Antragsfabrik/GO: Parteitagsdebatte

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Sonstiger Antrag (im Entwurfsstadium) für den Bundesverband von Tobias Rudert.

Bitte hilf mit diesen Antrag zu verbessern und zu erweitern. Bitte bekunde auch Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der Antragsfabrik.

Sonstiger Antrag Nr.
(offen)
Beantragt von
Tobias Rudert
Titel 
GO: Parteitagsdebatte
Antrag

§ 5.1, Absatz 1 bis 3 der Geschäftsordnung sollen folgendermaßen neu gefasst werden:
"
(1) Zu einem Antrag (außer Anträgen zur Geschäftsordnung) gibt es eine Pro- und eine Contra-Rede. Die Redezeit beträgt je 5 Minuten. Den Redner für die Pro-Rede bestimmt der Antragsteller. Gibt es mehrere Contra-Redner, entscheidet das Los.

(2) Nach den Reden sind Wortmeldungen (Rednerliste) in Form von Anmerkungen und Fragen möglich, die keine inhaltiche Wiederholung darstellen. Wortmeldungen richten sich an einen der Redner. Dieser darf antworten. Die Redezeit beträgt jeweils eine Minute.

(3) Bei Personenwahlen wird analog verfahren, die Contra-Rede entfällt.
"

Begründung

Unser bisheriges System der Rednerliste ist ziemlich primitiv und ineffektiv. Parteitagsdebatten sollen nun folgendermaßen geregelt werden:

Zu jeder Abstimmung über einen Antrag (außer GO-Anträge) kann eine Pro- und eine Contra-Rede gehalten werden. Diese dauern je 5 Minuten. Die Zeit kann für die laufende Debatte von der Versammlung modifiziert werden (Trollschutz). Den Pro-Redner bestimmt der Antragsteller, den Contra-Redner (wenn es einen gibt) müssen die Antragsgegner selbstständig finden.
Nach den Reden sind Wortmeldungen (Rednerliste) mit Anmerkungen und Fragen möglich, diese richten sich an einen der Redner, der auch antworten darf. Redezeit jeweils eine Minute, die Versammlung kann die Rednerliste schließen und die Redezeit modifizieren.
Dies alles ist komplett nachgiebig, das heißt, wenn niemand reden will, muss auch niemand reden (wie heute auch). Die GO-Anträge auf Beschränkung der Redezeit und Ende der Rednerliste können angewendet werden.

Der Vorteil liegt darin, dass die Reden eine Gesamtargumentation zulassen, und die Redebeiträge dann weitere Aspekte abdecken, die erst während der Rede(n) hochkommen oder dort fehlten. Die Reden sind außerdem das richtige Format für Öffentlichkeit&Medien. Und der einzelne Pirat bekommt in kompakter Form evtl. wichtige Argumente für die Politik auf der Straße (weiteres siehe unten).

Bei Personenwahlen lässt sich das Verfahren (pro Kandidat) auch anwenden, nur ohne Gegenrede.

Absolute Konsensanträge werden auch mit diesem Verfahren in ein bis zwei Minuten durch sein. Der Zeitbedarf für unbeliebte Anträge hingegen kann von der Versammlung auf wenige Minuten begrenzt werden. In der Regel befinden sich diese Anträge auch ganz unten auf der Tagesordnung und werden selten behandelt und angenommen.

Links: Im Klabautercast [1] wurde eine progressive Verkürzung der Redezeit vorgeschlagen und begründet, außerdem wird dort über die Methode der Grünen [2] gesprochen, pro Antrag eine etwas längere Pro- und eine Contra-Rede durchzuführen. Dies waren die Ausgangspunkte für diesen Antrag.

