnisse bereits vorwegnimmt
  31. zero-udo
  32. Pita
  33. wigbold irgendwie um den heißen Brei herumgeredet ... Was nun?! - BTM oder nicht?! Klassifizierung von Rauschmitteln?! - Konsum, Produktion, Besitz, Handel straffrei?!
  34. ringwraith siehe 12.
  35. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. kathjes Ich würde das auch gerne gebündelt sehen. Nebenbei: Es ist falsch, dass die bisherige Drogenpolitik auf Abstinenz setzt. Alkohol und Nikotin sind frei verkäuflich und werden besteuert!
  2. Andreas Heimann
  3. Simon Lange Mehr eigenverantwortliche Freiheit bedingt aber auch mehr Verantwortung wenn man andere mit seinem Konsum schädigt. (siehe Diskussonspad) Stimme erst zu wenn auch die Pflichten aus dieser Freiheit Teil des Programms sind. Welches Diskussionspad?
  4. LordSnow dafür, aber Antrag der AG Drogen gefällt mir besser
  5. Attachment 21:43, 5. Mai 2010 (CEST) dito
  6. Magnum
  7. Christian Specht 16:58, 11. Mai 2010 (CEST)

Diskussion

Bitte hier das für und wider eintragen.

Drogenpolitik oder Suchtpolitik?

Drogenpolitik hat mit Suchtpolitik nicht mehr und nicht weniger zu tun wie Wirtschaftspolitik oder Verkehrspolitik mit Suchtpolitik zu tun haben. Zwar gab die Bundesregierung bisher jedes Jahr einen "Drogen- und Suchtbericht" heraus, obwohl nur die wenigsten Gebraucher von Drogen (besser: psychotrop wirkender Substanzen) durch diesen Gebrauch sich in eine Abhängigkeit dieser Substanzen gebracht haben. Es gibt jedoch auch Menschen die an sogenannter "Geldsucht" leiden, wie gewisse Bankmanager, dennoch gibt das Wirtschaftsministerium keinen "Wirtschafts- und Suchtbericht" heraus. Auch gibt es Menschen, die an der sogenannten "Geschwindigkeitssucht" leiden (und dadurch im Straßenverkehr Unfälle verursachen), dennoch gibt das Verkehrsministerum keinen "Verkehrs- und Suchtbericht" heraus. Vor diesem Hintergrund finde ich die im Antrag nahezu sinngleich verwendeten Begriffe Drogenpolitik und Suchtpolitik völlig fehl am Platz. Die Art der Verwendung dieser Begriffe im Antrag empfinde ich als demagogisch. Cousto 14:47, 13. Apr. 2010 (CEST)

Der Begriff Sucht

Der Begriff der Sucht stammt von dem alten germanischen Adjektiv siech (krank) beziehungsweise dem Verb siechen (krank sein) ab. Im 15. Jahrhundert wurde der Begriff siech von dem Wort krank abgelöst und siech wurde besonders für den ansteckenden Zustand der Aussätzigen (Leprakranken) gebraucht, weshalb siech und siechen nicht nur eine Wortsippe mit Sucht bilden, sondern auch mit dem Wort Seuche. Einige damals gebildete Krankheitsbegriffe sind auch heute noch gebräuchlich, so vor allem Bleichsucht (spezielle Form der Blutarmut), Brech- und Esssucht (Bulimia nervosa), Gelbsucht (Hepatitis), Fallsucht (Epilepsie), Schwindsucht (Tuberkulose) oder die Wassersucht (Aszites).

Die Trunksucht betrachtete man bis ins 18. Jahrhundert als Laster oder verkorkste Leidenschaft. Erst im Jahre 1784, als der einflussreiche Mediziner und Sozialforscher Benjamin Rush den Alkoholismus in seiner Untersuchung über die Wirkungen des Branntweins auf den menschlichen Körper und Geist als Krankheit definierte, erhielt der Begriff Sucht seine heutige Bedeutung: krankhafte Abhängigkeit. Sprachgeschichtlich wurde die Trunksucht damit zur Brücke für einen generellen Bedeutungswandel des Wortes Sucht, denn nicht nur weitere extreme Erscheinungsformen des Drogenkonsums wurden in der Folge als Sucht bezeichnet, sondern auch zunehmend andere durch übermäßig starkes Verlangen geprägte Verhaltensformen: Eifersucht, Sehnsucht, Herrschsucht, Spielsucht, Sexsucht, Fernsehsucht, Konsumsucht, Geldsucht, Arbeitssucht und andere mehr.

Der Begriff Sucht ist im gesellschaftlichen Diskurs negativ besetzt. Besonders deutlich kann man das an Begriffsbildungen wie Geldsucht, Gewinnsucht, Rachsucht, Ruhmsucht oder Zanksucht erkennen, die alle für moralisch verwerfliche Eigenschaften stehen. Kaum eine Assoziation zu diesen Begriffen ist frei von Abneigung und Abscheu. Begriffe wie Drogensucht und weit mehr noch Rauschgiftsucht sind für nicht wenige hierzulande die verbale Verkörperung eines bedrohlichen Schreckgespenstes, das einer Sturmflut gleich die liebgewordenen traditionellen Werte der eigenen leibhaftigen Kultur hinwegfegt und wie eine Welle über die abendländische Zivilisation hinwegrollt und in der Folge nur Krankheit, Elend und Tod zurücklässt. Verkörperung dieses einst über Jahre hinweg in den Medien kolportierten Szenarios seien willensschwache, haltlose und selbstzerstörerische Drogensüchtige und asoziale, verwahrloste, verkommen und gemeingefährliche Rauschgiftsüchtige.

