BY:Positionspapiere/POS-032

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Offene Bildungsressourcen

Wir fordern:

  1. Sämtliche Lehr- und Lernmittel, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, sollen als offene Bildungsressourcen (OER, engl. Open Educational Resources) bereitgestellt werden müssen.
  2. Alle öffentlichen Bildungseinrichtungen sollen ihren Bildungsauftrag durch den ausschließlichen Einsatz von OER erfüllen können müssen.
  3. Das Land Bayern soll dafür sorgen, dass eine freie, offene digitale Bildungsplattform bereitgestellt wird, auf der OER gefunden, geordnet, individuell abgerufen, veröffentlicht, ausgetauscht, kommentiert und gemeinsam verbessert werden können. Die Zusammenarbeit mit weltweiten OER-Initiativen soll gefördert werden.

OER sind frei zugängliche Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen, die gemeinfrei sind oder auf Basis freier Lizenzen und offener Formate und Standards die Verwendung und Veränderung ohne unnötige Hürden erlauben. OER umfassen insbesondere vollständige Kurse, Kursmaterialien oder -aufgaben, Lehrbücher, Tests, Bilder, Videos oder Software sowie andere Werkzeuge, Materialien oder Techniken, die genutzt werden, um den Wissenserwerb zu unterstützen und zu strukturieren.

Lehrende und Lernende sind bisher darauf angewiesen, zum großen Teil auf nicht frei verfügbare Inhalte oder Medien zurückzugreifen. Hiermit sollen alle für den Bildungsauftrag relevanten Lehr- und Lernmedien in öffentlicher Hand sein bzw. der Gemeinschaft frei zur Verfügung stehen. Es steht Benutzern und Unternehmen frei, die Medien in andere Formate (z.B. Ausdruck eines E-Books) zu konvertieren, aufzubereiten, zu verkaufen oder zu verleihen. Dies würde jedoch für die Benutzung nicht mehr zwingend notwendig sein. Die OER können auch im Auftrag der öffentlichen Hand von Autoren erstellt und damit "freigekauft" werden. Durch die Nutzung von OER können die Kosten für Lernende und Lehrende deutlich reduziert werden und die Flexibilität erhöht werden.

Die Lehrenden haben bisher zu wenig Möglichkeiten oder Anreize, Lehrmedien mit anderen Lehrenden frei auszutauschen, und können daher kaum auf existierende erprobte Medien zurückgreifen. Daher wird das Rad immer wieder neu erfunden anstatt es gemeinsam zu verbessern. Die betroffenen Lernenden können auch nicht aktiv an der Verbesserung teilnehmen bzw. mitbestimmen. Der Zugriff und die Verwendung existierender Medien soll deutlich vereinfacht werden. Dies soll durch eine offene Bildungsplattform geschehen, die als zentraler Anlaufpunkt dienen kann. Dadurch sollen Synergieeffekte genutzt werden können und die Lehrenden zu mehr Zusammenarbeit angehalten werden, um eine Vielfalt von Medien zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen jedes Lernenden besser gerecht werden.

Beschluss

Dieser Antrag wurde auf dem Landesparteitag Bayern 2012.2 in Maxhütte-Haidhof als EA21 angenommen (Protokoll).