[1] http://klabautercast.de/wp-content/uploads/2010/05/KC018_Ben_BPT10.mp3 (43. Minute)
[2] http://www.gruene-partei.de/cms/files/dokbin/44/44911.geschaeftsordnung_der_bundesversammlunge.pdf

§5.1, Absatz 1 bis 3 der GO aktuell:

allgemeine Anträge an die Versammlung

(1) Vor Behandlung eines neuen Antrags ruft die Versammlungsleitung zu Redebeiträgen auf. Der Antragsteller hat das Recht, seinen Antrag in kompakter Rede vorzustellen. Redebeiträge können zeitlich begrenzt werden wobei dem Antragsteller relativ zu einzelnen weiteren Redebeiträgen mehr Zeit einzuräumen ist. Die Reihenfolge der Reden nach dem Antragsteller wird von der Versammlungsleitung fest gelegt. Nach Beginn der Redebeiträge gilt die Redeliste als geschlossen, nicht betroffen davon sind Fragen und Wortmeldungen.

(2) Im Anschluss der Reden ist die Möglichkeit einzuräumen, Fragen an die Redner zu stellen. Fragen müssen deutlich als solche gestellt werden und den Adressaten enthalten. Auf Fragen kann der Adressat antworten, Widerreden von Fragenden können abgelehnt werden wenn dies zur Einhaltung der Tagesordnung geboten ist.

(3) Neben Fragen an die Redner können sonstige Wortmeldung (Meinungen) abgegeben werden. Sie sollen keine inhaltliche Wiederholung darstellen. Antworten und Widerreden darauf sind nicht nötig.






Info

Es gibt eine inoffizielle Rednerliste zur Koordination der "Slots".

Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Andena 09:54, 1. Nov. 2010 (CET) Damit endlich mal Struktur in die Programmdebatte kommt. Was im Antrag noch fehlt ist eine pfiffige Lösung zu verhindern, dass die Pro-Seite auch die Contra-Rede hält. Im Vorfeld müsste die Gegen-Seite den geeignetsten Gegenredner ermittelt, ggf sind bei der Antragskommission ausführliche Bewerbungen als Contra-Redner möglich.
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Monarch 14:54, 27. Okt. 2010 (CEST)
  2. Alloshadow
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Sbeyer 13:35, 15. Nov. 2010 (CET) (war: dagegen, vom 08:23, 11. Nov. 2010 (CET)), Begründung siehe "bringt nichts"
  2.  ?
  3.  ?
  4. ...

Diskussion

Bitte hier das für und wider eintragen.

Argument 1

  • DDoS Gegenredeverlosung: Ich stelle den Antrag, suche mir 20 Befürworter und stelle die für die Gegenrede zur Verfügung. Es melden sich 5 echte Gegenredner, aber mit 4:1 wird einer der Befürworter ausgelost

Bringt nichts

Ich sehe nicht, dass dieses Verfahren irgendeine Struktur oder Verbesserung bringt. Es ist besser, wenn Pro- und Contra-Punkte durch viele verschiedene Redner (Rednerliste bzw. Wortmeldungen) gebracht werden, ohne dass im Vorfeld ein Auslosen erforderlich ist (wobei es natürlich obligatorisch ist, dass einer der Antragsteller oder eine vom Antragsteller beauftragte Person einen Antrag vorstellt und dabei auch Argumente dafür bringt.)

Als kurze Anmerkung noch, warum das besser ist: Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Herangehensweisen an Probleme. Ein Redner, der nicht auf meiner Wellenlänge argumentiert, kann mich auch nicht überzeugen. Durch viele Redner wird dies "aufgelockert", die Chance, dass neue Aspekte in die Diskussion kommen, ist höher. Sbeyer 09:11, 11. Nov. 2010 (CET)

Ich behaupte außerdem: in der Praxis entartet das Verfahren zum alten Verfahren. Laut Neufassung des GO-Punktes darf man nur Fragen und Anmerkungen an einen der beiden Redner stellen. Wenn ein Redner allerdings wichtige Punkte vergessen hat, ist einem diese Regelung als Pirat völlig Wurst und man bringt auch Beiträge, die sich nicht an einen Redner, sondern an die Versammlung richten. Und das ist auch gut so!