Sucht (Definition gemäß WHO)

Im Jahre 1952 definierte die WHO Sucht als einen "Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, die für das Individuum und für die Gesellschaft schädlich ist und hervorgerufen wird durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge", wobei für das Vorliegen einer Sucht das unbezwingbare Verlangen zum fortgesetzten Konsum, Dosissteigerung und psychische und/oder physische Abhängigkeit als charakteristisch galten. Die WHO hat 1957 zusätzlich den Begriff der Gewöhnung eingeführt, um den aufgetretenen Widersprüchen und Irritationen, die mit dem Begriff Sucht entstanden sind, entgegenzutreten. Doch auch dieser Schachzug sollte nicht alle Ungereimtheiten bei der Begriffswahl beseitigen, so dass man sich bei der WHO 1964 dazu entschloss, auf den Begriff der Sucht gänzlich zu verzichten und statt dessen von Abhängigkeit zu sprechen und zwar in ihrer Zweigliedrigkeit als psychische oder physische Abhängigkeit. Cousto 15:10, 13. Apr. 2010 (CEST)

Kein Grundsatzprogramm

gesellschaftliche Vision / kulturelle Verankerung

Die dargestellten "Argumente" stellen keine gesellschaftliche Vision oÄ. dar, sondern stellen eher die Sicht der Dinge dar, wie sie "Drogenpolitker" gerne hätten. Denn wer sagt denn dass "Rauschmittel" schon immer Teil unserer Kultur waren? Die meiste Zeit waren sie es genau nicht.--Trias

Waren sie nicht? Hast du da irgendwelche Belege fuer/zitierfaehige Aussagen in der Richtung? Ich gebe zu, dass die Zugehoerigkeit von Drugen zur Kultur von uns ueberhaupt nicht diskutiert wurde, da keiner der Beteiligten jemals mit deinem Widerspruch konfrontiert wurde. Jl 20:19, 6. Apr. 2010 (CEST)
Alle "harten" Drogen wurden mW erst in den letzten 150 Jahren entwickelt bzw verbreitet. Wie können sie also "von alters her" Teil unserer Kultur sein? --Trias 20:43, 6. Apr. 2010 (CEST)
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlafmohn#Herkunft_und_Geschichte Jl 21:10, 6. Apr. 2010 (CEST)
Auf der anderen Seite wurde Schlafmohn viele Jahrhunderte verboten. Ist dieses Verbot jetzt auch Teil unserer Kultur? Trägt dieses "Argument" mit der kulturellen Verankerung überhaupt irgendwohin? --Trias 21:49, 6. Apr. 2010 (CEST)
lieber Trias, bis 1926 waren alle Droge in Deutschland legal, erst dann begannen (Druck der USA) die Verbote; Ende 19. Jahrhundert wurden jährlich ca. 80 Tonnen Cannabis importiert, 'orientalische' Zigaretten ab Fabrik mit 5 - 10% Cannabisanteil produziert. Opium und Opiate gab es aus der Apotheke, z.T. auch sonst (eine Werbung, England, 19. Jahrhundert: eine Opiumkugek kostet so viel, wie 1 Mahlzeit, erspart aber 3 [wegen der Dämpfung des HUngergefühls]). Also es waren alle Drogen Bestandteile unserer Kultur. Die damals einzig als problematische wurde Alkohol angesehen (aber auch nicht verboten). --georgberlin 07:53, 9. Apr. 2010 (CEST)
oh ja Drogen nehmen statt Essen. Sicherlich ein Beweis für die Verankerung von Drogen in unserer Kultur. --Trias 10:07, 9. Apr. 2010 (CEST)
"Bereits für die frühe Menschheitsgeschichte lassen sich systematische Beeinflussungen des Nervensystems nachweisen. Es ist bekannt, dass Menschen schon wenigstens vor 6000 Jahren den euphorisierenden Effekt der Mohnblume kannten, und der berauschende Effekt von Alkohol in vergorenen Früchten dürfte der Menschheit noch länger bekannt sein." Quelle/Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Droge#cite_note-Westermeyer1989-0 -- Benny 02:01, 13. Apr. 2010 (CEST)
Ein taoistischer Priester beschrieb im fünften vorchristlichen Jahrhundert die Bedeutung des Hanfs als Halluzinogen im chinesischen Schamanismus. In der Han-Periode in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt wurde der Hanf in China als »Pflanze, die Deine Seele ins Unendliche öffnet«, beschrieben. Als der griechische Historiker Herodot um 424 v. Chr. das Bestattungsritual der Skyten, die in Zentralasien und Südosten Europas lebten, beschrieb, führte er aus, dass bei diesem Ritual die Trauergemeinde sich in einem Schwitzzelt mit Hanf berauschte. Auch nördlich der Alpen in Mitteleuropa war die Hanfkultur zu jener Zeit weit verbreitet. Sowohl in keltischen wie in germanischen Gräbern entdeckten Archäologen 2.500 Jahre alte Hanfsamen, -fasern und -blütenstände. Die Funde deuten darauf hin, dass die Samen, genauer Nüsschen (Achänen), als Nahrungs- und Genussmittel geschätzt waren. Auch bei den alteingesessenen europäischen Völkern war der Hanf als Symbol der Fruchtbarkeit (Aphrodisiakum) bekannt: Er war zum Beispiel die Pflanze der Liebesgöttin Freya. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es weltweit kaum Probleme mit dem Hanf respektive mit Hanfdrogen. Die Auswirkungen des Hanfgebrauchs auf die Bevölkerung wurden bezüglich der Arbeitsleistung und Gesundheit als vorteilhaft bewertet. Dem Hanf wurde bis zur zweiten Opiumkonferenz 1925 in Genf kaum internationale Beachtung geschenkt. Im Vorfeld der zweiten Opiumkonferenz warfen antibritisch eingestellte Buren in Südafrika die Frage auf, ob Hanf nicht einmal das selbe Problem darstellen werde wie Opium; denn das zum British Empire gehörende Kaiserreich Indien hatte 1912 damit begonnen, den in Ungnade gefallenen Opiumexport zu drosseln und stattdessen als neue Einnahmequelle Hanfdrogen in den Nahen Osten und nach Südafrika zu exportieren. 19 Länder untersuchten die aufgeworfene Frage. 18 davon – darunter Südafrika – kamen zu dem Schluss, dass Hanf kein Problem verursache. Einzig Portugal berichtete, in seiner Kolonie Angola seien Fälle von schwarzer Aufsässigkeit nach Hanfgenuss gemeldet worden. Trotzdem kam es an der zweiten Opiumkonferenz von 1925 am 19. Februar 1925 zur Abstimmung über die Frage, ob die Hanfdroge in das Abkommen aufgenommen werden soll, obwohl China und die USA die Konferenz bereits unter Protest verlassen hatten. Von den verbliebenen Ländern stimmten sieben, angeführt von Indien, gegen die Aufnahme des Hanfs unter die zu kontrollierenden Drogen, neun Länder, angeführt von Ägypten, für eine solche Aufnahme. Großbritannien und die Niederlande enthielten sich der Stimme. Das Deutsche Reich stimmte für die Aufnahme von Hanf in das Regelwerk der Konvention, nachdem die Ägypter zugesichert hatten, kein Importverbot für deutsches Heroin zu verfügen. Der Hanf wurde 1925 für die Interessen der deutschen chemischen Industrie geopfert. Ohne die Einflussnahme dieser Industrie wäre bei der Abstimmung ein Patt herausgekommen und der Hanf wäre nicht verboten worden. Bis 1925 war Cannabis Weltkultur. Rauschmittel waren schon immer Teil der Kultur. Nur Personen, die sich einer wissenschaftlichen Analyse der Dinge verweigern, können auf die Idee kommen, dem sei nicht so. Cousto 12:32, 13. Apr. 2010 (CEST)
Ich beziehe mich hauptsächlich auf "harte" Drogen. Wurde leider aus dem Zusammenhang gerissen. --Trias 01:04, 16. Apr. 2010 (CEST)
Harte/Weiche Drogen / Krieg in den USA

Oder werden hier "weiche" Drogen (was immer dazu zählen mag) und "harte" Drogen in einen Topf geworfen? Das kann ich so nicht teilen. Und wer sagt, dass die aktuelle Politik gescheitert ist und dass sie angeblich einseitig auf Repression basiert? Eine scheiternde Drogenpolitk sieht man in den USA, hierzulande sehe ich das ganze viel entspannter.--Trias

Wo siehst du in den USA das Scheitern, hier den Erfolg und zwischen beiden Implementierungen der gleichen Drogenpolitik Unterschiede? Bezueglich der "weichen" und "harten" Drogen - der Antrag laesst zumindest zu diese Kategorisierung zu ueberpruefen. Jl 20:19, 6. Apr. 2010 (CEST)
In Deutschland gibt es zumindest keinen Drogenkrieg. --Trias 20:43, 6. Apr. 2010 (CEST)
Durch eine Legalisierung wird der 'Drogenkrieg' in D nun auch nicht ausbrechen. Kannst Du dieses Argument evtl. erläutern? -- Benny 02:10, 13. Apr. 2010 (CEST)
Die Amis müssen sich echt Gedanken machen über Drogenlegalisierung. Nicht weil Drogen so toll sind, sondern weil viele Menschen durch den Krieg sterben und eine riesige Mafia finanziert wird. Zweiteres hat man natürlich auch in DE, aber ersteres sehe ich nicht. --Trias 23:03, 15. Apr. 2010 (CEST)
Als Argument gegen eine Liberalisierung und Legalisierung erkenne ich Deinen Beitrag immer noch nicht an. Kannst Du nicht etwas genauer werden? -- Benny 21:00, 16. Apr. 2010 (CEST)
das ist kein Argument für oder gegen, ich zeige nur die Schwächen in der Argumentation auf. --Trias 23:31, 17. Apr. 2010 (CEST)
Wissenschaftlichkeit?