Fazit: Das Verfahren bringt nichts, außer einen Mehraufwand (finden des Contra-Redners), der auch noch leicht "hackbar" ist (siehe Argument 1). Sbeyer 08:40, 11. Nov. 2010 (CET)

  • Nein es ist nicht besser, wenn die Debatte sich aus 30-Sekunden-Kleinklein zusammensetzt (was bisher faktisch der Fall war). Weil es unstrukturiert ist. Und weil keine ganzheitliche (Gegen-)Darstellung des Antrags möglich ist. Die "falsche Wellenlänge" kann genauso beim Pro-Redner oder konnte bisher bei den einzelnen Redebeiträgen auftreten. Für Auflockerung und zusätzliche/vergessene Argumente gibt es die anschließende Redeliste. Eine Anmerkung ist in aller Regel entweder Pro oder Contra, wenn man sie an den entsprechenden Redner richtet, wird der kaum widersprechen bzw. gar nichts sagen wollen. Zugegeben, man kann die Antwort des Redners auch streichen (außer bei Fragen), aber wenn es damit wirklich Probleme geben sollte, lässt sich ja die GO einfach ändern. CEdge
    • Weder eine ganzheitliche Befürworter-Darstellung noch eine ganzheitliche Gegendarstellung ist durch einen einzelnen Redner möglich bzw. praktisch äußerst selten. Sicher ist das 30-Sekunden-Kleinklein nicht optimal, denn 30 Sekunden (oder auch 1:15 Minuten) ist für Leute mit tatsächlich guten Punkten zu wenig und für Wiederholer (die es trotz "Verbots" in der GO gibt) oder Leute, die das Thema "verfehlen", zu viel. Ein "schlechter" Redner verbrät bei deinem Vorschlag aber bis zu 5 Minuten wertvolle Zeit. Durch viele Klein-Klein-Redner wird das argumentative Spektrum einfach erhöht. Allerdings sehe ich auch positive Effekte deines Vorschlags, wenn ich davon ausgehe, dass sich das System so einpendelt, dass zumeist gute Redner auserkoren werden. In dem Fall hat man bspw. als Befürworter in der nachfolgenden Redeliste eine gute Grundlage zur Entkräftung der Contra-Argumente, die sonst erst später kommen würden. Von daher werde ich mich bei deinem GO-Antrag wohl doch eher enthalten. Wenn das System angenommen wird und sich nicht bewährt, kann man ja die alte GO wiederherstellen. --Sbeyer 13:34, 15. Nov. 2010 (CET)

Thema Gegenrede

Andena: "Was im Antrag noch fehlt ist eine pfiffige Lösung zu verhindern, dass die Pro-Seite auch die Contra-Rede hält."

  • Das sollte nicht so technisch betrachtet werden. Wenn die Befürworter die Contra-Rede sprengen, lehnen wir den Antrag einfach ab, wir sind doch nicht blöd. Die Vorab-Koordinierung von Gegenrednern ist nicht verboten und findet auch statt. Ein tatsächlicher Troll kann zwar trotzdem die Contra-Rede besetzen, aber dann kann man seine Redezeit kürzen und die der Redebeiträge im Gegenzug anheben. Außerdem macht jemand sowas garantiert nur einmal... CEdge

Argument 2

  • Wie können doch nicht per Los über die Zukunft der Partei oder gar von Deutschland bestimmen
    • Das Los entscheidet nicht über die Partei und schon gar nicht über Deutschland, sondern über die Contra-Rede. Andere Parteien machen das meines Wissen schon seit langer Zeit so. CEdge
      • Siehe weiter oben. Wenn nur wenige echte Gegenredner da sind und viele Pseudo-Gegenredner, entscheidet das Los, ob es eine Gegenrede gibt, oder nicht. Sollten die Reden das Abstimmverhalten beeinflussen, so tut es auch das Los. Sollten die Reden das Abstimmverhalten nicht beeinflussen, können wir ganz auf die Reden verzichten und viel Zeit sparen. Andere Parteien haben ein Delegiertensystem und damit steht das Ergebnis des Parteitages mit der Wahl der Delegierten fest, der Parteitag selbst ist nur noch Show.
        • Zum "Thema Gegenrede" habe ich oben schon was geschrieben. Das Rede-System beinflusst die Debatte genauso wie auf vergangenen Bundesparteitagen, Binär-Denke ist fehl am Platze. Parteitage anderer Parteien sind keinesfalls immer nur Show, wenn sogar die CSU Kampfabstimmungen über die Frauenquote hat. CEdge