Dass wir wissenschaftliche Fakten mit einbeziehen ist natürlich zu befürworten. Aber warum der zweite Satz? Wenn eine Studie feststellen würde, dass Strafen auf Drogenkonsum abschreckend wirken würde, müssen wir dann für ein allgemeines Drogenverbot eintreten? --Trias

Sollten wir uns einig werden, dass Drogenkonsum per se "schlecht" ist, das die Linie der Piratenpartei waere und wenn eine solche Studie existierte, dann wuerde das wohl gefordert werden. Aber eine solche Studie ist mir nicht bekannt, lediglich eine der WHO, die zeigt, dass in den Niederlanden auch nicht mehr gekifft wird als in Deutschland. Jl 20:19, 6. Apr. 2010 (CEST)
Es gibt sicher auch Wissenschaftler, die die Position der CDU belegen. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet. Aber per se den Anschein der Wissenschaftlichkeit in Anspruch zu nehmen...das wollte ich doch mal hinterfragen...--Trias 20:43, 6. Apr. 2010 (CEST)
In Deutschland werden wissenschaftliche Erkenntnisse in der Drogenpolitik auch von der SPD ignoriert: Das Bundesministerium für Gesundheit hatte im Jahr 1999 eine Drogen- und Suchtkommission berufen, der hochkarätige Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften sowie ein Vertreter der Betroffenen und ein Journalist und Praktiker angehörten. Das 14-köpfige Gremium hatte sich am 8. Dezember 1999 in Berlin konstituiert. Die Aufgabe der Kommission war es, Empfehlungen zur Verbesserung der Suchtprävention auszuarbeiten. Des Weiteren sollte die Kommission dazu beitragen, einen neuen Nationalen Aktionsplan Drogen und Suchtmittel zu entwickeln, der die wichtigen Aspekte und Maßnahmen in diesem Bereich auf allen Ebenen umfassen sollte. Am 4. Juni 2002 hatte die Drogen- und Suchtkommission der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, ihren Abschlussbericht zur Verbesserung der Suchtprävention übergeben. Damals hatte das Gesundheitsministerium zu diesem Anlass eine Pressemitteilung mit dem Titel »Politik der Bundesregierung sieht sich durch das Votum der Drogen- und Suchtkommission bestätigt« veröffentlicht. Sowohl die Pressemitteilung (Nr. 13 vom 4. Juni 2002) als auch eine Vollversion des Abschlussberichtes der Drogen- und Suchtkommission konnte man über mehrere Monate hinweg auf der Website des Gesundheitsministeriums abrufen. Heute sucht man jedoch auf der Website des Ministeriums vergeblich nach diesen beiden Dokumenten. Sie wurden einfach wieder entfernt. Und damit dies nicht allzu auffällig erschien, wurde bei allen Pressemitteilungen der Drogenbeauftragten aus den Jahren 2001 und 2002 die Nummerierung ebenfalls entfernt. Mit nahezu akribischer Präzision wurden hier nach klassischer Geheimdienstmanier wie zu Stalins Zeiten in der Sowjetunion Dokumente aus Verzeichnissen entfernt, um das in diesen amtlichen Dokumenten transportierte Gedankengut besser ausmerzen zu können. --- In Großbritannien gibt es derzeit ähnliche Probleme. Mehr zum Thema siehe: Ernsthaftes Problem zwischen Wissenschaft und Regierungen. Wissenschaftliche Erkentnisse sind seitens der amtlichen Drogenpolitik offenbar weder in Deutschland noch in England erwünscht. Die Fundamentalisten führen hier wie dort offenbar weiterhin die Regie. Cousto 12:53, 13. Apr. 2010 (CEST)
Gesellschaftliche Ächtung?

Ich denke worum es hier geht ist die gesellschaftliche Ächtung von Drogengebrauch. --Trias

Nein. Die kann auch nicht Gegenstand von "Politik" sein. Es geht einzig und allein um eine neutrale, ergebnisoffene Betrachtung der Problematik "Sucht"
Nunja. So wie ich die Gesetze sehe sind sie durchaus Ausdruck einer Ächtung durch die Gesellschaft. Welchen anderen Grund sollte es denn geben, irgendwelche Substanzen zu verbieten? Klar können wir die Gesetze ändern, weil zB die Ächtung nicht mehr da ist wie vor 50 Jahren. Dann sollten wir aber auch besser recht haben und Lösungsmöglichkeiten für die erwiesenen negativen Folgen von Drogen haben. --Trias 20:43, 6. Apr. 2010 (CEST)
Gesellschaftliche Ächtung? von Drogengebrauch oder von Menschenrechten?

Im Artikel 4 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration des Droits de l'Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 heißt es: »Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Grenzen, die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss eben dieser Rechte sichern.« Welche Irrungen und Exzesse Beschränkungen der Freiheit, die dieser Maxime zuwiderlaufen, zur Folge haben können, beschrieb Georg Büchner in anschaulicher Weise in dem Drama Dantons Tod. Büchner resümiert in diesem Werk: »Jeder muss in seiner Art genießen können, jedoch so, dass keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören darf.« Das BtMG und seine Umsetzung stört mich in meinem eigentümlichen Genuss! Ich störe jedoch niemanden bei seinem Genuss, wenn ich für meinen Genuss psychotrop wirkende Substanzen einnehme. Mehr zum Thema: Menschenrechte und Freiheit und Recht und Ethik und Irrationale Drogenpolitik stoppen!. Ich bin für die Förderung von DrogenGenussKultur und gegen jede Art von Ächtung von Menschen, die eine Kultur des Drogengenusses pflegen. Cousto 13:30, 13. Apr. 2010 (CEST)

ah. und wie meinst du soll die Gesellschaft mit denen umgehen, die die Kontrolle über sich verloren haben? Soll die das gut finden? --Trias 01:10, 16. Apr. 2010 (CEST)
soziale Problematik

Die gesellschaftliche Ächtung drückt sich derzeit aus in einem Verbot bestimmter Drogen. Wollen wir das ändern? Ja? Ok, wie gehen wir mit denen um, die wirklich Drogen missbrauchen und wirklich in einen sozialen Abwärtsstrudel kommen? --Trias

Mit denen gehen wir genauso um wie mit Alkoholabhaengigen, Spielsuechtigen oder anderen Suechtigen: Wir helfen ihnen, kriminalisieren ihr Verhalten aber nicht. Jl 20:19, 6. Apr. 2010 (CEST)
hm also das jetzige Vorgehen besteht mE darin, dass diese Leute von der Gesellschaft abgeschrieben werden und Sucht tabuisiert wird. IMO nicht in Ordnung. Klar gibt es Leute, die es geschafft haben erfolgreich wieder "clean" zu werden, aber als Argument *für* Drogen reicht das nicht. --Trias 20:43, 6. Apr. 2010 (CEST)
Damit kritisierst du aber nicht den Hilfeaspekt an sich, sondern nur die miserable Umsetzung heutzutage. (Ich wuerde sogar soweit gehen zu sagen, dass die juristischen Unwaegbarkeiten fuer Helfende und Hilfesuchende massiv hinderlich sind). Jl 21:10, 6. Apr. 2010 (CEST)
ja, aber es reicht halt mE nicht um die Bedenken aus dem Weg zu räumen. Wer einmal schwerstabhängig ist verliert meist die besten Jahre seines Lebens. Mindestens. Ich glaube nicht dass das in irgendjemandens Interesse steht. Es wäre schön, wenn wir das nicht einfach mit der Begründung aus dem Weg räumen "das kann man behandeln" und "das kann man besser machen". --Trias 21:49, 6. Apr. 2010 (CEST)
Ich würde nur ungerne eine Abhängigkeit in verschiedene Schweregrade aufteilen. Die Abhängigkeitserkrankung verläuft in verschiedenen Stadien oder liegt in verschiedenen Formen vor, aber jeder Erkrankte bedarf der Hilfe. Eine Ächtung von Drogengebrauch, egal in welcher Form (Verbote, Strafrecht o.ä.) halte ich nicht für sinnvoll, stattdessen ist die Schaffung von Alternativen zur Ausgestaltung einer drogenfreien Lebensweise vonnöten. Das beginnt im Kindesalter, dort die Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung fördern, adäquate Freizeitangebote für Heranwachsende schaffen, und es beinhaltet die Schaffung sinnhafter Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Eine Flucht aus der Realität sollte in einer solchen Gesellschaft nicht mehr nötig sein. Die Verkürzung einer Drogenpolitik auf eine reine Legalisierungsdebatte halte ich persönlich für äusserst schädlich, denn die meistbenutzten und gefährlichsten Drogen sind legal: Alkohol und Nikotin --Thomas Rose 10:26, 09.04.2010
Jemand der ab und zu Drogen nimmt, würde ich nicht als krank bezeichnen. Alkohol und Nikotin würde ich zwar als potentiell gefährlich bezeichnen, aber nicht als gefährlichste Drogen bezeichnen. Das wäre eine Verharmlosung der "illegalen" Dorgen. --Trias 23:03, 15. Apr. 2010 (CEST)
...ohne Worte *g*: Scale-Diagramm.png --Δŋďí Ř.
Alkohol und Tabak eindeutig nicht die gefährlichsten Drogen. --Trias 23:36, 17. Apr. 2010 (CEST)
@trias: es gibt keine gefährlichen oder un-/weniger gefährlichen Drogen, es gibt nur (um mal das Wort Sucht, Krankheit oder Abhängigkeit zu vermeiden) einen Ge-brauch und einen Missbrauch von irgendwelchen Substanzen (oder auch Handlungsweisen) --georgberlin 22:05, 16. Apr. 2010 (CEST)
Klar gibt es gefährlicherere und ungefährlicherere Drogen. Wenn ihr das nicht anerkennt, ist das ein Grund mehr für mich gegen diese ideologisierte Drogenpolitik zu stimmen. --Trias 23:36, 17. Apr. 2010 (CEST)
Kernthemen

Ich lehne bis auf weiteres eine Ausweitung unsere Themen auf das Gebiet Drogenpolitik ab. --Trias 18:20, 6. Apr. 2010 (CEST)


Du hast sicher recht, dass einige Textpassagen verbesserungswürdig sind. Haben wir eine gescheiterte Drogenpolitik? Sind Rauschmittel im Allgemeinen ein Teil der Kultur? Was sind eigentlich Rauschmittel? Anstatt jedoch Anträge aufgrund textlicher Ungereimtheiten abzulehnen würde ich empfehlen, dass den Antragstellern geholfen wird eine möglichst kritikfreie Formulierung zu zimmern.
Ich sehe ein grundsätzliches Defizit in der deutschen Drogenpolitik und bin für eine Liberalisierung derer. Daher bin ich auch Grundsätzlich für den Antrag, obwohl er auch noch verbesserungswürdig ist. --Christoph B. 18:36, 6. Apr. 2010 (CEST)
Ich finde es seltsam, dass viele hier die scheinbare Motivation haben, die Partei *genau* in ihre Richtung zu drücken. Was versprecht ihr euch davon? Ist schonmal aufgefallen, dass das nicht gut gehen kann? Ist euch schonmal die Idee gekommen, dass ihr in der Piratenpartei vielleicht genau deswegen seit, weil sie kein "Meinungsanbieter" wie die etablierten Parteien ist? Also zumindest ich bin deswegen hier. Ich möchte nur ungern meine politische Willensbildung über den Umweg einer Partei betreiben. Das Konzept Meinungsanbieter *nimmt* die Möglichkeit, eigenständig Ideen zu entwickeln! Pluralität ist gut! --Trias 20:18, 6. Apr. 2010 (CEST)
  • Aber hallo!
@Trias: hier für dich ein Zitat (PartG):
§ 1 Verfassungsrechtliche Stellung und Aufgaben der Parteien
(1) Die Parteien sind ein verfassungsrechtlich notwendiger Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Sie erfüllen mit ihrer freien, dauernden Mitwirkung an der politischen Willensbildung des Volkes eine ihnen nach dem Grundgesetz obliegende und von ihm verbürgte öffentliche Aufgabe.
(2) Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit, indem sie insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluß nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluß nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen.
(3) Die Parteien legen ihre Ziele in politischen Programmen nieder.
wenn du also "ungern meine politische Willensbildung über den Umweg einer Partei betreiben..." willst, dann bist du vielleicht in (jeder beliebigen/der) Partei falsch(?) Überleg dir das mal. Ich zumindest halte mich (hier auch gerne!) an das Gesetz... --georgberlin 09:56, 9. Apr. 2010 (CEST)
Das was du glaubst im Gesetz zu lesen, steht nicht drin. Es steht drin, Parteien sind die politischen Werkzeuge der 98% Menschen, die nicht in Parteien sind, nicht die politische Selbstverwirklichung der restlichen 2%.
--Trias 10:04, 9. Apr. 2010 (CEST)
ich denke, es wird umgekehrt ein/der Schuh daraus: 98% der (Bundes)Bürger überlassen es den 2% Aktiven, politische/gesellschaftliche Meinungen, Initiativen und so weiter zu entwickeln und ihnen vorzuschlagen. Ich bin als Mitglied einer (hier und in meinem Fall der PP) kein Werkzeug von wem auch immer. Ich will auch nicht unbedingt mich selbst verwirklichen (ein vielfach missbrauchter Begriff/Spruch seit '68!), aber sehr wohl (meine) politischen Vorstellungen/Ideen. --georgberlin 12:21, 13. Apr. 2010 (CEST)
Demokratie konstituiert sich nicht aus Passivität der Bevölkerung. Deiner Argumentation zufolge bräuchte man keine Wahlen. --Trias 23:03, 15. Apr. 2010 (CEST)

Fehlende programmatische Aussage

Zuerst sollte man einen inhaltlich begründeten Programmpunkt ausarbeiten und dann als Antrag stellen, diesen ins Programm aufzunehmen. Die bloße Formulierung einer Absichtseklärung, sich mit dem Thema "wissenschaftlich" zu befassen, reicht mir als programmatische Aussage der Piratenpartei nicht aus. Bitte mit mehr Inhalt füllen! Andena 18:43, 6. Apr. 2010 (CEST)


Wozu Drogen?

Wir müssen uns Gedanken machen warum sich ein Mensch Drogen hingibt. Meist begründet in Familie und Umfeld. Weiter muß man Unter Drogen unterscheiden die ummittelbar zu Sozialfalle werden oder erst über Jahrzehnte also Nikotin und Alkohol , Grasund ein eignes Kapitel LSD.

Drogen sind DOOF!

Drogensüchtig sollten jedoch vom Staat Ihre Drogen erhalten, um einen Sozialen Absturz zu verhindern und gleichzeitig den Drogenhandel auszuhungern.

Also bitte sorgsam erarbeiten.

Ich weiß nicht, wer du bist, aber ich trinke gerne in Maßen Alkohol, Rotwein, Bier (nicht alle Sorten, ausgewählt), nehme damit gerne eine Droge zu mir, finde es garnicht DOOF.

Das, was du vorbringst, bringt uns nicht weiter --georgberlin 14:30, 15. Apr. 2010 (CEST)

Ich möchte darauf hinweisen, daß Drogen/Suchtpolitik ein äußerst komplexes Geflecht darstellt und es DIE eine Wahrheit nicht gibt und geben kann. Ich bin in der Hinsicht ein Experte, da selbst ehemals davon betroffen und musste erleben, daß es selbst im wissenschaftlichen Kontext teilweise mehr um "Religion", als um tatsächliche Begebenheiten geht. Grundsätzlich sollte dieser Bereich aufgeteilt sein in Prävention/Aufklärung und Rahmenbedingungen für die medizinische Versorgung von "Suchtkranken", wobei hier auch wiederum zwischen stofflichen/nichtstofflichen Abhängigkeiten unterschieden werden muss. Die gesellschaftliche Ächtung von Suchtkrankheiten wurde verschiedentlich schon genannt und gerade hier könnten wir viel erreichen, wenn es gelingt die Stigmatisierung von Suchtkranken, welche teilweise auch schon in Diskriminierung gipfelt, zu minimieren. Noch was: Allen Suchtkrankheiten gemein ist, egal ob stofflich oder nichtstofflich, der Kontrollverlust. Oder anders ausgedrückt: Ein gesunder Mensch sagt, bis hierher und nicht weiter, der Suchtkranke sagt, ab hier gehts erst los... derdemokrat

Weitgehend mit deinem Text einverstanden, Ausnahme: Drogen-/Suchtpolitik. Wir in der AG Drogen machen Drogenpolitik, Suchtpolitik (gibt es die überhaupt? ich denke/sage nein) ist, wenn es die überhaupt so gibt, Teil der Gesundheitspolitik, gehört also in eine andere AG. Die AG Drogen muss sich damit auf der Diskussionsebene auseinadersetzen, bezüglich Beschränkungen in der Drogenabgabe, Jugendschutz usw., wird aber von sich aus nicht suchtpolitische (siehe weiter vorn bez. Existenz) Aussasgen treffen. Eben auch, weil es wenig sinnvoll ist, zwischen stoff- und nichtstoffgebundenen Abhängigkeitskrankheiten zu unterscheiden, außer für spezifische therapeutische Ansätze. Ich selbst war auch ca. 33 Jahre nikotinabhängig, arbeite seit 25 Jahren als Sozialarbeiter, Diplom mit Schwerpunkt 'Sucht', in der Arbeit de facto auch immer mit Sucht konfrontiert, ich denke, ich kenne mich auch aus.

Das ist für mich ein wesentlicher Punkt, um eben nicht auf der Verbotsschiene zu reisen. Es wäre wirklich schön, wenn alle Befürworter dieses Antrags zum Entwurf der AG Drogen, eingereicht, kommen könnten/würden, der Antrag ist auch konsistenter (selbst wenn ich daran mitgearbeitet habe, kann ich das behaupten!) --georgberlin 22:01, 16. Apr. 2010 (CEST)

Wir möchten den Menschen und sein Verhalten statt der Substanzen in den Mittelpunkt unseres Ansatzes stellen. Somit sprechen wir konsequent von Sucht- und nicht Drogenpolitik. Wie man an Hans' Beiträgen unschwer erkennen kann, wurde dies auch innerhalb unserer Arbeitsgruppe kontrovers diskutiert. -- Benny 09:04, 17. Apr. 2010 (CEST)

@benny: wieso eine Krankheistpolitik? Sucht ist Krankheit. Und: wieso eine Politik , die für Minderheiten (nur) ist; ich will ganz sicher nicht irgendwelche Minderheiten ausgrenzen oder sonstwas, aber (Beispiel der mit meistgebrauchten Droge hier) mit Alkohol haben ca 90 - 95% (hängt davon ab, was und wie man zählt/wertet) keine Probleme. Es gibt (die wohl meist gebrauchte illegale Droge) keine verlässlichen Zahlen zu Cannabis, aber so sehr anders wird es da auch nicht sein. Daher eben Drogenpolitik, damit alle was davon haben. Hilfe für Suchtkranke (oer -bedrohte) ist Sozial- oder auch Gesundheitspolitik, dringend noch verbesserungswürdig, aber eben dorthin gehörend (meine Überzeugung) --georgberlin 20:51, 19. Apr. 2010 (CEST)

Konsolidierung

Benny von der Berliner Crew dieses Antrags schlägt in der Diskussion zu unserem Konsensantrag "Neue Drogenpolitik" eine Zusammenarbeit mit der AG Drogen vor, wie soll die denn konkret aussehen? Jochen Löblein, Sprecher AG Drogen.
Ich schließe eine Zusammenarbeit nicht aus. Genaues können wir gerne in Bingen face2face erötern, was mehr Sinn macht als auf MLs oder im wiki zu diskutieren. Besteht denn von Seite der AG Drogen Gesprächsbereitschaft oder lehnst Du eine Zusammenarbeit gurndsätzlich ab? -- Benny 09:09, 17. Apr. 2010 (CEST)
Das muss alles natürlich vor Bingen geregelt werden. Die Unterstützung aller Interessenten bei diesem Thema ist unsere Satzungsaufgabe, aber ich verstehe die Art der Zusammenarbeit nicht die du vorschlägst. Jochen Löblein 11:54, 17. Apr. 2010 (CEST)
Ach, Joachim, Du verstehst da immer noch etwas falsch, marax von der AG Drogen schrieb, dass "wir zusammenarbeiten müssen". Nochmal, wenn Ihr mit uns zusammenarbeiten wollt, dann schließe ich einen sinnvollen Austausch nicht aus. Kannst Du Dir, als Sprecher der AG Drogen, denn eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen? -- Benny 21:30, 18. Apr. 2010 (CEST)
Wenn du mich schon zitierst dann bitte richtig und nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe geschrieben: "... aber wir müssen Zusammenarbeiten wenn wir eine piratige Drogenpolitik auf die Beine stellen wollen. ... Drogenpolitik ist ein Thema bei den Piraten, auch wenn dies manche noch nicht wahrhaben wollen. Darum ist es wichtig eine einheitliche Linie zu finden um unseren Standpunkt durchsetzen zu können. Würde mich auf jedenfall freuen wenn ihr euch in der AG Drogen einbringt." marax 01:00, 20. Apr. 2010 (CEST)
@Benny: Nach Diskussion in der AG wurde uns klar das unsere Aufgabe die Betreuung und Präsentation aller drogenpolitischen Anträge ist, und zwar neutral und ohne Bewertung der politischen Ausrichtung. Euer Vorschlag und der Konsensvorschlag der AG gehen in unterschiedliche Richtungen: Ihr fordert die Freigabe des Konsums, wir fordern zuerst die medizinische Nutzung vor der Freigabe des allgemeinen Konsums zu regeln. Wir sind ganz froh dass mit eurem Antrag die beiden unterschiedlichen Richtungen der Basis klar zur Auswahl stehen, und wir werden entsprechend auch euren Vorschlag auf den Flyer drucken welche wir im Namen der AG in Bingen verteilen werden. Dazu wird demnächst ein Entwurf erstellt, der allen Antragstellern zur Ansicht und Korrektur vorgelegt wird bevor der Auftrag in die Druckerei geht. Wir planen noch weitere Aktionen der AG für Bingen, die aber vielleicht für euch zu speziell sind euch, aber wenn ihr noch Ideen habt sind wir stets zur Zusammenarbeit bereit. Jochen Löblein 12:39, 20. Apr. 2010 (CEST)

Georg - Benny aus 'voraussichtlich dagegen' Fortsetzung

Terminabsprache habe ich noch mal bei mir nachgesehen, es hat letztlich daran gehakt, dass es keine echte Bestätigung (für mich) dazu gab, ausser einer ziemlich langen Liste aus dem Hanfmuseum, mit Terminen, die nicht gehen, weil intern besetzt. Dadurch war mir nicht klar, was und wann wirklich geht/gilt; ist aber vorbei.

@georg: es wäre nett, wenn Du Beiträge an der Stelle lässt, an der Du diese Diskussion gestartet hast. Es gab mehrere Terminhinweise zum Einen auf der Berliner Ankündigungsliste und zum anderen im Berliner Newsletter des Squad KIM [1]. Bei Deiner Kandidatenvorstellung im Breipott wussten so ziemlich alle Anwesenden von dem Termin, nur Du nicht!? -- Benny 17:55, 23. Apr. 2010 (CEST)

Eine eigene Drogen-Squad? Es ist mW noch nicht klar, wie die Vorbereitung für 2011 laufen soll, Wahlkampf-squad für alle Themen oder eben Themen-squads, davon hängt es für mich ab. Meine Argumente: zentrale Stelle für alle (AG Drogen) Grundsatzdiskussionen und Basisprogramme, lokal (schau auch an, was ich Heide gepostet habe, http://piratepad.net/j2yCPsx0Mn) dann das, was in einen lokalen Wahlkampf gehört. D.h., Sucht-squad (bleibt als DROGENthema für mich fachlich falsch) oder eben Drogen-squad ca. ab Herbst für Wahlkampf ja, da bin ich gerne dabei, muss es nicht selbst gründen oder so was, ist aber eben Berlin-bezogen, nicht bundespolitisch. Was drei Themen angeht: abgesehen vom Ansatz Sucht gegen Droge sind unsere sehr ähnlich, -fast- ergänzend. Problem der dritten ist die Beschränkung auf C., was (und das taucht schon hier bei euch auf!) die Gefahr des Stempels Kifferpartei mit sich bringt; das aber können wir uns nicht leisten --georgberlin 17:42, 23. Apr. 2010 (CEST)

lediglich selbstschädigendes Verhalten

Lediglich selbstschädigendes Verhalten gibt es nicht. Wenn sich jemand z.B. "lediglich" regelmässig bis zur Besinnungslosigkeit besäuft, mag man denken, dass er nur sich selbst schadet. Doch das ist falsch, denn aus den späteren Folgeschäden ergibt sich unweigerlich, dass er nicht mehr (vollständig) arbeitsfähig ist, allein nicht genug Geld zum (Über-)Leben verdienen kann und folglich die Unterstützung der Gesellschaft benötigt. Damit schadet er also der Gesellschaft, nicht nur sich selbst. -- Little Joe 08:23, 9. Mai 2010 (CEST)